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Mais

Zea mays

Auch bekannt als:

Kukuruz, Türkischer Weizen, Welschkorn

Der Mais - eine uralte Kulturpflanze

Der Mais nimmt unter den Getreiden eine Sonderstellung ein: Als einziges Getreide sind bei ihm männliche und weibliche Blüten deutlich räumlich voneinander getrennt und der weibliche Blütenstand bildet einen langen Kolben. Der Mais ist das einzige Getreide, welches zu uns aus Südamerika gekommen ist. Allerdings liegen die ersten Wurzeln seiner Kultur auch in Lateinamerika weitgehend im Dunkeln. Bereits vor 6000 Jahren wurden erste, noch recht primitive Maissorten als Getreide genutzt. Zwei Spanier waren es, die im Gefolge von Christoph Kolumbus im Jahre 1492 die ersten Maiskörner als Saatgut von Kuba aus nach Spanien brachten. Und von Kolumbus stammte auch der Name Mais, den er vom indianischen mahiz übernommen hatte.

Heimat und Ursprung von Zea mays

Der Mais wurde von den Spanier von Südamerika nach Europa gebracht. Wo die Ursprünge dieser uralten Kulturpflanze liegen und welches seine wilden Vorfahren waren ist jedoch unbekannt. Ausgrabungen haben gezeigt, dass erste, primitive Maissorten bereits vor 6000 Jahren genutzt wurden.

Botanische Angaben zur Maispflanze

Mais ist ein einjähriges Süßgras, welches je nach Sorte zwischen 1 und 4m hoch werden kann. Der kräftige Halm ist mit einem Mark gefüllt und in regelmäßigen Abständen hellgrünen, langen Blättern besetzt, wobei den obersten Blättern die Spreite fehlt. Die Blüteziet fällt – je nach Sorte und Milieubedingungen – in die Monate Juli bis Oktober. Die Ährchen sind ein- bis zweiblütig, aber stets eingeschlechtlich. Die Ährchen mit den männlichen Blüten bilden eine endstädnige Ripse. Darunter und davon mit weitem Abstand getrennt, bilden die weiblichen Ährchen den Kolben, der von Blattscheiden umhüllt ist und in dem die Maiskörner heranreifen.

Unterarten, Varianten und Zuchtsorten

Zea mays saccharata – Zuckermais (auch Süßmais oder Gemüsemais genannt). Die Kolben sind etwa 20cm lang und haben süß schmeckende Maiskörner in Goldgelb, Gelb oder auch Weiß.

Junge Zuckermais-Pflanze

Zea mays microsperma – Perlmais (auch Puffmais genannt). Dieser Mais hat kleinere und schlankere Kolben mit kleinen, weißen Körnern.

Zuchtsorten, die besonders süße Maiskörner bilden, bei denen der Stoffwechselumbau von Traubenzucker in Stärke verzögert wird, sind u. a.: Aztek, Early Extra Sweet, Honeycomb, Goldprinz und Tasty Sweet

Kultur der Maispflanzen

Auch wenn der Maisanbau in Mitteleuropa einen immer breiteren Raum in der Landwirtschaft und Zucker- und Ziermaissorten auch in den Hobbygärten Einzug gehalten haben – Maisanpflanzen sind alles andere als anspruchslos. Neben viel Sonne und Wärme braucht der Mais vor allem einen fruchtbaren Boden. Und auch einige Schädlinge wie z.B. der Maiszünsler, die sich auf Maispflanzen spezialisiert haben, setzen ihm zu und können die Erträge drastisch mindern. In Mitteleuropa ist der Maisanbau – und das gilt auch für den Ziermais – auf warme (Weinbau-)Regionen beschränkt – wie das klimatisch begünstigte Oberrhein- und das Bodenseegebiet. Dort entwickelt er auch ein kräftiges, reifes Korn; in klimatisch weniger begünstigten Regionen kann er aber als Grünfutterpflanze (in Höhlenlagen von bis zu 800m ü. NN) angebaut werden. Mais ist ein starkzehrendes Getreide und braucht deshalb einen sehr nährstoffreichen, humösen und kalkhaltigen Boden, der aber außerdem durchlässig und tiefgründig sein muss, denn Staunässe verträgt der Mais überhaupt nicht.

Der Mais wird im Mai direkt an Ort und Stelle ausgesät, wobei der Reihenabstand sortenabhängig ist – als Faustregel gilt für den gewöhnliche Mais ein Reihenabstand von 50cm, für Zucker- und Ziermaisarten sollte er jedoch kleiner gewählt werden. Am besten legt man dazu mindestens zwei parallele Reihen an; in einer Einzelrehe wären die Maispflanzen nicht genügend vor Windbruch geschützt. Wo dies nicht möglich ist, setzt man den Mais jeweils in kleinen Gruppen. In der Saatrille legt man in Abständen von etwa 30cm jeweils 2 bis 3 Maiskörner aus, die ca. 4cm hoch mit Erde bedeckt werden. Sobald die Keimlinge aufgehen, entfernt man jeweils 2 Pflänzchen und lässt nur den kräftigsten Keimling stehen.

Sobald die Saat aufgegangen ist, muss der Boden der Maispflanzung regelmäßig durch Hacken gelockert und gegossen werden. Beim Hacken wird auch gleichzeitig aufkommendes Unkraut entfernt. Damit sich die Maispflanzen kräftig entwickeln, häufelt man die Erde um die Stängelbasis an. Dann entwickeln die Maispflanzen ein kräftigeres Wurzelsystem und finden besser Halt, was sie auch vor Windbruch schützt.

Ernte, Weiterverarbeitung und Nutzungsmöglichkeiten

Mais wird wie kaum ein anderes Getreide sehr vielseitig genutzt: Die ganze, frische oder getrocknete Pflanze wird ebenso wie die entkörnten Maiskolben als Viehfutter genutzt, vor allem zur Mast von Schweinen und Geflügel. Die reifen Körner werden als Maisbrei, Puffmais gegessen, die jungen Kolben nutzt man als Gemüse und aus dem Presssaft lässt sich zuckerhaltiger Sirup gewinnen. Das Maismehl wird zu Polenta und Tortillas verarbeitet. Die aus dem Maismehl gewonnene Stärke wird zu Alkohol vergoren oder zu Traubenzucker verarbeitet. Die Hüllblätter werden vor allem in Lateinamerika als Brennmaterial, zum Flechten oder als Papierrohstoff verwendet. Auch als Rohstoff zur Energiegewinnung gewinnt die Maispflanze in den Industrieländern zunehmend an Bedeutung.

Zuckermais – kann geerntet werden, sobald sich die Haare an den Maiskolben braun färben und die goldgelben Körner sich mit dem Fingernagel eindrücken lassen, wobei ein weißer, milchiger Saft austritt. Beim Zuckermais können die reifen Körner auch roh gegessen werden. Die zuvor entblätterten Maiskolben werden als Ganzes gedünstet, gekocht oder gegrillt. Oder man legt die noch unreifen, etwa 8 bis 10cm langen Kölbchen in Essig ein.

Puffmais – wird geerntet, wenn die Haarbüschel vertrocknet sind und auch die Blätter vergilben und vertrocknen. Die Kolben mitsamt den Hüllblättern werden zum Trocknen aufgehängt, danach werden die Hüllblätter abgezogen und die Maiskörner vom Kolben abgelöst, geeinigt und getrocknet. Da das Korn noch das gesamte Nährgewebe des Keimes enthält, entleert sich das Maiskorn beim Erhitzen explosionsartig und zurück bleibt dann das Popcorn.

Tipps zur Vorkultur

Unter Folie – z. B. Im Folientunnel – kann man den Mais schon etwa 2 Wochen früher, also Mitte April, aussäen. Auch die Vorkultur unter Glas oder auf der Fensterbank ist möglich. Dazu steckt man jeweils 4 Maiskörner in einen 11cm Topf und hält ihn bei Temperaturen zwischen 18 und 22oC warm. Nach den Eisheiligen können diese Maispflänzchen dann ins Freiland ausgepflanzt werden, wo bei sie möglichst tief und mit einem Abstand von jeweils 30 x 50cm eingepflanzt werden sollten.