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Sonnenwend-Wolfsmilch

Euphorbia helioscopia

Heimat und Ursprung von Euphorbia helioscopia

Die Sonnenwend-Wolfsmilch hat ihre ursprüngliche Heimat vermutlich im Mittelmeergeiet, wurde aber bereits in der Jungsteinzeit  als Kulturfolger nach Mitteleuropa gebracht und ist dort verwildert. Inzwischen reicht das aktuelle Verbreitungsgebiet der Sonnenwend-Wolfsmilch von Nordafrika und Europa bis Ostasien. Auch in Amerika wurde die Pflanze eingeschleppt und ist dort als invasive Art auf dem Vormarsch.

In den Alpen kommt diese Wolfsmilch-Art bis in Höhenlagen von etwa 1.200m ü. NN vor.

Die Sonnenwend-Wolfsmilch siedelt sich vor allem auf lockeren und stickstoffreichen Lehm-Böden mit einem pH im alkalisch-basischen Bereich, also pH>7 an.

Botanische Angaben zur Sonnenwend-Wolfsmilch

Die Sonnenwend-Wolfsmilch ist eine einjährige, krautige Stängelpflanze aus der Familie der Wolfsmilchgewächse. Sie wird durchschnittlich nur 10 bis 20cm hoch, kann aber auch schon ‚mal eine maximale Höhe von bis zu 40cm erreichen. Die Pflanzenstängel sind unverzweigt bis wenig verzweigt. Der zylindrische, gerade gewachsene Stängel ist etwa 3mm dick.

Die Stängelblätter sind wechselständig angeordnet. Sie nehmen von unten nach oben an Länge zu. Die Blattspreite ist verkehrt-eiförmig bis keilförmig; der Blattrand ist im vorderen Drittel fein gesägt. Der Blattstiel ist vergleichsweise kurz. Knapp unterhalb des Blütenstandes ist das Längenwachstum des Stängel mit einem Wirtel aus 5 Blättern abgeschlossen.

Die Blüten bilden fünfstrahlige Trugdolden mit becherförmigen Hüllkelchen. Hochblätter und Blüten haben einen grünlich-gelben Farbton. Diese Trugdolden nehmen den größten Teil der Pflanze ein. Die Blütezeit der Sonnen-Wolfsmilch fällt – je nach den örtlichen Milieubedingungen – in die Monate April bis Oktober, die gesamte Vegetationsperiode reicht von März bis November.  Die Blütenstände folgen tagsüber dem Stand der Sonne – daher der deutsche Name Sonnenwend-Wolfsmilch. die Blüten werden durch Fliegen und andere Insekten bestäubt.

Aus den befruchteten, teilweise aber auch aus den unbefruchteten Blüten entwickeln sich dreiteilige Spaltfrüchte, die sich durch einen Stoß explosionsartig öffnen und die reifen Samen meterweit herausschleudern.

Auf den Blättern der Pflanze kann sich besonders gegen Ende der Vegetationszeit Mehltaubefall breit machen. Aber spätestens nach dem ersten Bodenfrost im Spätherbst stirbt die gesamte Pflanze ab.

 

Sonnenwen-Wolfsmilch - dekorative Wildpflanze oder störendes Unkraut?

Die Sonnenwend-Wolfsmilch bleibt verhältnismäßig klein und kann in einem Beet mit einjährigen Sommerblumen mit roten, gelben und blauen Blüten mit ihren leuchtend grüngelben Blütenständen eine dekorative  Ergänzung. Einzelne Exemplare sollten möglichst geduldet werden. Sie richten ja keinen Schaden an, da sie keine Ausläufer bilden und sich ausschließlich mit Hilfe ihrer Samen vermehren.

An Plätzen, wo die Sonnenwend-Wolfsmilch stört, kann man sie vorsichtig als Ganzes vorsichtig aus der Erde ziehen. Dazu fasst man sie möglichst dicht über der Basis – aber nicht mit bloßer Hand, sondern mit einem Gartenhandschuh. Denn auch die Sonnenwend-Wolfsmilch – ist wie alle Euphorbien – giftig.

Damit sich die Sonnenwend-Wolfsmilch nicht unkontrolliert – dank des Schleudermechanismus ihrer Früchte – im Garten ausbreiten kann, muss man sie rechtzeitig entfernen, d.h. bevor sich aus den Blüten die Früchte entwickeln können.