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Der Charakter einer Gartenmauer wird in erster Linie durch Größe, Form und Material der Stein bestimmt, aber auch wie diese Steine – ob gemauert oder trocken verlegt – miteinander verfugt sind und natürlich entscheidet dies auch über die Standfestigkeit einer Mauer.

Die Steine können auf drei verschiedene Weisen miteinander verfugt werden:

  1. Die senkrechten Stoßfugen dürfen nie über mehrere Etagen durchgehend von unten nach oben verlaufen. Sonst könnte die Mauer instabil werden und an dieser Stelle auseinanderbrechen.
  2. Die waagerecht verlaufenden Lagerfugen können dagegen durchgehend waagerecht verlaufen.
  3. Verwendet man unterschiedlich hohe Steine in einem sogenannten Wechselmauerwerk, dann  müssen auch die Lagerstufen zwangsweise zum Teil unterschiedlich verlaufen.

Die sichtbare Fläche der Steine sollte soweit möglich etwa zwei – bis dreimal so lang wie hoch sein. Ausnahmen bilden Quader in Wechselmauerwerken und flache Steinplatten, wie sie in Trockenmauern aufeinander geschichtet werden. Flache Steine müssen unten immer auf der „faulen“ Seite liegen, so wie der Schwerkraft folgend auch zu liegen kämmen. Nur dann liegen sie wirklich stabil. Also flache Steien niemals hochkant verbauen!

Die Ansichtsfläche einer Mauer darf nicht mit Mörtel verunstaltet werden. Stattdessen verfugt man die sichtbaren Fugen mit trockenem Zement. Dabei bekommen dunkle Steine helle Fugen, helle Steine dunkle Fugen und Natursteine werden in der gleichen Naturfarbe verfugt.

Gartenmauern

Ziegelmauern

Ein normaler Ziegelstein hat die Maße 24 mal 11,5cm. Abweichend davon gibt es aber dünnere und höhere Ziegel und Ziegelstein als Loch-, Hohlblock- und Gittersteine.  Ziegelsteine werden aus Ton, Lehm oder Ton/Sand-Gemischen gebrannt.  je nachdem wieviel Druck die Ziegelmauer aushalten muss, wird sie in einer einlagigen Halbstein- oder einer zweilagigen Einstein- oder – wenn sie hohe Lasten tragen muss – Eineinhalbsteinweise angelegt.

Kunst- und Formsteinmauern

Kunststeine werden mit einer Mischung aus Ton, Kalk, Kieselsäure und Eisenoxid bei hohen Temperaturen gebrannt, Betonformsteine gegossen. Solche künstlichen Steine lassen sich im Garten besonders vielseitig einsetzen.  Der Gartenfachhandel bietet sie u. a. als eckige U-förmige Steine ( sogenannte Karlsruher U-Steine) als halbrunde, halb-offene Steine oder als sogenannte Schweizer Big Löffel an. Solche Steine lassen sich meist standsicher ohne Mörtel im Garten verbauen. Zwei halbrunde oder U-förmige Betonformsteine lassen sich beispielweise zu einem Pflanztrog zusammensetzen.  Oder man setzt – von Lage zu Lage schräg versetzt – zur Hang- und Böschungssicherung ein.

Es lassen sich damit sogar ganze Sichtschutz- und Lärmschutzwände aufbauen. Je nach Profil können solche Steine mit Stauden, kleineren Gehölzen oder Sommerblumen bepflanzt werden. Der Handel bietet diese Formsteine in Beton-Grau und rot-braunem Farbton an. Eine besondere sichere und stabile  Verbindung bietet die sogenannten Florakron-Böschungssteine: Sie haben kreisförmige Aussparungen, in die sich Rundungen des nächsten Steines genau einpasse, sodass eine Art Gelenkverbindung gebildet wird.

Trockenmauern

Trockenmauern sollten – wie hier im Bild zu sehen – horizontal durchlaufende Lagerfugen, aber versetzt senkrechte Stoßfugen bilden.

Auch Trockenmauern werden meist zur Hangsicherung oder zur Bildung von Terrassen, seltene freistehend angelegt. Sie sind ökologisch besonders wertvoll, da sie zahlreichen Kleintieren und Pflanzen geschützte Nischen bilden.  Kennzechen als Trockenmauern ist, dass die Steine ohne Mörtel lose aufeinander geschichtet werden. Viel höher als 1m sollte eine freistehende Trockenmauer nicht sein, da sich durch das hohe Eigengewicht die Mauer absenken und zusammenbrechen oder einstürzen könnte. In jedem Fall sollte die Trockenmauer deshalb ein solides Fundament bekommen.

trockenmauern werde in der Regel aus roh bearbeitete, flachen Steine aufgeschichtet, wobei die größten Steine immer nach unten kommen. Die Steine werden mit Hilfe von Lehm und Kies ausgerichtet, sodass auch bei der Trockenmauer – ähnlich wie bei einer Ziegelmauer – waagerecht durchlaufende Lagerfugen gebildet werden.  Im Gegensatz dazu müssen die senkrecht Stoßfugen von Lage zu Lage versetzt werden. Denn sonst könnte Niederschlagswasser in die Fugen von Oben eindringen und das Füllmaterial (Kies und Erde) und schließlich auch die Polsterpflanzen herausgespült werden.

Natursteinmauern

Auch eine Natursteinmauer wird ähnlich wie die Trockenmauer aus Steinen lose und ohne Mörtel aufgeschichtet. Da hier die Mauer aber aus unbearbeiteten Natur- oder Bruchsteinen zusammengesetzt ist und höchstens die größten Rundungen oder Kanten abgeschlagen werden, damit mit halbwegs glatt mit der „faulen Bauchseite“ nach unten liegen, deshalb können in einer solchen Natursteinmauer auch keine durchlaufenden Lagerfugen gebildet werden. Es ist verständlich, dass solch eine Natursteinmauer  nicht beliebig hoch aufgeschichtet werden kann. Als Faustregel gilt, dass die Mauer nicht mehr als dreimal so hoch wie an der Basis breit sein sollte. Eine dreilagige Natursteinmauer, die nicht mehr als 30 bis 60cm in hoch ist, braucht kein Fundament. Höhere Natursteinmauern sollten dagegen unbedingt ein solides Fundament bekommen. Es empfiehlt sich außerdem, eine höhere Natursteinmauer – egal ob freistehend oder zur Hangsicherung  – immer breit aufzuschichten, sodass an der Basis z. B. drei Steine hintereinander liegen, während die Mauerkrone mit 1 bis 2 Steinen auskommt. Besonders Mauern mit allseits runden Steinen, sogenannte Zyklopenmauern, müssen breit aufgestellt und die zahlreichen Hohlräume im Inneren solch einer Mauer mit Erde aufgefüllt werden.

Bildausschnitt einer mächtigen, zur Hangsicherung genutzten Zyklopenmauer aus unbehauenen Feldsteinen, die keine durchlaufenden Lagerfugen bilden können. In den Ritzen haben sich teilweise Farne und andere Wildpflanzen angesiedelt.