Olivenbäume sind bekannt für ihr mediterranes Flair, und viele Gärtner träumen davon, einen eigenen Olivenbaum zu kultivieren – auch in Regionen, in denen die Winter kälter ausfallen. Mit den richtigen Sorten und einigen Vorbereitungen ist das tatsächlich auch in Deutschland möglich.
Was zeichnet winterharte Olivenbäume aus?
Winterharte Olivenbäume sind auf Temperaturen unter dem Gefrierpunkt besser vorbereitet als klassische Olivensorten. Während viele Olivenarten bei Temperaturen unter -5 °C Schaden nehmen, gibt es spezielle Sorten, die bis zu -10 °C oder sogar -12 °C aushalten können. Solche Olivenbäume verfügen in der Regel über eine dichtere Blattstruktur und sind etwas kompakter gebaut, was sie gegen kalte Winde und Frost schützt. Zu beachten gilt jedoch dass länger andauernde starke Frostperioden den Pflanzen auch schaden können.
Beliebte Sorten für kältere Regionen
Die Wahl der Sorte ist entscheidend. Hier sind einige der erprobten Olivensorten, die auch bei in unseren Breiten gut gedeihen.

Bequina: Diese spanische Sorte stammt aus Katalonien und ist für ihre Widerstandsfähigkeit bekannt. Arbequina-Olivenbäume sind relativ klein und kompakt und können Temperaturen bis etwa -10 °C aushalten. Sie eignen sich gut für kleine Gärten oder der Anpflanzung im Kübel.
Leccino: Die italienische Sorte Leccino stammt aus der Toskana und ist besonders robust. Sie ist bis etwa -12 °C frosthart und kann gut in etwas kälteren Regionen wachsen.
Picual: ist eine der robustesten Olivensorten aus Spanien und wird vor allem in Andalusien angebaut. Sie ist winterhart bis etwa -10 °C und resistent gegen viele Krankheiten.
Cornicabra: Diese spanische Sorte ist ebenfalls frostresistent und kann Temperaturen bis etwa -12 °C überstehen.
Den optimalen Standort im Garten finden
Der Standort spielt eine zentrale Rolle für die Frosthärte eines Olivenbaums. Ideal ist ein Platz, der möglichst viel Sonne abbekommt und gleichzeitig vor kaltem Wind geschützt ist. Eine geschützte Ecke in der Nähe einer Mauer, die tagsüber Wärme speichert und diese nachts wieder abgibt, kann vorteilhaft sein. Auch ein leicht erhöhtes Gelände ist günstig, da sich dort die kalte Luft weniger stark ansammelt.
In sehr kalten Regionen ist es oft ratsam, Olivenbäume in großen Kübeln zu halten. So können die Pflanzen im Winter leichter an einen geschützten Ort gebracht werden, falls die Temperaturen zu stark fallen.
Die richtige Vorbereitung des Bodens
Olivenbäume bevorzugen einen durchlässigen Boden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie die Wurzeln schädigt und die Frostbeständigkeit der Pflanze beeinträchtigen kann. Es empfiehlt sich, etwas Sand oder Kies unterzumischen, um die Drainage zu verbessern. Ein lockerer Boden lässt die Wurzeln besser atmen und sorgt dafür, dass Wasser gut abfließen kann.
Vor dem Einpflanzen kann es sinnvoll sein, etwas Kompost oder organischen Dünger in das Pflanzloch zu geben. Dieser sorgt für eine gute Nährstoffgrundlage und fördert das Anwachsen des Baums.
Das sollte man im Winter beachten
Auch winterharte Olivenbäume profitieren von einem zusätzlichen Schutz, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken. Gerade bei jungen Pflanzen oder in den ersten Wintern nach dem Einpflanzen sollten Vorbereitungen getroffen werden:
Mulchen
Eine dicke Schicht Mulch rund um den Stamm schützt die Wurzeln und verhindert, dass der Boden zu schnell auskühlt. Hierfür eignet sich Rindenmulch, Laub oder Stroh. Achten Sie jedoch darauf, dass der Mulch nicht direkt am Stamm anliegt, um Pilzbefall zu vermeiden.
Frostschutzvlies
Ein atmungsaktives Vlies, das locker um den Baum gewickelt wird, kann den Baum vor eisigen Winden schützen und eine leichte Isolierung bieten. Es ist wichtig, dass das Vlies nicht zu fest sitzt und die Pflanze noch “atmen” und trocknen kann, da sie andernfalls für Pilzkrankheiten anfällig wird.
Jutesäcke um den Stamm
Jutesäcke sind eine einfache, aber effektive Methode, um den Stamm junger Olivenbäume vor Kälteschäden zu schützen. Besonders bei sehr niedrigen Temperaturen verhindert das Jutegewebe, dass Frost direkt auf die empfindliche Rinde einwirkt.
Bäume im Kübel besonders schützen
Für Olivenbäume im Kübel ist es besonders wichtig, die Wurzeln vor Frost zu schützen, da sie kälteempfindlicher sind als im Boden wachsende Wurzeln. Bei starkem Frost sollten diese Pflanzen an einen kühlen, aber frostfreien Ort gebracht werden – ein unbeheizter Wintergarten oder eine Garage ist ideal. Alternativ kann man den Kübel mit isolierenden Materialien wie Luftpolsterfolie umwickeln.
Pflege während der Wintermonate
Olivenbäume brauchen auch im Winter etwas Wasser. Lange Trockenperioden schwächen die Pflanzen und machen sie anfälliger für Frostschäden. An frostfreien Tagen sollten die Pflanzen daher gelegentlich gegossen werden, wobei Staunässe unbedingt vermieden werden sollte.
Richtig Düngen
Ein kaliumhaltiger Winterschutzdünger stärkt die Zellen und verbessert die Frostresistenz der Pflanze. Im Frühjahr können die Bäume dann mit einem stickstoffreichen Dünger unterstützt werden, um den Neuaustrieb anzuregen.