[x] Suche schließen

Blutwurz

Potentilla erecta

Auch bekannt als: Tormentill, Durmentill, Rotwurz, Natternwurz

Der getrocknete Wurzelstock der Blutwurz wird oftmals in unserer Hausapotheke verwendet. Dieses einheimische Rosengewächs gedeiht gut im nährstoffarmen Boden und wird durch ein kriechendes Rhizom vermehrt.

Heimat und Ursprung von Potentilla erecta

Die Blutwurz ist eine einheimische Pflanzenart, die in der Natur in Heiden, Mooren und in lichten Wäldern vorkommt.

In der älteren Gartenliteratur wird die Blutwurz noch unter dem inzwischen ungültigen wissenschaftlichen Namen Potentilla tormentilla geführt.

Botanische Angaben zur Blutwurz

Die Blutwurz gehört zu den Rosengewächsen (Familie Rosaceae). Sie ist eine krautige, mehrjährige Pflanze. Sie bildet als Speicher- und Überwinterungsorgan ein knollenförmig verdicktes, kriechendes Rhizom, aus dem im Frühjahr 5 Grundblätter austreiben.
Diese Laubblätter sind gestielt und dreizählig. Aus den Blattachseln dieser Grundblätter wachsen bis zu 40cm lange Stängel, die entweder am Boden niederliegen oder bogig aufsteigen. Die Stängelblätter sind dreiteilig, zusammen mit den Nebenblätter aber 5-zählig. Sie sind gefingert, keilförmig und im oberen Teil gesägt.
Die goldgelben Blüten haben einen vierblättigen Kelch und 4 Kronblätter. Schneidet man den Wurzelstock der Blutwurz durch, dann läuft die Schnittfläche rötlich an. daher hat die Blutwurz ihren deutschen Namen.

Anbau, Pflege und Vermehrung der Blutwurz im Garten

Die Blutwurz vermehrt sich durch ein kriechendes Rhizom und Ausläufer in erster Linie vegetativ. Sie wächst an sonnigen bis halbschattigen Plätzen mit einem frischen bis feuchten, leicht sauren und nährstoffarmen Boden.
Die Blüten werden durch Insekten bestäubt und die Samen durch den Wind und mit Tieren verbreitet.

Ernte und Aufbewahrung

Geerntet wird der Wurzelstock der Blutwurz. Er wird gewaschen, von allen anliegenden Stängelteilen und Wurzelfäden befreit und dann rund eine Woche zum Trocknen ausgelegt. Eventuell muss man ihn danach noch etwas im Backofen nachtrocknen lassen. Die Höchsttemperatur beim Trocknungsvorgang darf allerdings die 70 Grad Celsius-Grenze nicht überschreiten.

Verwendung als Heilpflanze

Der Wurzelstock enthält als medizinisch wirksame Bestandteile Gerbstoffe, im Wesentlichen sogenannte Katechingerbstoffe, aus denen sich beim Lagern das Tormentilrot bildet. Außerdem enthält er Harze, Gummi, ätherische Öle und Tormentol.
Damit die Inhaltsstoffe der Blutwurz erhalten bleiben, d.h. nicht zu viel der Gerbstoffe in Tormentilrot umgewandelt werden, sollte man eine Lagerzeit von maximal 3 Jahren nicht überschreiten.
Die Wirkung der Gerbstoffe besteht darin, dass bei entzündeten Schleimhäuten in Mund, Rachen und Magen-Darmtrakt Rötungen und das Aufquellen der Schleimhäute abnehmen.
Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Tormentillwurzel helfen auch bei Diarrhoe. Außerdem werden Enzyme gehemmt, die für Gärungsprozesse und Blähungen im Magen-Darmtrakt verantwortlich sind.
Früher wurde der blutrote Farbstoffe der Wurzel auch zum Färben von Wolle genutzt, die damit allerdings eher eine gelbbraun als Farbe annahm.