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Explodiergurke

Cyclanthera brachystachya

Durch ihr schnelles Wachstum kann die Explodiergurke optimal zum Begrünen von Balkonen genutzt werden. Dieses rankartige Kürbisgewächs braucht einen sonnigen Platz und einen nährstoffreichen Boden. Häufig ist sie auch in Botanischen Gärten wegen ihrer explodierenden Früchte zu sehen.

Heimat und Ursprung von Cyclanthera brachystachya

Die Explodiergurke stammt aus  Mittelamerika (Guatemala, El Salvador und Costa Rica) und dem nördliche Südamerika (Ecuador, Kolumbien und Venezuela). In den Anden findet man sie noch in Höhenlagen zwischen 800 und 2.000m ü. NN. Sie wird in Lateinamerika, aber auch in anderen tropischen Regionen wie Indonesien und Westafrika, stellenweise auch angebaut und ist dann zum Teil verwildert, sodass sie dort zu einem festen Bestandteil der Sekundärvegetation geworden ist. .

Botanische Angaben zur Explodiergurke

Die Explodiergurke gehört zur Gattung Cyclanthera, die sie sich mit 29 weiteren Arten teilt, von denen aber offensichtlich keine ebenfalls explodierende Früchte bildet. Neben der Explodiergurke gibt es zwei weitere Arten, die als Nutpflanzen dienen: die Inkagurke Cyclanthera pedata, im Spanischen Caigua genannt, die gegessen wird, und Cyclanthera brachybotrys, die ebenfalls als Gemüse genutzt wird.

Die Explodiergurke ist ein rankendes Kürbisgewächs. Allerdings sind ihre Früchte nicht essbar, d.h. zumindest bei uns in Mitteleuropa wird sie nicht gegessen, in Lateinamerika schon. Sie wächst rasch empor und kann mit ihren schlanken Trieben Höhen von bis zu 5m innerhalb weniger Monate erreichen; damit gehört sie zu den am schnellsten wachsenden Pflanzenarten. Die Explodiergurke entwickelt dabei fadenförmige Ranken – umgebildete Blätter- , die sich bei Kontakt um alles spiralförmig winden, was als Kletterhilfe infrage kommt.

Die Laubblätter sind verhältnismäßig groß und meist handförmig drei-lappig, wobei sie einem Ahornblatt ähnlich sehen.  Der Blattrand ist mit weit auseinanderstehenden Zähnen besetzt.

Die Explodiergurke ist einhäusig, aber getrenntgeschlechtlich. D.h. männliche und weibliche Blüten entwickeln sich an der gleichen Pflanzen. Die weiblichen Blüten sind deutlich größer als die männlichen, aber nichts destotrotz ebenfalls recht unauffällig. Die weiblichen Blüten sitzen meist einzeln in den Blattachsel, sind gelblich-grün gefärbt und einen stacheligen Fruchtknoten. Die männlichen Blüten sind ebenfalls von gelblich-grüner Farbe, stehen aber nicht einzeln, sondern bilden lange Rispen mit vielen Blüten. Sie haben jeweils nur ein Staubblatt mit einem Staubbeutel, der einen gelblich gefärbten Ring bildet.

Die etwa 5cm lange Frucht ist etwas gekrümmt und mit Stacheln besetzt. Mit zunehmender Reife beginnt sich die Frucht zu krümmen, dadurch nimmt der Druck in der Frucht zu, die Frucht platzt  schlagartig („explodiert“) und schleudert die reifen Samen mehrere Meter weit weg. Zurück bleibt ein weißliches, schwammiges, vom Druck zerrissenes  Gewebe in der geplatzt Fruchthülle. Die flachen Samen haben eine recht unregelmäßige, eckig-kantige Form.

Während bei uns die Explodiergurke in erster Linie als rankende Zierpflanze gepflegt wird, wird die Frucht in ihrer lateinamerikanischen Heimat als Gemüse roh oder gekocht gegessen und auch wie Gewürzgurken eingelegt.

Gelegentlich wird auch eine Schwesterart, die Inkagurke Cyclanthera pedata, als Kletterpflanze angeboten. Sie bleibt kleiner als die Explodiergurke, hat aber hat größere und fingerförmige Blätter von blaugrüner Farbe. Ihre Blüten sind gelbgrün gefärbt. Die gurkenförmigen Früchte sind etwa gleich groß wie die der Explodiergurke, aber weniger stachelig. Außerdem springen diese Früchte nicht explosionsartig auf.

Anbau, Pflege und Vermehrung der Explodiergurke

Die Explodiergurke braucht einen sonnigen, warmen Platz mit einem nährstoffreichen und nicht zu trockenen Boden, ansonsten stellt sie keine besonderen Ansprüche. Die Pflanzen müssen jedoch regelmäßig gedüngt und gewässert werden.

Die Explodiergurke wird, ähnlich wie der Kürbis, Ende März bei 18 bis 20 °C unter Glas ausgesät. Man kann sie auch nach den Eisheiligen direkt ins Freiland aussäen. Geerntet wird – wenn überhaupt –  im Spätsommer.

Verwendung als Kletterpflanze

Mit ihrem dichten Laubwerk eignet sich die Explodiergurke zum raschen Begrünen von Loggia, Pergola oder Balkon oder man zieht sie am Spalier eines Gartenzaunes entlang. Als Kletterhilfe reichen Schnüre oder Spanndrähte.