Die Jungfer im Grünen stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Der Artname damascena = aus Damaskus stammend, weist daruf hin. Die Jungfer im Grünen wird jedoch schon seit dem 16.Jahrhundert als Zierpflanzen in den Gärten kultiviert. Von dort aus ist sie an zahlreichen Stellen verwildert, da sie leicht von selbst aussamt und sich weiter verbreitet. Dabei wächst sie vor allem auf Ruderalflächen, Schutthalden und in Unkrautgesellschaften.
Die Jungfer im Grünen gehört zusammen mit dem Schwarzkümmel Nigella sativa zur Gattung Nigella in der Familie der Hahnfußgewächse (Ranunculaceae). Auch wenn Nigella damascena gelegntlich Damaszener Kümmel genannt wird, mit der eigentlichen Kümmelpflanze ist sie nicht verwandt.
Die Jungfer im Grünen ist eine einjährige zierliche Sommerblume mit aufrecht wachsenden, verzweigten Trieben.
Die Laubblätter sind nadelfein zerteilt. Am Ende der Triebe entwickeln sich in den Sommermonaten Blüten in Pastellfarben, vor allem in Hellblau, gelegentlich auch in Rosa und Weiß. Die Blüten werden von einem Kranz feiner, nadeldünner Hochblätter umgeben.
Im Bild der für diese Sommerblume typische aus Balgkapseln zusammengesetzte, zweifarbige Fruchtstand mit den weit aus dem Fruchtstand wie Hörnern herausragenden Stempeln.
Daraus entwickeln sich die kugelartig aufgeblähten Fruchtstände, die sich aus 5 bis 10 Balgkapseln zusammensetzen. Die am oberen Ende herausragenden Fortsätze sehen aus wie kleine Hörner, die auf dem Fruchtstand sitzen.
Getrocknete Samenkapseln und die schwarzen Samen der Jungfer im Grünen: Der Gattungsname Nigella vom Lateinischen nigellus = schwarz bezieht sich auf die schwarzen Samen.
Wegen ihrer auffallenden, fadenförmig geschlitzten Laubblätter – etwas untypisch für ein Hahnenfußgewächs -, den auffallenden Blüten udn dem bizarren Fruchtstand ist die Jungfer im Grünen kaum mit anderen Sommerblumen zu verwechseln.
Der Gartenhandel bietet eine ganze Reihe von Kultursorten, die sich in der Wuchshöhe und Farbe der Blüten unterscheiden.
Die Jungfer im Grünen braucht einen warmen Platz in der vollen Sonne. Bewährt hat sich für die Kultur ein mittelschwerer, nährstoffreicher Boden. Man pflanzt sie am besten zusammen mit niedrigeren Sommerblumen, Blütenstauden und Grünpflanzen in eine Blumenrabatte.
Einmal in einen nährstoffreichen und ausreichend feuchten Boden ausgesät, benötigt die Jungfer im Grünen bis zur Blüten- und Fruchtbild keine weitere Pflege. Um die Blütenbildung zu fördern, kann sie jedoch alle 2 Wochen etwas gedüngt werden.
Man sät die Samen der Jungfer im Grünen zwischen Mitte März und Mitte April direkt ins Freiland aus. Bei einer Bodentempeartur von etwa 12°C beträgt die Keimdauer 1 bis 2 Wochen.
Später wird auf einen Pflanzabstand auf 20 bis 30cm vereinzelt. Nur dann wächst die Pflanze auch etwas in die Breite und bildet einen kleinen Busch. Damit man bis in den Herbst hinein immer wieder neue Blüten der Jungfer im Grünen bekommt, sät man in Abständen von etwa 14 Tage einige Folgesaaten aus. Die Blütezeit reicht zwar von Juni bis September, aber die einzelne Pflanze blüht immer nur kurze Zeit.
Die Jungfer im Grünen neigt zur Selbstaussaat. Der Samen wird mit dem Wind oder an den Pflanzen vorbeistreifenden Tieren verbreitet. Deshalb kann man auch in den Folgejahren mit genügend blühenden Exemplaren rechnen. Allerdings breitet sie sich dabei zunehmend über den Garten aus. Will man das verhindern, dann erntet man die gut ausgereiften Fruchtstände ab und lässt sie etwas trocknen. Dann werden die schwarzen Samen über einem weißen Papier aus den Fruchtkapseln ausgeklopft und bis zur Ausaaat im Frühajhr trocken und dunkel aufbewahrt.
Die Jungfer im Grünen eignet sich als dekorative Sommerblume gut für einen Platz in einem gemischten Blumenbeet. Sie lässt sich aber auch als Kübelpflanze pflegen. Als Schnitt- und Trockenblume ist die Jungfer im Grünen dank ihrer langen Haltbarkeit ebenfalls bestens geeignet.
Die reifen Samen der Jungfer im Grünen enthalten bis zu 10% an ätherischen Ölen, die reich an pflanzlichen Alkaloiden, besonders an Damascenin und Arecolin sind. Diese medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe werden in der Naturmedizin gegen Blähungen und als harntreibendes und schleimlösendes Mittel eingesetzt. Das Öl der Pflanze wird aber auch in der Kosmetikindustrie in Parfums und als Bestandteil von Lippenstiften verwendet.
Die gemahlenen Samen verleihen Süßspeisen einen inensiven Geschmack, der stark an Waldmeister erinnert.