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Basilikum

Ocimum basilicum

Auch bekannt als: Basilienkraut, Basilie, Königskraut, Königsbalsam und Balsam. Volkstümlich und regional gebrauchte Namen sind Hirnkraut, Josefkräutlein, Suppenbasil, Hirtenbasilie, Braunsilge und Pfefferkraut.

Das Basilikum ist ein echter Klassiker in der mediterranen Küche. Das Kraut wurde bereits in der Antike als Heilmittel und Küchenkraut genutzt. Es wächst mehr oder wenig buschförmig, hat eiförmige Blätter und rosa oder weiße Blüten. Es gibt eine Vielzahl von Sorten, die in der Mehrzahl anhand ihrer Blattfärbung - grün oder rot - unterschieden werden. Basilikum ist leicht zu kultivieren, wobei das Pflanzsubstrat immer feucht und warm gehalten werden muss.

Heimat und Ursprung von Ocimum basilicum

Das heutige Verbreitungsgebiet der natürlichen Basilikum-Vorkommen reicht vom tropischen Afrika bis Asien. Der eigentliche Ursprung des Basilikums ist nicht mehr genau feststellbar, liegt aber vermutlich im tropischen Süd-Indien. Dort wurde das Basilikum schon in der Antike als Heil- und Küchenkraut kultiviert. Bei Ausgrabungen fand man Kränze aus Basilkum in den Grabkammern der Pyramiden. Heute ist es vor allem in der mediterranen Küche unverzichtbar. Erst im 12. Jahrhundert gelangte das Basilikum auch nach Deutschland.

Botanische Angaben zum Basilikum

Verwandtschaft von Ocimum basilicum

Das Basilikum aus der Gattung Ocimum ist ein Lippenblütler (Familia Labiaceae). Die Gattung Ocimum umfasst mehr als 60 Arten, von denen neben dem eigentlichen Basilikum Ocimum basilicum mindestens 6 weitere Arten zu den Küchen- und Heilkräutern zählen, darunter das Indische Basilikum, auch Tulsi oder Tulasi genannt, Ocimum tenuiflorum , das Akfrikanische Basilikum Ocimum gratissimum, das Amerikanische Basilikum Ocimum americanum, Ocimum kilmandscharicum und das Limnonen-Basilikum Ocimum x citriodrum.

Beschreibung der Basilikum-Pflanze

Es wird bei uns vor allem als einjähriges Kraut kultiviert, da es nicht winterfest ist. Als mehrjährige Pflanze kann es jedoch eine Höhe von bis zu 60cm erreichen.

Die Pflanzenstiele stehen mehr oder weniger aufrecht, haben einen kantigen Querschnitt (ein typisches Kennzeichen der Lippenblütler) und sind stark verzweigt.

Die leuchtend grünen Laubblätter sind kreuzgegenständig angeordnet. Sie haben einen relativ kurzen Blattstiel und eine eiförmige Blattspreite von -je nach Sorte – 1,5 bis 5cm Länge und einer Breite von bis zu 3cm. Die Blätter haben einen glatten, meist ungezähnten Rand. Form und Färbung der Blätter können aber auch vielen Sorten ganz anders aussehen. Auch das regionale Klima und die Höhenlage, in der das Basilikum wächst, haben darauf einen Einfluss. reibt an den Blättern, entfaltet sich ein aromatischer Duft, der von Sorte zu Sorte ganz verschieden sein kann.

Die Blütezeit fällt in die Monate Juni bis September. Die fünfzähligen, zwittrigen Blüten bilden einen ährenförmigen Blütenstand. Die Kronblätter der Blüte sind zu einer Röhre verwachsen. Auch die Blütenfarbe kann von Sorte zu Sorte variieren. Häufig sind rosa und weiße Farbtöne.

Unterarten und Sorten

Das Basilikum bildet zwei Unterarten: Das Ocimum balisicum basilicum wird hautpsächlich in Eruopa kultiviert, das Ocimum baslicum minimum vor allem als Zierpflanze in Indien.

Es gibt etliche Zuchtsorten, die sich in Blattgröße, -form und -farbe und auch im Duft, bzw. Geschmack voneinander unterscheiden.

Nachfolgend eine Auswahl an Hybriden und Zuchtsorten. Aufgeführt sind allerdings mit geschützten Namen aufgeführte Sortenbezeichnung. Denn es gibt viele weitere Formen, Varietäten und Sorten, die bis auf weiteres nur nach ihrer Herkunft unterschieden werden (z. B. Afrikanisches Zitronenbasilikum, Ägyptisches Basilikum, Griechisches Buschbasilikum, Provence-Basilikum, Russisches Basilikum, Türkisches Buschbasilikum, Zyprisches Strauchbasilikum, ):

  • ‚African Blue‘ – diese Sorte ist aus der Kreuzung von Rotem mit Kampfer-Basilikum hervorgegangen. Die roten Blattadern hat sie vom Roten Basilikum, die Form der Blätter vom Kampferbasilikum übernommen. Die Pflanze verholzt etwas mit der Zeit und bekommt dann eine weiß-grau gefärbte Rinde. African Blue hat rosa Blüten. Da diese Hybride keine Samen bildet, vermehrt man sie mit Hilfe von Stecklingen.
  • Afrikanisches Zitronenbasilikum – dieses Basilikum stammt aus Tanzania, wo es nicht nur als Gewürz- und Heilpflanze genutzt wird, sondern auch als Räucherware, um Stechmücken abzuwehren.
  • ‚Ararat‚ – eine Basilikum-Sorte mit gescheckte Laubblättern in Grün und Dunkel-Violett, die einen lakritzartigen Beigeschmack haben.
  • ‚Balkonstar‘ – ist eine 20 bis 25cm hohe Sorte mit weißen Blüten, die angenehm duften. Sie ist feinblättrig und hat einen kräftigen Geschmack. Wie der Name andeutet, ‚Balkonstar‘ eignet sich vor allem für einen Platz im Balkonkasten oder in Kräutertöpfen.
  • ‚Cinnamon‘ – das Zimtbasilikum, die Blätter haben ein leicht zimtartiges Aroma.
  • Corfu‚ – ein strauchartige wachsendes Basilikum aus Griechenland mit rötlich überlaufenen Stängeln und Laubblättern; es blüht nur selten.
  • ‚Dark Opal‘ – dies ist die Stammform aller rotblättrigen Sorten des Basilikums. Es hat dunkel mittelgroße, purpurrote bis violette Laubblätter, während die Blüten rosa gefärbt sind. Es hat einen intensiven Geschmack. Diese Sorte eignet für die Kultur im Balkonkasten, wirkt aber auch im Blumen- oder Gemüsebeet sehr dekorativ.
  • ‚Fino verde‘ – ein typisch italienisches Basilikum, mit kleinen, aber dicken und vielen Blättern. Dies ist eine langsam wachsende und spät blühende Sorte.
  • ‚Genoveser‘ – eine der bekanntesten Basilikum-Sorten überhaupt. Es ist besonders robust und bringt große, bauchige, dunkelgrüne Blätter hervor. Es duftet und schmeckt sehr aromatisch; gleichzeitig ist die Genoveser-Sorte auch sehr ertragreich. Typische Blattform des Genoveser Basilikums
  • ‚Green Pepper‘ – wird seit Jahrhunderten in Mexiko, Mittel- und Südamerika kultiviert. Die lederartigen, dunkelgrünen Blätter erinnern nicht nur an grünen Paprika, sie schmecken auch danach.
  • ‚Großes Grünes‘ – diese Sorte hat große, grüne Laubblätter mit einem kräftigen Geschmack. zur Aussaat ist die Sorte weniger geeignet; man pflanzt besser Jungpflanzen an.
  • ‚Kleines Feinblättriges‘ – dies Sorte hat kleine, dekorative Blätter mit einem würzigen Geschmack. Diese Sorte wird vor allem für Beeteinfassungen von einjährigen Sommerblumen empfohlen.
  • ‚Lemon‘ – eine feinblättrige Sorte mit leuchtend hell-grünen Blätter und einem würzig frischen Blattaroma von Zitrone und Thymian.
  • ‚Magical Martin‘ – eine buschig wachsende Sorte mit zweifarbigen Blüten, d. h. die Blütenkelche sind purpurn gefärbt, die Kronblätter dagegen weiß.
  • ‚Mammut‚ – obwohl aus Griechenland stammend, ist dies Basilikum auch bei uns relativ winterhart. Es kann daher bereits im zeitigen Frühjahr und im Spätherbst bis November im Freien bleiben. Diese Sorte ist schnell wachsend und bildet große Blätter. Sei hat rötliche Pflanzenstängel; die Blätter haben ein zimtartiges Aroma. Die rosa Blüten werden nur selten gebildet.
  • ‚Moulin Rouge‘ – wiederum eine Sorte glänzenden, dunkelroten Laubblättern. ‚Moulin‘ Rouge hat einen sehr aromatischen Geschmack. Die Wuchsform ist sehr dekorativ und schön und kommt sowohl im Balkonkasten als auch auf dem Gartenbeet gut zur Geltung.
  • ‚Opal‘ – eine mittelgroße Sorte mit dunkelroten, leicht ausgefransten Blättern. ‚Opal‘ schmeckt sehr aromatisch und wirkt zugleich als Pflanze  sehr dekorativ.
  • ‚Pesto Perpetuo‘ – ist ein Basilikum mit weiß panaschierten Laubblättern.
  • ‚Purple Ball‘ – bildet kugelförmige Büsche mit roten Laubblättern.
  • ‚Purpur-Basilikum‘ – diese Sorte hat mittelgroße, intensiv tief-rot gefärbte Laubblätter mit deutlich gezähnten Rändern. Die Blüten intensiv violett gefärbt. Der Geschmack dieser Sorte ist mild aromatisch.
  • ‚Purpur-Opal Basilikum‘ – diese Sorte hat granatrote Laubblätter und rosa Blüten; die Blätter haben einen sehr scharfen Geschmack. Dieses Basilikum eignet sich daher besonders als Beigabe in einem Kräuteressig.
  • ‚Rosie‘ – eine Sorte mit kräftigen, aufrecht stehenden Stängeln und dunkelroten Blättern – im Aroma ähnlich dem Grünen Genoveser.
  • ‚Rotes Genoveser‘ – eine Genoveser Basilikum mit den typischen, gewölbten Blättern – allerdings in Dunkelrot. Die Farbintensität dieser Sorte ist abhängig von den Licht- und Temperaturverhältnissen und von der Düngung.
  • ‚Rothaut‘ – diese Sorte wird 30 bis 40cm hoch, hat dunkelrote, gezähnte Laubblätter und einen kräftigen Geschmack. Diese sehr attraktive Sorte wird vor allem in Balkonkästen und Töpfen herangezogen.
  • ‚Rotes Krauses‘ – diese Sorte hat große, gekrauste Laubblätter in  einem dunkel-roten Farbton und intensiv rosa leuchtende Blüten. Diese Sorte ist allerdings recht wärmebedürftig und fürs Freiland nicht geeignet.
  • ‚Sweet Dani‘ – ein buschförmig wachsendes Basilikum mit einem intensiven Zitronenaroma.
  • ‚Toscano‘ –  eine Basilikum-Art mit großen, blasig aufgetriebenen Laubblättern. Im Geschmack dem Genoveser-Basilikum vergleichbar, aber zusätzlich mit einem Hauch von Minze.
  • ‚Tulsi‘ oder ‚Tulasi‘ – diese uralte, indische Sorte wird in Indien seit langem als Heilpflanze und Küchenkraut geschätzt und als heilige Pflanze  der Götting Tulasidevi verehrt. Folglich darf sie in keimen Hindu-Tempel und in keinem Haus fehlen. Die in dieser basilikum-Sorte besonders reichlich enthaltenen Triterpene fördern die Widerstandskräfte, regen den Stoffwechsel an und können Stress abbauen helfen. In Indien nimmt das Tulsi-Kraut vor allem als Tee zu sich.
  • ‚Zanzibar‘ – eine Sorte, die traditionell in Tanzania angebaut wird. Sie hat gewellte und gezähnte Laubblätter, die ein vielseitiges Aroma entfalten. Als Mrihani wird es in Sansibar in Currys, in Saucen mit Kokosmilch und sogar als Parfum genutzt.
  • ‚Zimt-Basilikum‘ – diese Sorte hat rote Pflanzenstängel und rosafarbene Blüten. Mit seinem starken Zimtaroma eignet es sich vor allem für Kräutertee-Mischungen.

Kultur von Basilikum als Topf-und Balkonpflanze oder im Garten

Tipps beim Einkaufen

Man  sollte immer nur kräftig entwickelte Pflänzchen mit mehreren Stielen kaufen; der Topf sollte einen Durchmesser von wenigstens 8cm haben. Von Pflanzen mit vertrockneter Erde, zu dünnen, langen Stilen oder bleichen, vertrockneten Blättern die Finger lassen!

Standort und Bodenverhältnisse

Das Basilikum wird in unseren Breiten vor allem als Topfpflanze kultiviert. Es braucht einen lockeren und durchlässigen Boden, der auch gut erwärmt sein sollte. Im Sommer hält man es am besten auf dem Balkon, im Winter im Gewächshaus oder Wintergarten. Die Temperatur darf dabei nie unter 12 Grad Celsius fallen.

Im Garten gepflanzt, braucht Basilikum einen Platz mit wenigstens 6 Stunden Sonnenscheindauer. Im Halbschatten gedeiht Basilikum nur in einem milden Klima. Der Gartenboden muss durchlässig, aber trotzdem feucht und nährstoffreich sein. magere Böden reichert man mit Mulch und Kompost an. Vorsicht: Mulch zieht Nacktschnecken an, und Nacktschnecken lieben Basilikum als Futterpflanze!

Der Boden sollte außerdem annähernd pH-neutral sein, also zwischen 6,5 und 7,2.

Zum Auspflanzen im Garten wird ein Pflanzloch ausgehoben, welches mindestens doppelt so tief und breit wie der Topf sein sollte. Zu unterst kommt eine dünne Kiesschicht als Dränage. Der Erdaushub wird zu gleichen Teilen mit reifem Kompost gemischt. Dann füllte man einen kleinen Teil dieser Susbtratmischung über die Daränageschicht im pflanzloch. Die Basilikum-Pflanze wird vorsichtig aus dem Pflanztopf genommen und so tief in das Pflanzloch gesetzt, dass sie so hoch über dem Bodenniveau steht wie zuvor im Topf. Dann wird das Pflanzloch mit der Erde aufgefüllt und vorsichtig angedrückt.

Pflegemaßnahmen

Außerdem ist darauf zu achten, dass das Pflanzsubstrat nie austrocknet, sondern immer frisch gehalten wird. Es darf sich aber keine Staunässe bilden.

Beim Gießen dürfen die Blätter des Basilikums nicht benetzt werden; das würde bei Sonnenbestrahlung einen Lupeneffekt bewirken und die Blätter bekämen braue Flecken als Sonnenbrand. Wenn man gießt, also nicht über die Pflanze plätschern lassen, sondern immer an die Pflanzbasis gießen oder den Boden zwischen zwei Pflanzen wässern.

Nach jeder Ernte, spätestens aber nach 14 Tagen sollt man mit Flüssigdünger gießen. Außerdem muss man regelmäßig das Unkraut zwischen den Basilikum-Pflanzen mit der Hand auszupfen und welke Blätter des Basilikums entfernen.

Zwickt man die Stiele regelmäßig ab, dann verzögert sich die Blütezeit des Basilikums. Außerdem bilden sich bei regelmäßiger Ernte deutlich mehr Seitentriebe; deshalb sollte man regelmäßig einmal wöchentlich ernten.

Krankheiten und Schädlingsbefall

Wenn die Laubblätter stark vergilben, dann kann die häufigste Ursache ein Befall mit dem Luzernemosaikvirus sein. Die Blattfleckenkrankheit wird dagegen durch verschiedene Pilze der Gattung Septoria verursacht Außerdem kann das Basilikum auch an der Fusarium-Wlek erkranken, die den Pilz Fusarium oxysporum ausgelöst wird. Neben Schnecken fressen auch Schmetterlingsraupen wie der Ampfereule und Wiesenwanzen die Blätter an.

Vermehrung

Basilikum lässt sich leicht vegetativ vermehren, indem man frisch geschnittene Triebe für einige Wochen in lauwarmem Wasser hält, bis sie neue Wurzeln bilden.

In unserem Klima selbst reife Samen des Basilikums zu gewinnen, ist fast unmöglich. Das Saatgut muss man also kaufen. Es bleibt aber mehrere Jahre lang keimfähig.

Samen des Griechischen Basilikums

Aussaat: Basilikum sät man am besten ab Ende März bis Anfang April unter Glas oder im Haus aus. Die Samen werden in einer Anzuchtschale mit Aussaaterde gesät und mit wenig feinkrümeliger Erde bedeckt. Sobald die Keimlinge wenigstens zwei Blattpaare entwickelt haben, können sie in Einzeltöpfe pikiert werden. Sobald die Nachttemperatur nicht mehr unter plus 15 °C fällt, können sie ausgepflanzt werden.

Verwendung in Küche und Hausapotheke

Zur Ernte werden bei Bedarf frische, noch junge Triebe von den Basilikum-Pflanzen gepflückt. Die Laubblättchen sollten noch zart sein. denn je älter die Blätter sind, desto härter und schärfer im Geschmack werden sie.  Basilikum darf als Küchengewürz immer nur frisch verwendet, aber nie mitgekocht werden.  Die Blättchen behalten am besten ihr Aroma, wenn man sie von den Trieben rupft oder zerdrückt, statt sie abzuschneiden. Auch getrocknet verliert das Basilikum sehr schnell an Würzkraft und Aroma. Basilikum-Blätter kann man auch einfrieren; sie werden dabei zwar schwarz, behalten haben ihr sortentypisches Aroma.

Basilikum enthält ein ätherisches Öl, welches entwurmend und entzündungshemmend, z.B. bei Magengeschwüren, wirkt.  Basilikum enthält jedoch Estragol, welches sich in Tierversuch als cancerogen erwiesen hat und deshalb als Heilpflanze nicht mehr empfohlen wird.  In den in der Küche verwendeten Konzentrationen als Gewürzpflanze ist Basilikum jedoch unbedenklich.

Die ätherischen Öle, die zum Beispiel beim Reiben der Blätter freigesetzt werden, wirken auch als Repellent und vertreiben Insekten. Ins Gemüsebeet, z. B. neben Tomatenpflanzen gesetzt, ist das Basilikum ein wirksamer Beitrag zum Biologischen Pflanzenschutz. So werden Raupen von Schwärmern und anderen Schädlingen ferngehalten.