[x] Suche schließen

Echter oder Gemeiner Wurmfarn

Dryopteris filix-mas

Auch bekannt als: Gewöhnlicher Wurmfarn, Gemeiner Wurmfarn, Männerfarn, Wanzenwurz, Farnkrautmännlein oder Wurmfarn männle (entsprechend wurde der Frauenfarn Athyrium fiix-femina im Mittelalter Wurmfarn weible genannt).

Steckbrief

Höhe
90 bis 150cm
Breite
80 bis 120cm cm
Licht
Halbschatten / Schatten
Winterfest
ja
Pflege
einfach
Vermehrung
einfach
Sorte
natur
Lebensdauer
ausdauernd
Wuchsform
Wedel in trichterförmigen Rosetten angeordnet
Boden
humusreich, frisch, neutral
Wasserbedarf
mittel
Düngerbedarf
gering

Heimat und Ursprung von Dryopteris filix-mas

Der Echte Wurmfarn ist in den gemäßigten Klimazonen der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet. Man findet ihn in Mitteleuropa vor allem in der  Krautschicht von Laub- und Mischwäldern und zwar von der Ebene bis in Höhenlagen bis 1.700m, in den Alpen bis auf 2.000m ü. NN.

Außerhalb Europas kommt der Echte Wurmfarn in Teilen Asiens (West- bis Zentralasien) und Nordamerika vor, ebenso im Nordwesten Afrikas, wo er allerdings selten ist.

 

Botanische Angaben zum Echten Wurmfarn

Verwandtschaft von Dryopteris filix-mas

Der Echte Wurmfarn ist eine von mehr als 150 Arten der Gattung Dryopteris, die in der nördlichen Hemsiphäre vorkommen. Sie gehören zur Familie der Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae). Man nimmt inzwischen an, dass der Echte Wurmfarn Dryopteris filix-mas ein Natur-Hybride aus dem Kaukasus ist –  entstanden aus einer Kreuzung von Kaukasischen Wurmfarn Dyropteris caucasica und  Geröll-Wurmfarn Dryopteris oreades . Neben dem Geröll-Wurmfarn kommen in Mitteleuropa noch 7 weitere Droypteris-Arten vor.

Botanische Angaben zum Echten Wurmfarn

Der Echte Wurmfarn ist ein mehrjähriger, sommergrüner Farn, dessen Wedel am Wurzelstock in trichterförmigen Rosetten angeordnet sind. Jeder Farnwedel kann dabei mehr als 120cm lang werden. Der Blattstiel ist kräftig, aber im Vergleich zur Blattspreite sehr kurz. Der Blattstiel ist gelblich gefärbt, schwach gerinnt und mit nur wenigen, blassen Spreuschuppen besetzt. Die Blattspreite nimmt den weitaus größten Teil des Blattes ein. Sie hat eine länglich-lanzettartige Form und ist einfach gefiedert. Die Fiederblättchen haben eine trapezförmige Gestalt mit einem grob gezähnten Rand.

Die Sporangienträger (Sporangiensori) sind in zwei Reihen angeordnet und haben eine annähernd runde Form mit einem nierenförmigen Schleier. Die Sporen reifen zwischen Juli und September.

Der Echte Wurmfarn vermehrt sich aber nicht nur generativ durch die Sporen (die funktionell den Samen der höheren Blütenpflanzen entsprechen), sondern auch vegetativ durch Verzweigung und Teilung seines Rhizoms. Dieses Rhizom dient zugleich als Überwinterungsorgan und speichert Reservestoffe vor allem in Form von Ölen und Zucker, welche auch dem Wiederaustrieb im Frühjahr zugute kommen. Braune Schuppen umhüllen das Rhizom, die jungen eingerollten Farnblätter und die Basis der Blattspindel ein.

Der Echte Wurmfarn dient wenigstens den Raupen zweier Schmetterlingsarten als wichtige Futterpflanze: Den Raupen der Achateule Phlogophora meticulosa und der Purpurglanzeule Euplexia lucipara.

Unterscheidung zwischen dem Echten Wurmfarn und dem Gewöhnlichen Frauenfarn

Der Echte Wurmfarn lässt sich vom auf den ersten Blick recht ähnlichen Gewöhnlichen Frauenfarn Athyrium filix-femina durch die etwas dunkleren Farnwedel und die gröber gesägten Fiederblättchen unterscheiden.

Anbau, Pflege und Vermehrung des Echten Wurmfarns im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Der Echte Wurmfarn wächst am besten auf feuchtem, humusreichem, aber vor allem kalkfreiem, möglichst pH-neutralem  Boden im Halbschatten oder Schatten von Gehölzen. Statt Torf – den man aus Natur- und Umweltschutzgründen im Garten eigentlich überhaupt nicht mehr verwenden sollte, kann man mit reifer Buchenlauberde oder Kokoshumus (den bietet Gartenfachhandel aus Koskosfasern an, die in Form von backsteingroßen Riegel gepresst werden) einen schweren Boden auflockern.

Der Echte Wurmfarn verträgt jedoch keinen zu salz- oder kalkhaltigen Boden. Ein zu hoher Salzgehalt im Boden kann abgemildert werden, indem man Hornspäne oder Knochenmehl unter den Boden mischt.

Wer stattdessen auf einen sonnigen Platz angewiesen ist, sollte stattdessen auf eine Schwesterart des Echten Wurmfarns, den Starren Wurmfarn Dryopteris villlarii zurückgreifen, der volle Sonne zwischen Steinen und Geröll gut verträgt.

Pflege

Der Echte Wurmfarn ist wie die meisten Farne ausgesprochen pflegeleicht.

Im Übrigen benötigt der Echte Wurmfarn aber keinen zusätzlichen Dünger. An trocken-heißen Sommertagen sollte man dafür sorgen, dass der Boden rund um den Fran nicht austrocknet. Am besten wässert man mit Regenwasser, falls das örtlich verfügbare Leitungswasser zu hart und zu kalkhaltig ist.

Der Wurmfarn ist ausgesprochen winterhart. Er zieht sich jedoch im Herbst seine oberirdischen Pflanzenteile ein und überwintert mit Hilfe seines Rhizoms.

Vermehrung

Der Echte Wurmfarn vermehrt sich über sein verzweigtes Rhizom in erster Linie vegetativ. Das kräftig entwickelte Rhizom dient als öl- und zuckerreiches Speicherorgan. Dies Rhizom wird genauso wie die Blattstiele von trockenen Spreuschuppen eingehüllt. Es kann mehrere Jahre dauern, bis sich die jungen Blätter, die zunächst eingerollt bleiben, bis zu voller Länge entfalten. Entsprechend muss man viel Geduld aufbringen, bis der Wurmfarn auch im Garten endgültig „Fuß“ fasst.

Zur vegetativen Vermehrung kann man ältere Exemplare des Echten Wumfarns im Frühjahr oder Sommer teilen. Vor dem Weidereinpflanzen wird der Wurzelballen gründlich gewässert, d.h. in einen Eimer mit lauwarmem Wasser gesetzt, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Beim anschließenden Einpflanzen muss man darauf achten, dass die Tochterpflanzen nur so tief in die Erde gesetzt werden, wie zuvor die Mutterpflanze gestanden hatte. Damit die Tochterfarne gut und rasch anwachsen, müssen in den ersten Wochen regelmäßig gegossen werden.

Für die generative Vermehrung mit Hilfe der Sporen sorgt der Farn von selbst; darum muss man sich als Hobbygärtner nicht weiter kümmern.

Der Echte Wurmfarn als Heil- und Giftpflanze

Der Echte Wurmfarn spielt als Heilpflanze in der Naturmedizin nach wie vor eine wichtige Rolle – vor allem zur Entwurmung von Haken- und Bandwürmern innerlich und zru Wundreinigugn äußerlich. Wichtigster medizinisch wirksamer Bestandteil ist dabei die Filixsäure (benannt nach dem wissenschaftlichen Artnamen filix-mas), die vor allem in den Farnblättern konzentriert ist.

Das Sammeln und Zubereiten als Heilpflanzen sollte man jedoch fachkundigen Naturheilkundlern oder Pharmakologen überlassen, denn der Echte Wurmfarn ist zugleich eine Giftpflanze. Die vor allem giftig wirksamen Giftstoffe sind sogenannte Butanophlorogluide, die in den Drüsenharren des Rhizoms, der Blattstiele und vor allem bei den Jungfarnen enthalten sind. Die Vergiftungserscheinungen reichen von Übelkeit und Erbrechen, Ohnmacht, Seh- und Atemstörungen bis Tode durch Atemlähmung und Tetanus-Krämpfen. Bereits 25g des Wurmfarns können einen Schaf töten, bei 100g können auch Rinder sterben.