Täglich kurz den Rasen gießen mit dem Gartenschlauch und er bekommt trotzdem kahle Stellen? Gerade in der trockenen Mittagshitze tut etwas Wasser dem Rasen besonders gut? Oder sollte man eher nachts gießen um den Gräsern Zeit zur Wasseraufnahme zu geben? Ist es möglich ausreichend zu gießen und dabei trotzdem Wasser zu sparen?
Rund um das Rasen gießen gibt es die verschiedensten Aussagen. Wir wollen in diesem Artikel auf die grundlegenden Fragen eingehen und Tipps zum sinnvollen und sparsamen Gießen geben.
Wann muss man den Rasen überhaupt gießen?
Wann es notwendig ist den Rasen zu gießen ist bei vielen Gartenbesitzern eine Bauchentscheidung. Doch es gibt mehrere Kriterien, die dabei helfen zu entscheiden ob der Rasen gegossen werden sollte.
Anzeichen, dass der Rasen gegossen werden soll:
- Tritttest: Tritt man in den Rasen und die Halme stellen sich dann nicht mehr von alleine auf.
- 1-Wochen-Regel: Hat es schon mindestens eine Woche lang nicht mehr geregnet und es herrschen sommerliche Temperaturen.
- Graustich erkennbar: Kann man an den Gräsern einen leichten Graustich erkennen und erstrahlt das Gras nicht mehr in einem satten Grünton.
Unser Tipp: Der Rasen sollte unbedingt gegossen werden, bevor sich die ersten Trockenschäden zeigen. Vertrocknete Gräser und Halme sind nicht mehr zu retten.
Welche Menge Wasser ist notwendig?
Häufig kann man beobachten, dass am Abend der Gartenschlauch abgerollt wird, mit der Handbrause kurz über den Rasen gegossen wird, und nach 10 Minuten hat der Rasen seine benötigte Menge an Wasser erhalten. Hat er dies wirklich? …
… Nein, das hat er nicht. Ein solches kurzzeitiges Gießen des Rasens ist völlig nutzlos und sogar schädlich. Das Wasser dringt so meist nicht einmal einen Zentimeter in das Erdreich ein und erreicht nicht im Entferntesten die Wurzeln der Gräser.
Unser Tipp: Sandige Böden brauchen 10 bis 15 Liter Wasser pro m². Lehmige und harte Böden sogar 15 bis 20 Liter pro m².
Unser Tipp: Aus einem typischen Gartenschlauch kommen pro Stunde meist 500 bis 700 Liter Wasser. 100 m² Rasenfläche sollten daher mindestens 2 Stunden lang beregnet werden.
Die richtige Gießmenge erkennen – 5 Möglichkeiten
- Trinkglas Tipp: Dazu stellt man ein zylinderförmiges Trinkglas eben in den Rasen. Hat sich darin während des Gießens eine Wasserhöhe von 1 cm angesammelt, dann entspricht dies 10 Liter pro m². Sind 2 cm im Glas, so handelt es sich um 20 Liter pro m². Alternativ kann man einen Regenmesser aufstellen.
- Durchflussmengenzähler verwenden: Inzwischen sind im Handel Durchflussmengenzähler erhältlich, welche die verbrauchte Wassermenge genau messen. Alternativ kann auch ein Blick auf den Wasserzähler des Hausanschlusses helfen.
- Spaten-Test: Hierbei sticht man mit einem Spaten, an einer unauffälligen Stelle, in den Rasen und sticht ein kleines Stück Erde heraus. Nun kann man erkennen, bis zu welcher Tiefe der Boden feucht ist. 12 bis 15 Zentimeter sind hier zu empfehlen.
- Matschiger Boden und Pfützen: Bilden sich im Rasen die ersten Pfützen und der Boden wirkt matschig, so ist dies meist ein gutes Zeichen dafür, das der Rasen ausreichend Wasser erhalten hat.
- Tritttest: Betritt man den trockenen Rasen, so ist die Erdoberfläche hart. Nach ausreichendem Gießen wird die Erde weich und man hat den Eindruck, dass diese beim darüber Laufen nachgibt. Mit etwas Übung kann man so gut erkennen ob der Rasen ausreichend gewässert wurde.
Wie häufig sollte man gießen?
Bei ausreichender Bewässerung des Rasens ist das tägliche Gießen nicht notwendig. Bei sehr sandigen Böden, welche Wasser nicht gut speichern können, sollte man alle 4 – 5 Tage wässern. Bei normalen Böden reicht es aus, den Rasen wöchentlich mit Wasser zu versorgen.
Unser Tipp: Wird täglich und nur sparsam gegossen, so breiten sich die Wurzeln sehr oberflächennah aus. Dadurch werden die Gräser noch anfälliger gegen Trockenheit, als Gräser, die ihre Wurzeln tief ins Erdreich treiben.
Wie viel Wasser verdunstet hängt direkt mit der Tageshöchsttemperatur zusammen:
- 20° C: Es verdunsten 1 – 2 Liter pro m² am Tag
- 20 – 25° C: Es verdunsten 2 – 3 Liter pro m² am Tag
- 25 – 30° C: Es verdunsten 3 – 4 Liter pro m² am Tag
- Über 30° C: Es verdunsten über 5 Liter pro m² am Tag
Wie kann man sinnvoll Wasser sparen?
Wasser kostet nicht nur Geld, sondern ist auch sehr kostbar. Deshalb sollte man immer darauf achten möglichst wenig Verluste beim Gießen zu haben. Die folgenden Tipps helfen Wasser zu sparen.
Tipps um Wasser zu sparen:
- Bewässerung nachts oder am Morgen: Je kühler die Erde, desto weniger Wasser verdunstet beim Gießen. Der ideale Zeitpunkt ist zwischen 3 und 4 Uhr nachts. Dann ist das Erdreich am kühlsten.
- Mulchmäher verwenden: Verwendet man keinen Rasenmäher mit Grasfangsack, sondern einen Mulchmäher, wie beispielsweise einen Rasenmäher von Fuxtec mit Mulchfunktion, so sorgt das fein zerschnittene Grüngut für eine natürliche Verdunstungssperre. Dadurch trocknet das Erdreich deutlich langsamer aus.
- Rasensprenger genau einstellen: Wasser, welches auf Wege oder Hauswände fällt, kann eingespart werden. Daher sollte man den Rasensprenger genau einstellen oder passend aufstellen.
- Wurzelwachstum anregen: Eine jährliche Düngung mit Patentkali regt die Wurzelbildung der Gräser an. Durch das dichtere Wurzelnetz können die Gräser deutlich besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden.
Ist das Rasen gießen in der Sonne sinnvoll?
Direkt in der Mittagssonne sollte man den Rasen nicht gießen. Zum einen verdunstet dann ein beträchtlicher Teil des Wassers, bevor er überhaupt die Wurzeln erreicht. Zum anderen versetzt das 8 – 10° C kalte Wasser den Gräsern einen Kälteschock, da die Gräser, die Erde und die Wurzeln von der Sonne stark erwärmt wurden.
Unser Tipp: Wassersparend und schonend ist das Gießen des Rasens in den späten Abendstunden oder noch besser am Morgen.
Zu welcher Tageszeit sollte man gießen?
Idealerweise gießt man den Rasen in den frühen Morgenstunden oder am Abend.
Das Wässern am Morgen hat den Vorteil, dass dann überschüssige Feuchtigkeit schnell verdunstet und so Sporen von Moos und Unkrautsamen kein feuchtes Klima vorfinden, das sie zum Wachsen benötigen. Der Rasen bleibt so länger frei von Unkraut und Moos.
Rasensprenger sind notwendig
Gerade bei größeren Rasenflächen kommt man an Rasensprengern nicht vorbei. Sicher möchte man nicht 2 Stunden lang im Garten stehen und versuchen den Rasen möglichst gleichmäßig mit Wasser zu versorgen. Hier bieten sich Rasensprenger an.
Höherwertigere Modelle lassen sich so anpassen dass diese in Breite und Länge der zu beregnenden Fläche angepasst werden können. Dadurch lässt sich deutlich Wasser sparen.