Der Stinkende Storchschnabel kommt fast in ganz Europa vor. In Deutschland ist er häufig. In den Alpen dringt er bis in Höhenlagen von etwa 1.700m ü. NN vor. Dieser Storchscnabel kommt außerdem auch in Nordafrika und Asien vor. In einigen Bundesstaaten der USA wurde der Stinkende Storchschnabel zunächst als Gartenpflanze eingeführt, hat sich dort aber stellenweise als störendes Unkraut entwickelt und ist inzwischen verwildert.
Er besiedelt Laub- und Mischwälder, wächst aber auch auf Geröllhalden, an beschatteten Stellen vor Felsen und Mauern z. B. im Garten. Der Stinkende Strochschnabel gedeiht sowohl in der Sonne als auch im tiefen Schatten. Er kommt mit weniger als 1/25 des vollen Tageslichtes aus, zum Keimen braucht er noch weniger Sonnenlicht.
Von allen Storchschnabelgewächsen wurde der Stinkende Storchschnabel oder das Ruprechtskraut, wie es damals genannt wurde, als erstes in den Gärten bereits im 13. Jahrhundert kultiviert und zwar zunächst als Heilpflanze. Heute werden im Garten im Allgemeinen attraktivere Arten und Sorten wie der Rote Storchschnabel oder der Pracht-Storchschnabel gehalten. Der Stinkende Storchschnabel lässt sich aber nicht völlig vertreiben. Er taucht immer wieder einmal als Unkraut auf.
Der Stinkende Storchschnabel ist eine ein- bis zweijährige Stängelpflanze, die bis zu 50cm in die Höhe wachsen kann. Die stark verzweigten Stängel sind mit Drüsenhärchen besetzt und meist karminrot überlaufen. Beim Zerreiben der Blätter entsteht ein unangenehmer Geruch – daher der deutsche Name „Stinkender Storchschnabel“.
Die Laubblätter sind drei- bis fünfzählig gefiedert und abstehend behaart. Die Blätter enthalten neben einem ätherischen Öl Gerb- und Bitterstoffe. Mit Hilfe spezieller Blattgelenke können sich die Blattspreite immer zur Sonne ausrichten, um so auch spärliches Tageslicht – etwa zwischen, in Felsspalten oder Höheneingängen – voll nutzen zu können.
Die rosa Blüten werden bis zu 2cm groß. Die Blütenkronblätter zeigen 3 weißlich gefärbte Streifen auf rosagefärbten Untergrund. Die Blüten stehen in der Regel zu zweit an einem Stängel. Die Blütezeit fällt – je nach den örtlichen Milieubedingungen – in die Monate Mai bis Oktober.
Das Ruprechtskraut findet in der Homöopathie und in der traditionellen Volksmedizin als Heilpflanze Verwendung. Es soll bei Zahnschmerzen und Prellungen helfen, Nasenbluten stillen und wird auch zur Linderung von Nierenleiden, Lungenproblemen und Herpes verwendet.