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Karthäusernelke

Dianthus carthusianorum

Auch bekannt als: Diese Nelke wurde im 16. Jahrhundert von Karthäusermönchen in Klostergärten als Heilpflanze angebaut - daher der Name Karthäuser-Nelke. Weitere, regional gebräuchliche Namen sind Blutnelke, Blutströpfchen, Blitzblümchen, Donnernelke und Echte Stein-Nelke.

Steckbrief

Blütenfarbe(n)
 
Blütezeit
Juni-September
Höhe
15-45cm
Licht
Sonne
Winterfest
ja
Pflege
einfach
Vermehrung
mittel
Sorte
natur
Lebensdauer
ausdauernd
Wuchsform
Stängelpflanze mit am Grunde scheidig verwachsenen Blättern
Boden
sandig und trocken
Wasserbedarf
gering
Düngerbedarf
gering
Die Karthäusernelke mit ihren leuchtend purpurroten Blüten kommt zwar in weiten Teilen Europas mit verschiedenen Unterarten vor. In Deutschland ist sie jedoch selten geworden und steht deshalb unter Naturschutz. Nachzuchten werden jedoch von einigen Staudengärtnereien angeboten.

Heimat und Ursprung von Dianthus carthusianorum

Die Karthäusernelke ist in ganz Europa mit Ausnahme von Nordeuropa verbreitet. Sie besiedelt sowohl Kalk- als auch Ugresteinsböden und ist vor allem an sonnenbeschienenen  Hängen und Böschungen, auf Heideflächen und in lichten Wäldern mit sandigen Böden zu finden.

In Deutschland kommt nur die Unterart Dianthus carthusianorum carthusianorum vor, in Österreich existieren neben dieser dagegen noch zwei weitere Unterarten mit regional unterschiedlicher Verbreitung: Die Voralpen-Karthäusernelke Dianthus carthusianorum alpestris und die Serpentin-Karthäusernelke D. carthuisanorum capillifrons.

Im dinarischen Küstengebirge des Westbalkens soll es eine nur dort vorkommende, also endemische Unterart geben, die Blutrote Nelke Dianthus carthusianorum sanguineus, die aber teilweise auch als eigenständige Art D. snaguineus geführt wird.

Botanische Angaben zur Karthäusernelke

Die Karthäuse-Nelke ist eine – je nach den örtlichen Gegebenheiten – zwischen 15 und 45cm hohe Blütenstaude mit einem vierkantigen Stängel.  Die flachen Laubblätter sind am Blattgrund scheidig verwachsen und  gegenständig am Stängel angeordnet. Diese Blattscheiden sind nahezu viermal so lang wie die Blätter breit sind. Die etwa einen halben Zentimeter breiten, schmal-linealisch geformten Blätter fühlen sich derb an.

Die Blütezeit fällt in die Monate Juni bis September. Die roten, angenehm duftenden Blüten stehen in einem kopfförmigen Blütenstand an der Spitze des Stängels. Die purpur-roten, am Rand deutlich gezackten Blütenblätter der Krone sind bis zu 12mm lang. die Blütenkrone hat einen Durchmesser von 2 bis 2 1/2cm. Die bräunlichen  Kelchschuppen haben eine ledrige Oberfläche und sind begrannt. Mit ihrer leuchtend roten Farben und der engen Blütenröhre, in der tief unten die Nektarquelle liegt, ist diese Nelkenblüte wie geschaffen für Tagschmetterlinge mit ihren ausreichend langen Saugrüsseln.

Anbau, Pflege und Vermehrung der Karthäusernelke im Garten

Die Karthäusernelke braucht einen sonnigen Platz mit einem sandigen, trockenen und durchlässigen Boden, der außerdem kalkhaltig sein sollte. Die Stauden können im März geteilt werden. Karthäusernelken sind zwar kurzlebig, sie sorgen jedoch Selbstaussat dafür, dass der Bestand nicht abnimmt. Nach Rückschnitt nach der ersten Blüte blüht die Karthäusernelke in der Regel noch ein zweites Mal.

Karthäusernelken eignen sich für einen Platz im Steingarten, im trockenen Kiesbeet aber auch – da sie nur wenig Platz beanspruchen – auf der Krone einer Trockenmauer.

Die Karthäusernelke als Heilpflanze

Seit dem ausgehenden Mittelalter wurde die Karthäuser-Nelken in Klostergärten vor allem als Heilpflanze gehalten. Die medizinisch wirksamen Inhalststoffe sollen erweichend und schmerzstillend wirken. So stillt das Kauen der Blüten  Zahnschmerzen; und die gemahlenen Blüetnblätter sollen sogar bei Schlangenbissen helfen.  Die Pflanzensäfte und Blüten werden zur Linderung von Rheuma, Muskelschmerzen, Zahnschmerzen und verschiedenen Hautkrankheiten genutzt.