Die Deutsche Schwertlilie ist eine alte Kulturhybride, die vermutlich aus der Iris lutescens (einer südosteuropäischen Art) und einer Wildform aus der Gruppe um die Iris mesopotamica (im weiteren Sinn aus Kleinasien) hervorgegangen ist.
Als Zauberpflanze wurde sie im Mittelalter zur Abwehr von Feinden rund um den Burg-Berg gepflanzt. Bei der Belagerung einer Burg wurde die Deutsche Schwertlilie von den Feinden ausgegraben und zur eigenen Burg gebracht, um sie dort zur Feindabwehr anzupflanzen. Auf diese Weise wurde die Iris allmählich auch in Mitteleuropa weiter verbreitet und hat sich vor allem in milden Regionen, z. B. an Weinbergen und warmen, sonnenbeschienenen Grashängen angesiedelt. Vorzugsweise wächst die Deutsche Schwertlilie auf trocken, kalkhaltigen Böden in voller Sonne.
Im Gartenfachhandel werden heutzutage vor allem verschiedene Zuchtsorten unter der Bezeichnung Iris x germanica als Barthyrbiden angeboten.
Die Deutsche Schwertlilie gehört zu den rhizom-bildenden Iris-Arten. Die Staude wird je nach Standortbedingungen und Sorte zwischen 30 und 100cm hoch. Die schwertförmigen Laubblätter sind grün oder blau-grün gefärbt. Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Juni. Die Stammform hat violette Blüten. Die Blütenfarben der Zuchtsorten variieren von blau, rötlich, gelb, weiß bis zu braun. Die inneren Blütenhüllblätter sind heller als die äußeren. Bei den Kulturformen stehen die Blüten zu mehreren an einem langen Schaft.
Die Deutsche Schwertlilie braucht einen sonnigen Platz mit einem eher trockenen, kräftigen Boden. Sie kann nach der Blütezeit geteilt und verpflanzt werden. Dabei wird das Rhizom auseinandergebrochen oder mit einem scharfen Messer in einzelne Teile zerlegt. Das Rhizom oder die Rhizomteile müssen beim Einpflanzen flach ausgebreitet werden und dann nur etwa entsprechend der halben Rhizom-Dicke mit Erde bedeckt werden.