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Große Klette

Arctium lappa

Auch bekannt als: Butzenklette

Heimat und Ursprung von Arctium lappa

Die Große Klette ist in Europa außer auf der Iberischen Halbinsel, Irland, Schottland und Nord-Skandinavien heimisch. . Als Neophyt breitet sie sich auch in Nordamerika und Australien aus, in einigen Ländern Südostasiens und des Pazifiks wird die Große Klette angebaut.

In Mitteleuropa findet man die Große Klette auf Brachland und Ruderalflächen, an Wegrändern, Bahndämmen, Zäunen, sowie in Auengebieten und auf Schotterinseln der Flüsse.  Sie besiedelt vor allem lehm- und nährstoffreiche, frische Böden. In den Gebirgen dringt sie bis in Höhenlagen von maximal 1.00 bis 1.300m ü. NN vor.

 

Botanische Angaben zur Großen Klette

Die Große Klette ist – wie alle bei uns heimischen Kletterarten – ein zweijähriges Kraut, welches je nach den Boden- und Nährstoffverhältnissen 80 bis 150cm, manchmal sogar bis maximal 200cm hoch wächst. Die kräftige Pfahlwurzel der Großen Klette verholzt.

Die aufrecht wachsenden, verzweigten Stängel  sind oft rötlich überlaufen. Sie haben einen kantigen Querschnitt und sind spinnwebenartig behaart.

Die einfachen, ungeteilten Blattspreiten haben eine herzförmig-ovalen Umriss und können eine Länge von bis zu 50cm erreichen. Die Laubblätter der großen Klette sind auf der Unterseite entweder kahl oder nur spärlich behaart.

Die Blütezeit fällt in die Monate Juli bis September. Die Blütenköpfe haben lange Stiele und haben einen Durchmesser zwischen 3 und 5cm. Die Blüten sind rot bis purpurn gefärbt. Die Hüllblätter haben eine gelblich-bräune Spitze, sind hakenförmig gekrümmt und mindestens so lang wie die Blüten.

Die kammerförmigen Früchte werden bis zu 8mm lang, wobei sie einen kantigen Querschnitt haben und an der Basis schmaler sind als oben. Diese Achänen haben keine, spitze Haarkränze. Die Fruchtstände bleiben mit ihren Widerhaken im Fell vorbeistreifender Tiere hängen und werden so verbreitet.

 

Die Große Klette als Nutz- und Heilpflanze

Die Große Klette wurde bereits von Karl dem Großen als Nutzpflanze parduna empfohlen.  In England ist sie seit Jahrhunderten Bestandteil eines Getränkes aus Löwenzahn und Großer Klette. Das aus den Wurzeln der großen Klette gewonnene Öl wird in der Kosmetik und in der Naturheilkunde verwendet. Seine Inhaltsstoffe wirken anti-oxidativ, antiviral, haben phyto-östrogene Eigenschaften und sollen auch das Wachstum bestimmter Brustkrebszellen stoppen können. In der Volksmedizin wird das Wurzelöl der großen Klette zur Behandlung von Hautirritationen, Erkrankungen der Leber, Haarausfall und Rheuma verwendet.

Im Mittelalter wurde die Wurzel der großen Klette auch in Mitteleuropa gegessen, heute spielt sie noch in der Küche Japans und Koreas als Gemüse eine Rolle.