Der Schwarze Holunder kommt in fast ganz Europa vor, nur ganz im Hohen Norden fehlt er. Er wächst vor allem auf stickstoffreichen Böden in Auenwäldern, entlang von Ufern und an Waldrändern. In den Alpen kommt er bis in Höhenlagen von 1.200m ü. NN vor.
Der Schwarze Holunder ist ein dichtbelaubter Strauch oder Baum, der bis zu 7m in die Höhe wachsen kann. Der Stamm hat eine rissige, grau gefärbte Rinde. Die Zweige sind mit weißem Mark gefüllt. Junge Zweige sind zunächst grün, später nehmen sie eine hellgraue Farbe an. Die Rinde hat zahlreiche Poren. Die Laubblätter erscheinen lange vor den Blüten. Diese Blätter setzen sich aus 2 bis 3 Paaren von Fiederblättchen zusammen und schließen mit einem etwas größeren Endblättchen ab. Die spitz zulaufenden Fiederblättchen sind gesägt und dünn behaart, auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite deutlich heller.
Die fünfzähligen Blüten sind weiß oder chamois gefärbt und duften intensiv. Die kleinen Blüten bilden schrimartieg Rispenstände mit einem Durchmesser von bis zu 30cm. Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Juli, die Beeren werden zwischen August und September reif.
Reife Beeren sind glänzend schwarz, im Gegensatz zu den roten Beeren des Roten Trauben-Holunders Sambucus racemosa, die nicht essbar sind. Auch die unreifen Beeren sowie die Samen der reifen Beeren des Schwarzen Holunders sind giftig. Der Saft der schwarzen Holunderbeeren ist rötlich. Die Steine der Frucht sind bräunlich gefärbt.
Der Schwarze Holunder ist ein echter Kulturfolger und wird bereits seit Jahrhunderten in Gärten angebaut. Der Hollerstrauch sollte in keinem halbwegs naturnahen Garten fehlen. Der Holunderstrauch wächst in Sonne und Halbschatten und braucht einen nährstoffreichen Boden mit hohem Stickstoffanteil (im Naturgarten sollte man ihn deshalb in Gesellschaft mit Brennnesseln pflanzen).
Blüte und Fruchtsaft des Schwarzen Holunders finden in Küche und als Heilmittel Verwendung. Früher wurde der Saft auch zum Färben genutzt.