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Auch wenn der Garten erst langsam erwacht und die ersten Frühjahrsboten ans Licht drängen, der Garten verlangt jetzt nach der Winterpause vollen Einsatz: Die Beete für Frühjahrs- und Sommerblumen müssen vorbereitet werden, Gemüse und einjährige Somerblüher  werden ausgesät und vorkultiviert, die Blütenstände der Ziergräser werden zurückgeschnitten. Der Winterschutz der Gehölze und Rosen wird entfernt, neue Gehölze können gepflanzt werden und auch der Rasen fordert  unsere ganze Aufmerksamkeit.

Der Garten erwacht

Das große Aufräumen im Garten und auf der Terrasse

Die ersten warmen Tage verlocken dazu, es sich einfach im Liegestuhl bequem zu machen, den Garten Garten sein zu lassen und die Sonne zu genießen. Natürlich, das muss auch ‚mal wieder sein, aber nun gilt es auch den Frühjahrsputz zu beginnen. Alles was an Gartenpflege im März versäumt wird, rächt sich im Laufe des kommenden Gartenjahres. Die Gartenmöbel werden aus dem Winterquartier gebracht, entstaubt und gereinigt – ebenso wie Terrasse oder Balkon. Der Rasenmäher und alle anderen Gartengeräte müssen einsatzbereit gemacht werden. Terrakottatöpfe und Kübel müssen von Kalkausblühungen befreit werden, bevor sie in den nächsten Tagen und Wochen neu bepflanzt werden können. Aber auch manche Stelle im Garten bedarf der Generalüberholung. Plattenwege und Steintreppen und Terrassenfliesen müssen von Moos und Algenbelag befreit werden.

 

Aussäen und Vorkultivieren

Nachdem bereits im Februar die Vorkultur einer ganzen Reihe einjähriger Sommerblumen begann, kommen weitere Einjährige hinzu. In der Tabelle sind die wichtigsten Arten, ihre Blütezeiten, Wuchshöhen und Lichtverhältnisse zusammengefasst. Weitere Angaben zur Botanik und zur Kultur und Pflege dieser Sommerblumen findet man unter Einjährige Sommerblumen. Wichtig ist, bei der Aussaat zwischen Licht- und Dunkelkeimern zu unterscheiden. Kaltkeimer werden dagegen bereits im Herbst ausgesät.

NameBlütezeitWuchshöhe (cm)Lichtverhältnisse
ElfenspiegelJuni-September10-20Sonne bis Halbschatten
Gauklerblume Juli-Oktober10-20Sonne bis Halbschatten
Kapkörbchen Juni-September20-40 Sonne
KokardeJuni-Oktober 20-70Sonne
LevkojeJuni-September30-60Sonne
Mittagsblumen Juli-Oktober10-30Sonne
PhloxMai-September20-50Sonne
SchleifenblumeMai-September20-40Sonne
SkabioseJuli-Oktober 40-70Sonne bis Halbschatten
Sonnenhut Juli-Oktober 30-70Sonne
Strohblume Juli-Oktober30-70Sonne
StudentenblumeMai-Oktober20-60Sonne
Wucherblume Juli-September20-70Sonne bis Halbschatten
ZinnienJuni-September30-70Sonne

Zweijährige Sommerblumen, die bereits im letzten Jahr vorgezogen wurden, müssen spätestens im März an ihren endgültigen Platz.

Ist das Wetter längere Zeit günstig und der Boden angewärmt, dann können auch die sommerblühenden Zwiebelgewächse in den Boden. Sollte es dann noch einmal Frostnächte geben, dann deckt man die Zwiebelpflanzen mit einem Vlies oder etwas Reisig ab.

Das Gemüse

Im März können schon die ersten Gemüsepflanzen ins Beet ausgepflanzt werden, vorausgesetzt der Boden ist vorher von Falllaub und Resten von Gründüngerpflanzen befreit, tiefgründig gelockert und feinkrümelig gehackt. Je nach Nährstoffbedarf der Gemüsesorte wird noch Dünger in den Boden eingearbeitet. Salate können bereits Anfang des Monats ins Gemüsebeet eingesetzt werden. Sie sind in der Regel Schwachzehrer mit einem niedrigen Bedarf an Nährstoffen. Dazu reicht der noch aus dem Vorjahr im Boden verbliebene Dünger aus, wenn zusätzlich noch etwas reifer Kompost hinzugefügt wird. Die Salatpflanzen dürfen grundsätzlich nicht zu tief in den Boden eingesetzt werden – sonst würden sie leicht faulen. Außerdem muss man beim Pflanzen vorsichtig zu Werke gehen, da die jungen Salatblättchen leicht abbrechen.

Kohlsorten sind dagegen Starkzehrer; das Gemüsebeet muss gründlich vorgedüngt werden und während der Kutlurzeit wird mehrmals nachgedüngt. Die meisten Kohlsorten brauchen außerdem einen kalkhaltigen Boden. Dazu sollte möglichst schon im letzten Herbst, spätestens aber im März kohlensaurer Kalk oder Algenkalk oberflächlich in die Erde einarbeiten. Allerdings erst Ende März können einige Kohlsorten ausgepflanzt werden und zwar die frühen Rot- und Weißkohl-, sowie Wirsingsorten. Steckzwiebeln können bereits am Märzanfang in den Boden gesteckt werden. Auch der Rhabarber wird im März gepflanzt.

rhabarber-april

Ende März treibt der Rhabarber des Vorjahres wieder aus.

Um das Frühgemüse vor plötzlichen Temperatureinbrüchen, Frostnächten oder Starkregen zu schützen, kann man es mit einem Vlies abdecken oder unter einem Folientunnel anziehen. Um regelmäßig Hacken und Gießen zu können, muss die Plane so befestigt sein, dass sie leicht zurückzuschlagen sein.

Mittelfrühe Gemüsesorten kann man im März unter Glas ansäen, in ein bis zwei Monaten kommen sie dann ebenfalls ins Freiland. Um Kartoffeln zu verfrühen, werden sie in Kisten bei etwa 15 Grad Celsius zum Vorkeimen gebracht.

Die Küchenkräuter

Zu den frühen Küchenkräutern, die jetzt ins Kräuterbeet ausgesät werden können, gehören u. a. Petersilie, Borretsch und Kerbel. Salbei, Basilikum, Majoran, Zitronenmelisse und Schnittlauch können nun unter Glas im beheizten Gewächshaus oder an einem anderen, warmen und hellen Platz gesät und vorkultiviert werden. Es ist außerdem eine Überlegung wert, ob man nicht solche Kräuter generell im Topf oder Kasten ziehen sollte, die man dann ab Mai ins Freie auf Balkon und Terrasse stellt. Dort sind sie griffbereit für den täglichen Bedarf an Kräutern in der Küche. Und außerdem sind sie als Topfpflanzen besser vor  Schnecken und Insektenfraß geschützt. Auch Knoblauch-Zehen können jetzt an sonniger Stelle in humusreicher Erde gesteckt werden.

Die Stauden

Nur wenn längere Zeit kein Nachtfrost mehr droht und das Wetter mild ist, sollte der Winterschutz von den im Herbst zurück geschnittenen Stauden entfernt werden. Sonst treiben die Stauden zu schnell aus. Und für alle Fälle sollte man den Winterschutz noch einige Tage bereit halten. Vertrocknete und abgestorbene Pflanzenteile der Stauden werden über dem Boden oder über dem neuen Austrieb abgeschnitten. Stauden, die am Frühjahrsende blühen, können noch im März vor der Blüte geteilt und umgesetzt werden. Dann haben sie noch vor der Blüte Zeit, gut einzuwurzeln.

Die Rosen

Der Winterschutz kann nun entfernt werden. Aber wenn noch einmal Spätfröste drohen, müssen die Rosen wieder geschützt werden! Der Boden rund um die Rosenstöcke wird vorsichtig ca. 10cm tief gelockert, Unkraut entfernt und dann kann mit dem Anhäufeln begonnen werden. Auch um neue Rosen zu pflanzen, ist der März der richtige Zeitpunkt. Besser wäre jedoch der Herbst. Containerrosen kann man jedoch das ganze Jahr hindurch einpflanzen.

Die Gehölze

Zunächst sollte man die Rinde der Obstbäume auf Frostschäden untersuchen. Sie müssen beseitigt werden, ebenso wie beschädigte und abgestorbene Äste, sonst droht Pilzbefall. Deshalb ist es wichtig anschließend die Schnittwunden mit Baumwachs zu versiegeln. Obst- und Ziergehölze können jetzt eine erste Düngergabe vertragen. Frostunempfindliche Bäume setzt man am besten schon im Herbst; für frostharte Gehölze ist jedoch der März der beste Monat zum anpflanzen. Sobald die Gehölze nach langem Winter zu neuem Leben erwacht sind und der Saft in den Leitbahnen wieder fließt, kann auch mit der Stecklingsvermehrung begonnen werden.

Der Rasen

Ab Mitte März kann der Rasen zum ersten Mal nach der Winterpause wieder gemäht werden. Zuvor muss jedoch die Rasenfläche noch einmal gründlich abgerecht werden, um liegengebliebenes Falllaub gründlich zu entfernen, bevor es zu faulen beginnt. Wer Narzissen und andere Zwiebelgewächse unter der Rasendecke versteckt hat, der sollte jedoch mit dem Mähen warten, bis sie abgeblüht und verwelkt sind. Man muss ihnen Zeit lassen, Reservestoffe in den Zwiebeln anzulegen, sonst wird man im nächsten Jahr vergeblich auf den Austrieb warten. Die erste Mahd im März sollte nicht zu tief ansetzen. Jetzt ist auch die richtige Zeit zum Vertikulieren. Für kleine Rasenflächen reicht ein Handgerät, für große Flächen nimmt man besser motorisierte Vertikulierer. Beim Vertikulieren wird der Rasen durchlüftet und Filz und Moos aus der Grasnarbe ausgekämmt. Und wer künftig Moos aus dem Rasen fern halten will, sollte Sand und etwas Kalk beim Vertikulieren einarbeiten. Denn häufigste Ursache für einen vermoosten Rasen ist die Verdichtung der oberen Bodenschicht und ein zu saurer Boden. Und beim Vertikulieren kann man auch gleich den Rasen aerifizieren. Dazu sticht man in regelmäßigen Abständen mit der Grabgabel Löcher in den Boden. Durch dieses Perforieren bekommt der Wurzelraum der Gräser mehr Luft und überschüssiges Regenwasser kann leichter versickern – denn auch der Rasen verträgt auf die Dauer keine Staunässe. Und damit der Rasen im Laufe der nächsten Monate eine sattgrüne Farbe bekommt und eine dichte Narbe entwickelt, muss er jetzt zum ersten Mal nach der Winterpause gedüngt werden. Kahle Stellen im Rasen werden ausgebessert: Der Fachhandel bietet dazu Kombipräparate wie das Magische Rasenpflaster® an, die Grassamen, Düngemittel und Pflanzsubstrat im richtigen Verhältnis enthalten. Damit lassen sich auch Maulwurfshügel nach dem Einebnen wieder begrünen.

Pflanzen im Winterquartier

Kübel- und Topfpflanzen, die die letzten Monate im Winterquartier verbracht haben, können im März umgetopft werden. Und an warmen Tagen können sie schon einmal für einige Sonnenstunden an einen warmen, windgeschützten Platz auf Terrasse oder Balkon gestellt werden, um die Pflanze schrittweise abzuhärten und wieder ans Freiland zu gewöhnen.