Die ursprüngliche Heimat des Johanniskrautes ist Westasien und weite Teile Europas. Inzwischen ist es aber auch auf anderen Kontinenten angesiedelt worden und dort verwildert.
In Deutschland gibt es mehrere Hypericum-Arten, von denen aber nur das Hypericum perforatum, das Durchbohrte Johanniskraut, Heilkräfte besitzt. Es unterschiedet sich von den anderen Arten durch folgende Merkmale: Die Stängel sind nur zweikantig. Die Laubblätter sehen, vors Licht gehalten, wie perforiert aus. Das sind die Drüsen, in denen sich ätherische Öle und Harze ansammeln. Zerreibt oder zerdrückt man die Blütenknospen dann tritt beim Durchbohrten Johanneskraut ein blutroter Saft aus, der die Haut blaurot färbt.
Das Johanniskraut aus der Familie der Hartheugewächse (Guttiferae) ist eine mehrjährige, sommergrüne Staude. Es hat verzweigte Wurzeln mit zahlreichen, flachen Ausläufern, aus denen die Stängel emporwaschen. Diese Stängel haben einen kantigen Querschnitt und verzweigen sich im oberen Abschnitt. Die Laubblätter haben eine längliche Form, die in einer Spitze ausläuft. Zwischen Juni und September erscheinen die gelben, schalenförmigen Blüten, die lockere Dolden bilden. In der Mitte der Blütenschalen stehen ganze Büschel langer Staubgefäße. Die Stauden werden, je nach Standort- und Milieubedingungen, zwischen 60 und 90cm hoch.
Das Johanniskraut braucht einen sehr sonnigen, warmen Platz mit einem Lehm-Sand-Gemisch als Boden, der aber locker und durchlässig sein sollte. Gleichzeitig mischt man etwas Kompost und Algenkalk unter das Pflanzsubstrat.
Die jungen Stauden setzt man mindestens 40cm weit auseinander, weil sie bald seitliche Wurzelausläufer mit weiteren Stängeln bilden. Einmal gut angewachsen, braucht das Johanniskraut keine weitere Pflege. Jungstauden bekommt man in, auf Heil- und Küchenkräuter spezialisierten, Staudengärtnereien. Der Gartenhandel bietet nämlich auch Zuchtsorten des Johanneskrautes an, die aber keinerlei Heilwirkung mehr haben und daher für den Kräutergarten wertlos sind.
Alte Bauernregeln besagen, dass das Johanniskraut um Johanni (das ist Ende Juni) die höchste Heilkraft besitzt. Daher auch der Name Johanniskraut. Das ist aber in starkem Maßen von den klimatischen Bedingungen und weiteren Milieufaktoren abhängig. Schließlich blüht das Johanniskraut in manchen Regionen erst im September!
In jedem Fall wird das Kraut erst geerntet, wenn es vollständig aufgeblüht ist. Es lassen sich sowohl die Stängel mit den Blättern als auch die Blütenkronen ernten. Die Laubblätter und die Blüten werden entweder getrocknet oder in Öl eingelegt.
Die Verwendungsmöglichkeiten in Küche und Hauapotheke werden im Beitrag … ausführlich beschrieben.