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Klatschmohn

Papaver rhoeas

Auch bekannt als: Mohnblume, Klatschrose oder Klapperrose

Heimat und Ursprung von Papaver rhoeas

Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich vermutlich über weite Teile Europas, Asiens und Nordafrikas. Die ursprüngliche Herkunft des Klatschmohs ist heute nicht mehr feststellbar, da sich die Samen als Getreideunkraut mit dem Ackerbau fast weltweit, vor allem aber in der nördlichen Hemisphäre verbreitet haben. In den Alpen wächst er bsi in öhenlagen von rudn 1.800m ü. NN. In manchen Regionen wie in der Karibik und in Mittelamerika wurde der Klatschmohn jedoch bewusst eingeführt und kultiviert. Klatschmohn wächst vor allem Rande häufig Getreidefeldern – häufig zusammen mit Kornblumen, Margeriten und Kamille, aber auch auf Öd- und Schuttflächen, an Bahndämmen, Straßenböschungen und Wegrändern. Meist ist er als echte Pionierpflanze zuerst an solchen Plätzen zu finden, wird dann aber später von nachfolgenden Unkräutern zurückgedrängt. In der älteren Gartenliteratur wird der Klatschmohn noch mit dem seit längerem ungültigen wissenschaftlichen Namen Papaver strigosum bezeichnet.

Botanische Angaben zum Klatschmohn

Klatschmohn ist eine ein- bis zweijährige Krautpflanze und kann bis zu etwa 90cm hoch werden. Seine Stängel sind dünn, behaart und haben netzartige miteinander verbundene Milchsaftröhren, in denen ein weißlicher Milchsaft fließt. Die lanzettförmigen Laubblätter haben eine raue Oberfläche und sind mit Borstenhärchen besetzt. Die Blätter können bis zu 15cm lang sein und sind einfach oder doppelt gefiedert. Die Blattränder sind teilweise deutlich gesägt oder eingeschnitten. Die Wurzeln des Klatschnmohns können bis zu 1m tief in den Erdboden reichen. Die Blüten des Klatschmohns erscheinen je nach Standortbedingungen zwischen Mai und Juli. Sie stehen einzeln am Ende der Blütenstängel. Jeweils vier Petalen (Blütenblätter) bilden eine doppelte Blütenhülle. Sobald sich die Blüte öffnet, fallen die beiden grünen und behaarten Kelchblätter ab. Die Blütenblätter sind hauchdünn und wirken oft leicht zerknautscht. Die Blüten sind zwittrig, können sich aber nicht selbst befruchten, sie sind „selbststeril“. Die Blütenkrone ist in der Regel intensiv rot gefärbt, viel selten kommen auch weiße oder violette Blüten vor. Bienen und andere Blüetnpollen suchende Insekten sind rotblind, sie können die Farbe Rot nicht wahrnehmen. Für sie sehen die roten Blüten schwarz aus. Mohnblüten bilden jedoch am Blütengrund schwarze Saftmale, deren schwarze Farbe in Wirklichkeit durch die Überlagerung von roten und blauen Farbzellen entsteht. Diese Saftmale reflektieren Ultraviolettes Licht, welches von den Insekten besonders gut wahrgenommen wird. Neben der Bestäubung durch Insekten kommt beim Klatschmohn aber auch Windbestäubung vor. Nach erfolgter Befruchtung bildet die Mohnblüte eine Kapselfrucht, die etliche Hundert Samen enthält, welche in einzelnen Kammern heranreifen. Diese Kammerwände werden aus Wucherungen der Samenleisten gebildet. Reife Mohnsamen sind schwarz-blau gefärbt und nicht mehr als 1mm groß. Die Samen sind reif, wenn sie beim Schütteln der trockenen Kapselfrucht rasseln. Die Samen werden bei trockenem Wetter mit dem Wind verbreitet.

Samenkapseln und Samen des Klatschmohns

Anbau, Pflege und Vermehrung vom Klatschmohn im Garten

Mit den roten Blüten des Klatschmohns lassen sich in einer Wildblumenwiese, aber auch in einer Staudenrabatte leuchtende Akzente setzen. Klatschmohn wächst am besten an sonnigen Plätzen auf kalkhaltigen, stickstoffreichen und gut durchlässigen Lehmböden. Man sät im März oder April breitwürfig an Ort und Stelle aus. In den Folgejahren wird er sich dann immer wieder von selbst aussäen.

Verwendung in früheren Zeiten

Klatschmohn enthält neben Gerb- und Schleimstoffen zahlreiche Alkaloide, darunter vor allem das leicht giftige Rhoeadin. Es ist besonders konzentriert im Milchsaft der Stängel. Aber nicht nur der Milchsaft, auch andere Pflanzenteile sind giftig. Aus den Farbstoffen der Blüte stellte man früher rote Tinte her. So kann es beim Weidevieh zur Blütezeit des Klatschmohns zur Vergiftungen kommen. Die jungen Laubblätter kann man – vor der Blütezeit geerntet – als Salat verwenden.