Das Orangerote Habichtskraut ist in den Bergregionen Nord-, Mittel-und Südeuropas heimisch und kommt hauptsächlich in Höhenlagen zwischen 1.100 und 3.000m ü. NN vor. Es wird aber auch als Wildpflanze im Garten geschätzt, wo es vor allem im Rasen, in einer Blumenwiese oder als Bodendecker wächst.
Das Orangerote Habichtskraut gehört zur sehr artenreichen Gattung Hieracium, die vor allem in Europa, Nordamerika und Asien heimisch sind. Die Habichtskräuter gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Neben dem Orangeroten Habichtskraut wird im Garten vor allem das Rote Habichtskraut Hieracium x Rubrum kultiviert, welches durch eine noch intensivere rote bis rotorange Färbung der Blüten auffüllt, als Hybride aber steril ist und sich nicht durch Samen vermehren lässt.
Das orangerote Habichtskraut ist eine mehrjährige, kleine Staude von 30 bis maximal 60cm Wuchshöhe. Der Stängel wächst aufrecht in die Höhe und verzweigt sich im oberen Viertel rispenförmig; an der Spitze dieser Rispenäste bilden sich die Blüten. Dank seiner Ausläufer bildet dies Habichtskraut bald einen dichten polsterförmigen Rasen. Diese Ausläufer verlaufen sowohl ober- als auch unterirdisch. Der Stängel ist mit kleinen, schwarzen Drüsenhärchen besetzt.
Während der Stängel keine oder höchstens ein bis zwei Laubblätter hat, bilden sich um die Stängelbasis zwischen 3 und 8 gegenständige Blätter. Die grasgrünen Blätter haben eine längliche bis verkehrt ei- oder lanzettförmige Gestalt. Die Blattspreite wird zwischen 4 und 16cm lang bei einer Breite von 10 bis 35mm. Blattoberseite und Unterseite sind behaart.
Die Blütezeit fällt in Mitteleuropa in den Zeitraum Juni bis August. Bis zu 10 der orange bis orangeroten Blüten bilden rispenförmige Dolden.
Das Orangerote Habichtskraut braucht einen sonnigen Platz mit einem möglichst nährstoffarmen, durchlässigen und leicht sauren, also kalkarmen Boden. Dies Habichtskraut braucht keine besondere Pflege und muss weder gedüngt noch gegossen werden.
Es vermehrt sich durch Selbstaussaat, kann aber durch Teilung der Stauden im März vegetativ vermehrt werden. Oder man trennt die Ausläufer mit den Tochterpflanzen ab, um sie an anderer Stelle direkt wieder einzupflanzen.
Das Orangerote Habichtskraut hat einen bitteren Geschmack, während die Blütenknospen eher süßlich schmecken. Früher wurde dies Habichtskraut als Heilpflanze gesammelt oder kultiviert. Die zahlreichen Drüsen enthalten medizinisch wirksame Inhaltsstoffe, die schleimlösend, entzündungshemmend und krampflösend wirken und zur Linderung von Infekten, Durchfall, bei Blasen- und Nierenentzündung, Nierensteinen und Wurmbefall, sowie äußerlich zur Behandlung von Wunden eingesetzt wurden.
Das Orangerote Habichtskraut bildet dank seiner Ausläufer rasch dichte Bestände. Es kann im Steingarten oder Bodendecker eingesetzt werden, belebt mit seinen leuchtend orangeroten Blüten aber auch einen mit Wildblumen durchsetzten Rasen oder eine Blumenwiese. Da es sich selbst aussät, sollte man die Blütenstängel rechtzeitig vor der Samenbildung zurückschneiden, um eine unkontrollierte Ausbreitung im Garten zu verhindern.