Die Noisette-Rosen (nomenklatorisch korrekt als Rosa indica niosettiana beschrieben) entstanden zu Beginn des 19.jahrhunderts durch die Hand amerikanischer Rosenzüchter. Sie sind vermutlich aus einer Kreuzung der Hybride Rosa x chinensis Old Blush, einer China-Rosa, und einer Moschus-Rose Rosa moschata der Sorte Champney’s Pink Cluster hervorgegangen. Daraus wurde die Sorte Blush Noisette heraus gezüchtet, die später der ganzen Gruppe den Namen Noisette-Rosen gab.
Im Gegensatz zu den China-Rosen, die mehr oder weniger kleine Beetrosen sind, sind die Noisette-Rosen ähnlich wie ihr zweiter „Elternteil“, die Moschus-Rosen, ausgesprochene Kletterrosen; obwohl sie in der Fachliteratur meist zu den Strauchrosen gerechnet werden. Sie sind auf jeden Fall reich und lang blühend. Allerdings sind nicht alle Sorten in unseren Breiten winterhart. Die Triebe sind lang und dünn mit einer glatten Rinde. Sie haben nur wenige, meist hakenförmige Stacheln.
Maréchal Niel – diese Noisette-Rose ist eine stark wüchsige Sorte, die – wenn man sie lässt – 3 bis 4m, manchmal sogar in besonders günstigen Lagen 8m in die Höhe klettern kann. Sie bildet große, dichtgefüllte und herrlich duftende Blütenbecher in Gelb. Das Gewicht der Blüten it so schwer, dass die dünnen Triebe herabhängen. Diese Sorte ist mehrfachblühend. Sie ist aber sehr frostempfindlich und geht bereits bei Temperaturen unter plus 3 Grad Celsius ein. Sie ist also nur etwas für ausgesprochene milde Lagen. Sie wird aber gerne in größeren Gewächshäusern unter Glas kultiviert.
Mme Alfred Carrière – Diese Rose wird ebenso zu den Noisette-Rosen wie zu den Kletterrosen gezählt. Auch diese Sorte ist starkwüchsig udn bildet lange, schmale Triebe, mit denen sie bis in Höhen zwischen 3 und 6m empor klettern kann. Die Blüten sind groß, aber nur locker gefüllt. Sie entwickeln sich aus cremeweißen, kegelförmigen Knospen. Nach dem Aufblühen ist die Blüte zunächst hell-rosa, verblasst aber im Laufe der Blüte in ein Cremeweiß mit einem letzten Anflug von Rosa in der Blütenmitte. Die Blüten verbreiten einen starken Duft. Mehrere Blüten bilden je ein Büschel. Diese Rose blüht fast den ganzen Sommer hindurch.- Im Gegensatz zur vorigen Sorte ist die Mme Alfred Carrière winterhart und eignet sich sogar für einen Platz als Kletterrose an der Nordseite eines Hauses.
Die Triebe der Noisette-Rosen sind zu schwach, um aus eigener Kraft empor klimmen zu können. Will man sie also als Kletterrosen ziehen, benötigen sie eine gute Kletterhilfe und müssen in regelmäßigen Abständen angebunden werden. Die Blüten sind groß und schwer, ihre Stiele aber dünn. Daher hängen die Blüten meist in Büscheln an den Trieben herab. Einige Sorten sind auch bei uns bedingt winterhart, andere können bei uns nur im Gewächshaus kultiviert werden. Sicherheitshalber sollten man aber die im Freiland gehaltenen Noisetten-Rosen mit einem ausreichenden Winterschutz versehen. Noisette-Rosen sollten nur sehr zurückhaltend geschnitten werden. Häufig reicht es, wenn man lediglich zu altes und dünnes-brüchiges Holz entfernt. Die vegetative Vermehrung gelingt relativ gut mit Hilfe von Stecklingen.