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Rainfarn

Tanacetum vulgare

Auch bekannt als: Wurmkraut, Westenknöpfle, Gülden Knöpfle

Heimat und Ursprung von Tanacetum vulgare

Der Rainfarn kommt in den klimatisch gemäßigten Regionen der Europas und Asiens vor. Er ist aber auch auf anderen Kontinenten eingebürgert worden und verwildert.

 

Botanische Angaben zum Rainfarn

Verwandtschaft von Tanacetum vulgare

Der Rainfarn gehört mit vielen weiteren Pflanzenarten zur Gattung Tanacetum, den Wucherblumen, in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Zu diesen Wucherblumen zählen einjährige und mehrjährige, krautige Pflanzen, aber auch einige Halbsträucher. Neben dem Rainfarn zählen zur Gattung Tanacetum einige weitere im Garten kultivierte Pflanzen wie das Mutterkraut, das Balsamkraut, die Rotblütige und die Straußblütige Wucherblume.

Aus einigen Tanacetum-Arten, die dazu in den Tropen angebaut werden, wird das natürliche Insektizid Pyrethrum gewonnen.

Botanische Angaben zum Rainfarn

Der Rainfarn Tanacteum vulgare ist eine in Mitteleuropa häufige Wildpflanze. Man kann ihn unverwechselbar erkennen an seinen gefiederten Laubblättern und den knopfförmigen, leuchtend gelben Blütenkörben, denen charakteristischerweise die randständigen Zungenblüten fehlen.

Der Rainfarn ist eine mehrjährige, krautige Staude mit Wuchshöhen zwischen 60 und 130cm. Er bildet ein Rhizom als Überwinterungsorgan. Die Pflanzenwurzeln reichen bis zu 90cm tief in den Boden. Mit Hilfe seiner kriechenden Wurzeln breitet sich der Rainfarn über unterirdische Ausläufer aus.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind deutlich gefiedert, dunkelgrün gefärbt und duften oder stinken (das ist Ansichtssache) intensiv.

Die gefiederten, langen Blätter sind typisch für den Rainfarn.

Ursache sind strak riechende, ätherische Öle – u. a. Campher – und Bitterstoffe. Der Rainfarn gehört zu den sogenannten Kompasspflanzen: Seine Laubblätter richten sich tagsüber senkrecht stehend zur Sonne aus.

Der Rainfarn blüht zwischen Juni und September. Die intensiv gelb leuchtenden, körbchenförmigen Blüten bilden dolden-rispenförmige Blütenstände. Die Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von etwa 1cm und bestehen jeweils aus etwa 100 Röhrenblüten. jede der zwittrigen, gelben Röhrenblüten ist etwas mehr als 2mm lang. Zungenblüten fehlen bei den Blütenkörbchen des Rainfarn.

Typisch für den Rainfarn sind auch die ausschließlich aus Röhrenblüten zusammengesetzten Blütenkörbe, denen die für andere Korbblütler typischen, strahlenförmigen  Zungenblüten fehlen.

Da die Röhrenblüten so kurz sind, ist ihr Nektar für alle Insekten leicht zugänglich. Daher werden die Blüten von vielen Insektenarten regelmäßig besucht.

Anbau, Pflege und Vermehrung im Garten

Rainfarn kann sowohl in voller Sonne als auch im Halbschatten gepflanzt werden. Er wächst am besten auf stickstoffreichen Böden.

Rainfarn beginnt bald zu wuchern und sich im Garten mit Hilfe seiner unterirdischen Ausläufer auszubreiten. Daher muss man ihn rechtzeitig in seine Schranken weisen, z.B. indem man ihn als Kübelpflanze kultiviert und die Blütenstände unmittelbar nach dem Verblühen zurückschneidet, bevor sich Samen bilden.

Besonders in Kombination mit Beifuß kann er zu einer wahren Unkrautplage im Garten und als Gartenflüchtling darüber hinaus werden.

Bedeutung des Rainfarn als Heil- und Duftpflanze udn als Insektenrepellent

Die stark riechenden Blätter und Blüten des Rainfarns wirken u. a. als Insektenrepellents. So wurde zum Beispiel in Nordamerika Rainfarn in Kartoffeläcker gepflanzt und damit der Befall des Kartoffelkäfers um bis zu 100% reduziert. Andererseits dient er vielen Schmteterlingsraupen als Futterpflanze, einige wie der Rainfarnmönch (Cucullia tanaceti) und die Sackträgermotte (Coleophora tanaceti) sind sogar auf den Rainfarn als Wirtspflanze spezialisiert.

In der Biologischen Schädlingsbekämpfung spielt der Rainfarn eine wichtige Rolle. Ein Sud aus getrocknetem Rainfarn kann saugende Insekten wie die Blattläuse und weiße Fliegen in die Flucht schlagen ebenso wie blattfressende Raupen.

Rainfarn wurde früher als Heilpflanze bei Wurmbefall eingesetzt. Da bereits wenige Gramm des Rainfarns Vergiftungen auslösen können, greift man heutzutage auf harmlosere Mittel zur Wurmkur zurück.

Früher wurde auch Umschläge aus dem Pflanzenbrei des Rainfarns zur Behandlung von Krampfadern, Rheuma u.a. genutzt. Die Blätter des Rainfarns können ihrerseits Hautreizungen auslösen.

Besonders giftig ist das Rainfarnöl; bei innerlicher Anwendung kann es starke allergische Reaktionen und Vergiftungen auslösen.

In der Medizin spielt der Rainfarn daher heute kaum noch eine Rolle. Er wird heutzutage nur noch in der Aromatherapie und in einigen Kosmetika eingesetzt.