Die Reifrock-Narzisse kommt in Südost-Europa wild vor. Dabei reicht ihr Verbreitungsgebiet von Portugal über Spanien bis Südwest-Frankreich.
Die Reifrock-Narzisse weicht besonders deutlich vom üblichen Habitus einer Narzisse ab. Ihre trichterförmige, lang gezogene Blüte erinnert an einen weit schwingenden Spitzenrock. Daher rührt auch ihr Name Reifrock-Narzisse.
Diese Wildnarzisse wird zwischen 10 und 20cm hoch und blüht zwischen April und Mai. Sie gehört damit also zu den mittelfrühen Arten. Die ursprüngliche Wildform hat hell-gelbe, bis zu 5cm lange Blüten. Es gibt aber auch Formen mit schneeweißen Blüten. Während die trichterförmige Nebenkrone sehr lang ist, ist die Hauptkrone eher unauffällig und kurz. Deshalb wurde für die Reifrock-Narzisse ursprünglich sogar eine eigene Gattung Corbularia eingerichtet. Auch die Laubblätter sind für eine Narzisse ungewöhnlich schmal. Sie sind fast grasartig.
Die Standortansprüche der Reifrock-Narzisse sind ähnlich wie die der Trompeten-Narzisse oder Osterglocke. Die Reifrock-Narzisse braucht einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Der Boden sollte im Frühjahr permanent feucht, im Sommer dagegen nur mäßig frisch gehalten werden. Bei anhaltend trockenem Wetter muss die Reifrock-Narzisse vom ersten Austrieb bis zum Einziehen gegossen werden. Nur so können die Zwiebeln ausreifen und genügend Reservestoffe für das nächste Jahr anlegen.
Der Boden sollte humusreich, aber durchlässig sein. Bewährt hat sich dafür ein Gemisch aus Humus, Lehm und Sand. In Regionen mit einem rauen Winterklima, braucht die Reifrock-Narzisse einen ausreichenden Winterschutz. Man kann sie mit einer Reisigdecke abdecken, da sie nicht völlig winterhart ist. Diese Wild-Narzisse kann sowohl durch die reifen Samen, als auch vegetativ durch Teilen größerer Zwiebelhorste oder durch Abtrennen der Brutzwiebeln vermehrt werden.
Die Reifrock-Narzisse eignet sich gut für einen Platz im Steingarten, z. B. in Gesellschaft mit Krokus und Botanischen oder Wild-Tulpen.