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Bärentraube

Arctostaphylos uvae-ursi

Bereits die Indianer Nordamerikas nutzten die Bärentraube zur Behandlung von Blasen- und Harnwegserkrankungen, aber auch gegen Schmerzen und zur Vorbeugung gegen Skorbut. Teilweise rauchten sie die getrockneten Blätter vermischt mit Tabak auch in der Friedenspfeife. In Mitteleuropa wurde sie erst im 13. Jahrhundert als Heilpflanze beschrieben.

Heimat und Ursprung von Arctostaphylos uva-ursi

Der Zwergstrauch der Bärentraube kommt circumpolar in der Arktis und den gemäßigten Klimazonen Eurasiens und Nordamerikas vor. Man findet die Sträucher in Heidelandschaften und bergigen Regionen mit steinigen Abhängen, auf Böschungen und im Unterholz größerer Büsche.

Botanische Angaben zur Bärentraube

Die Bärentraube ist ein immergrüner, Mattenpolster bildender Zwergstrauch aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae).

Die Pflanze hat einen teilweise verholzenden, rötlich-braunen Stängel, der mitunter länger als 100cm sein kann, aber am Boden kriechend oder überhängend ist. Die Laubblätter sind wechselständig am Stängel angeordnet. Die dunkelgrünen Blätter sind eiförmig und haben eine ledrige Oberfläche. Die Blattoberseite ist glänzend, die Blattunterseite matt und deutlich heller gefärbt.

Je nach den örtlichen Milieuedingungen liegt die Blütezeit der Bärentraube zwischen April und Juni. Die glockenförmigen Blüten sind rosa-weiß gefärbt und bilden kurze, hängende Trauben als Blütenstände. Die Bärentraube hat leuchtend rote Beerenfrüchte, die ein mehliges Fruchtfleisch und mehrere Kerne haben. Sie reifen erst im Spätsommer heran.

Unterscheidungsmerkmale der Bärentraube von Preiselbeeren: Die Laubblätter von Preiselbeeren haben auf der Unterseite rostrote Flecken. Die Blüten der Preiselbeere sind vierzählig, die Blüten der Bärentraube dagegen fünfzählig.

Anbau, Pflege und Vermehrung der Bärentraube im Garten

Die Bärentraube gedeiht am besten im Schatten oder Halbschatten anderer Gehölze. Sie lässt sich aber auch an sonnigen Plätzen ansiedeln, sofern der Boden genügend Feuchtigkeit hat und eine saure Reaktion zeigt. Das lässt sich am besten durch ein Sand-/Torf-Gemisch oder Rhododendron-Erde herstellen.

Sie wird im Herbst ausgesät. Genauso ist die vegetative Vermehrung durch Absenken längerer Zweige im Frühjahr möglich. Als zweite Methode der vegetativen Vermehrung können im Sommer halbverholzte Stecklinge geschnitten werden.

Die langen, dicht mit Blättern besetzten, kriechenden Zweige bilden bald ganze grüne Teppiche und können als Bodendecker helfen Hänge und Böschungen zu sichern.

Ernte und Aufbewahrung

Die Blätter der Bärentraube können das ganze Jahr hindurch geerntet werden. Die Früchte erst, wenn sie völlig ausgereift sind. Die Blätter werden an der warmen Luft getrocknet. Die Beeren werden ebenfalls getrocknet und dann gemahlen.

Verwendung in Küche und Hausapotheke

Die Beeren der Bärentraube kann man zwar auch roh verzehren, allerdings schmecken sie lediglich mehlig und bitter. Besser ist es, aus den Beeren mit Gelierzucker ein Kompott oder eine Konfitüre zuzubereiten. Früher vermischte man das Mehl der Beeren mit Getreidemehl, um daraus Kuchen zu backen.

Die Blätter der Bärentraube enthalten Hydrochinone, die eine stark antibakterielle Wirkung haben. Die Bärentraube hat einen hohen Gehalt an Arbutin, einem natürlichen Antiseptikum, welches adstringierend, antiseptisch und harntreibend wirkt. Damit lassen sich vor allem Harnwegsinfektionen kurieren.

Bärentraubentee darf aber nur maßvoll getrunken werden, da er bei längerem Genuss Vergiftungen hervorrufen kann. Dringend abzuraten ist vom Gebrauch während der Schwangerschaft und Stillzeit.