Das Mutterkraut stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum. Es wird jedoch seit langem auch in Mitteleuropa, vor allem in den alten Bauerngärten, als Heil- und Zierpflanze gepflegt. Von dort ist es stellenweise verwildert. Man findet es vor allem Ruderalflächen zusammen mit Gräsern und anderen Wildstauden.
Als Neophyt kommt es aber inzwischen auch in weiten Teilen Asiens, Nordafrikas, In Australien und Neuseeland, den Hawaii-Inseln und auf einigen Atlantik-Inseln vor.
Das Mutterkraut gehört zur artenreichen Gattung der Wucherblumen Tanacetum (früher Chrysanthemum) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Weitere Vertreter dieser Gattung Tanacetum, die auch in unseren Gärten kultiviert werden, sind u. a. der Rainfarn, die Frauenminze, das Balsamkraut, die Rotblütige Wucherblume, die Straußblütige Wucherblume und die Großblättrige Wucherblume.
Das Mutterkraut ist eine mehrjährige, krautige Staude und wird als Wildform zwischen 25 und 60cm, maximal 80cm hoch. Es wird jedoch in unseren Gärten meist nur als einjährige Sommerblume gehalten.
Die Stängel sind gerippt und in der oberen Hälfte verzweigt. Die gefiederten Laubblätter verbreiten einen starken, aromatischen Duft.
Die Blütezeit fällt in die Monate Juli bis September. Die kleinen Blütenkörbe haben weiße Zungenblüten mit gelben Scheibe der Röhrenblüten. Bis zu 30 dieser Blütenkörbe bilden eine doldenförmige Traube.
Auch vom Mutterkraut gibt es etliche Zuchtsorten, u. a.:
Das Mutterkraut braucht einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit einem nährstoffarmen, aber kalkreichen und gut durchlässigen Boden. Es breitet sich leicht mit Hilfe seiner Samen aus, sodass man es beispielsweise im Steingarten nur schwierig in Schach halten kann.
Bereits in der Antike war das Mutterkraut als Heilpflanze geschätzt. Früher wurde es zur Linderung von Kopfschmerzen und Fieber verwendet. Den Namen Mutterkraut verdankt es seiner Regelblutung auslösenden und abtreibenden Wirkung.
Heute versucht man mit den Blättern des Mutterkrauts Migräenattacken zu lindern oder vorbeugend zu verhindern bei regelmäßiger Einnahme über mehrere Wochen. Die Blätter wirken außerdem beruhigend und fördern die Verdauung. Inzwischen ist man sogar dabei, aus dem Mutterkraut ein Medikament gegen Leukämie zu entwickeln.
Das Mutterkraut eine Substanz namens Parthenolid, die zwar im Ätherextrakt nicht mehr als 1% ausmacht, aber bei Kontakt Allergien auslösen kann. Rund die Hälfte aller Patienten, bei denen das Mutterkraut eine allergische Hautreaktion auslöst, sind auch empfindlich gegenüber anderen Rainfarn, Margeriten, Schafgarbe, Sonnenblumen und anderen Korbblütlern.