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Unter einer Gartenhecke versteht man in der Regel Sträucher, die linear in einer Reihe angepflanzt sind, um statt durch einen Gartenzaun oder auch in Kombination mit einem Zaun einen Garten einzufrieden. Niedrige Hecken können stattdessen aber zur Beeteinfassung genutzt werden. Prinzipiell unterscheidet man zwischen Formschnitthecken, die durch regelmäßigen Schnitt streng in Form gehalten werden, und frei wachsenden Hecken, die kaum geschnitten werden.

Außerdem gibt es

  1. Wildhecken aus überwiegend einheimischen, frei wachsenden Strauchgehölzen
  2. Obsthecken aus in Reihe gepflanzten Beerensträuchern oder als Spalier gezogenen niedrigeren Kernobstsorten. Wild- und Obsthecke, das muss sich nicht ausschließen, eine Hecke kann auch aus wilden, einheimischen Obststräuchern wie Schlehen, Weißdorn oder Sanddorn bestehen.
  3. Blütenhecken, die sich aus blühenden Zier- oder Wildsträuchern und -Gehölzen zusammensetzen wie Deutzien, Forsythien, Spiersträuchern, Flieder, Liguster und Tamarisken u. a.
  4. Laub- oder Laubgehölzhecken bestehen nur aus Laubgehölzen, wobei sich Hainbuchen, Rotbuchen und Berberitzen auch für eine streng  formal gehaltene Schnitthecke eignen.
  5. Nadel- , Nadelgehölz- oder Koniferenhecken, wobei sich hier Eiben und Thuja besonders gut als Formschnitthecke eignen.

Gartenhecken

Eine Hecke kann eine Gartenmauer oder einen Gartenzaun als Einfriedungen ergänzen oder komplett ersetzen. Da solche Hecken zugleich einen gewissen Sichtschutz bilden oder, wenn es sich um bedornte Heckensträucher handelt, auch vor Eindringlingen schützen, werden Gartenhecken in den letzten Jahren wieder beliebter und beginnen Gartenzäune in vielen Gartenanlagen zu verdrängen. Bevor man sich jedoch entscheidet, sein Grundstück mit einer Hecke einzufrieden, sollte man einige Aspekte berücksichtigen:

  1. Während man einen Gartenzaun direkt auf die Grundstücksgrenze setzen kann, gilt dies nicht für Gartenhecken. Man muss bei einer Hecke einen gewissen Abstand zum Nachbargrundstück und auch zur öffentlichen Straßenseite hin einhalten. Hecken dürfen nicht zu nah an die Grundstücksgrenze gepflanzt werden und dürfen auch nicht zu hoch werden. Diese Maße können je nach Gemeindeordnung etwas unterschiedlich ausfallen. Und auch die Gehölzart der Hecke spielt dabei eine Rolle. Eine erste Orientierung liefert das Nachbarrecht Baden-Württembergs, an das  sich die meisten anderen Bundesländer und Gemeinden in ihren Verordnungen anlehnen. Danach muss bei Kleingehölzen, die nicht höher als 1m werden, ein Abstand von 50cm, gemessen vom Wurzelansatz an der Basis der Sträucher bis zur Grundstücksgrenze eingehalten werden. Zu diesen Kleingehölzen zählen u. a. Fingersträucher, Buschrosen, kleine Cotoneasterarten, Azaleen und Berberitzen. Für Gehölze bis 2m Wuchshöhe gilt ein Grenzabstand von 1m: Dazu werden Spiersträucher, Forsythien, Holunder, Scheinquitten, Jasmin; Deutzien u.a. gerechnet.   Hecken mit  Ziergehölze, die bis 4m hoch wachsen müssen innerhalb geschlossener Ortschaften mit einem Abstand  von 1m, außerhalb mit 2m Abstand zur Grenze gepflanzt werden. Dazu gehören u.a. Flieder, Tamarisken, Schneeball- und Hartriegelarten, Sanddorn und Haselnuss. Lässt man diese Heckensträucher über eine Höhe von 4m hinaus wachsen, dann sind Grenzabstände von1,5m innerhalb, bzw. 3m außerhalb geschlossener Ortschaften einzuhalten.
  2. Abstände von 50, bzw. 100cm, bzw. die Hälfte davon – gemessen vom Wurzelhals bis zur Grundstücksgrenze -, das ist weniger, als es einem auf Anhieb erscheinen mag. Denn Gehölzarten können recht ausladend in die Breite wachsen. Dies ist mit ein Grund, warum man innerhalb geschlossener Ortschaften und Gartenanlagen fast ausschließlich Formschnitthecken  als Garteneinfriedung sieht. Frei wachsende Hecken würden zu viel Platz einnehmen.
  3. Eine Formschnitthecke erfordert einen deutlich höheren Pflegeaufwand als ein Gartenzaun. Selbst bei einer frei wachsenden Hecke muss gelegentlich ausgedünnt, abgestorbenes Holz herausgeschnitten oder über die Hecke hinauswachsende Äste entfernt werden.  Frei wachsende Hecken dürfen nur zwischen 1. Oktober und 15. März zurückgeschnitten und ausgelichtet werden, da die Heckenbrüter unter den Singvögeln gerne in der übrigen Jahreszeit in solchen Hecken Nester anlegen und ihren Nachwuchs großziehen. Ausgenommen von dieser Regelung sind lediglich streng formal geschnittene, niedrige Hecken, aber welcher Singvogel würde schon ein solch einer dichten Hecke sein Nest anlegen wollen.
  4. Und letzten Ende kommt eine gut aussehende Hecke teurer als ein Gartenzaun. Denn bei der Auswahl der Heckenpflanzen sollte man nicht nur auf Art und Sorte achten, sondern auch auf die Qualität. Wurzelnacktware ist zwar wesentlich billiger als sogenannte Containerware, aber diese Wurzelware führt nur selten zu einem schönen, geschlossenen Wuchsbild in der Hecke und eignet sich bestenfalls für eine frei wachsende Hecke oder  einzeln stehende Solitärsträucher. Nicht selten ist der Heckensetzling nicht wirklich im Container gewachsen, sondern wird erst kurz vor Verkauf eingetopft. Doch diese Unterschied ist schnell zu erkennen, wenn man einmal probeweise eine Strauchpflanze aus dem Topf herauszuziehen versucht.

Nicht jede Strauchart kommt für eine Formschnitthecke infrage. Außerdem entwickelt jede Strauchsorte im Laufe der Jahre ihre optimale Höhe und Tiefe, wobei man mit einem Zuwachse von 20 bis 30cm pro Jahr rechnen kann. Es gibt laubwerfende Gehölze und Wintergrüne Arten, dazu zählen neben den Koniferen auch Hartlaubgewächse wie der Buchs und die Lorbeerkirsche. Auch die unterschiedlichen Standortort- und Milieubedingungen müssen bei der Auswahl der Heckensträucher berücksichtigt werden: Vollen Schatten – etwa unter hohen Bäumen – verträgt keine Hecke. Heckenpflanzen brauchen Sonne, bestenfalls einen lichten Halbschatten. Eine der wenigen Ausnahmen bilden zwei Stechpalmenarten (Ilex aquifolium und Ilex bioritsensis), die auch in vollem Schatten gut wachsen. Einige Arten haben einen hohen Nährstoffbedarf, anderen kommen auch mit kargen, nährstoffarmen Böden zurecht. Manche Heckenpflanzen überstehen auch längere Trockenperioden schadlos, andere müssen in solchen niederschlagsarmen Zeiten regelmäßig gewässert werden, sonst werfen sie unter Umständen ihre Blätter ab.

Prinzipiell beschneidet man bei Formschnitthecken die Seitenwände nicht senkrecht, sondern schneidet die Sträucher pyramiden-, bzw. trapezförmig zu, sodass der Kamm der Hecke im Idealfall nur halb so breit wie die Basis der Hecke ist. Auf diese Weise bekommen auch die Blätter der unteren Äste genügend Sonnenlicht; andernfalls würde die Hecke von unten her langsam verkahlen.

Wer Wert auf einen möglichst naturnah gestalteten Garten legt und über ein größeres Grundstück verfügt, der sollte einer frei wachsenden Hecke aus Blüten- oder Wildsträuchern den Vorzug geben. Sie wirkt nicht nur natürlicher als eine Formschnitthecke, sondern Macht auch weniger Arbeit. Allerdings sollte der Abstand zur Grundstücksgrenze je nach Wuchshöhe mindestens 2 bis 3m betragen.

Wer sein Gartengrundstück vor Eindringlingen sicher schützen will, der sollte statt Stacheldraht lieber eine undurchdringliche Hecke aus stachel- oder dornenreichen Gehölzen anlegen. Stacheln  werden bekanntlich aus der Oberhaut der Äste und Zweige gebildet und brechen leicht ab, während die Dornen tiefer ansetzen aus umgewandelten Blättern bestehen und kaum abgerochen werden können. Beispielsweise haben Rosen keine Dornen, sondern Stacheln! Ein besonders farbenprächtiges, rotes Holz und auffallende Stacheln schmücken auch nach dem Blattfall den Winter Zimt- und Essigrosen.  Dornen haben dagegen die vielen Berberitzen-Arten und -Sorten. Stechpalmen und Mahonien bilden dagegen stark bedornte Blattränder.