Das Pfennigkraut ist in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens verbreitet. Da es inzwischen weltweit auch als Zierpflanze gehandelt wird, ist es stellenweise auch außerhalb Eurasiens verwildert und breitet sich als Neophyt allmählich aus.
Das Pfennigkraut gehört zur artenreichen Gattung der Gilbweideriche (Lysimachia) aus der Familie der Primelgewächse (Primualaceae), Unterfamilie Myrsindoideae (Myrsinengewächse). Im Gegensatz zu anderen im Garten gepflegten Lysimachia-Arten wie dem Goldfelberich Lysmiachia puctata und dem Schneefelberich Lysimachia clethroies wächst es nicht aufrecht, sondern bildet dicht am Boden kriechende Triebe.
Das Pfennigkraut ist eine mehrjährige, immergrüne Staude, die sich dicht am Boden kriechend ausbreitet. Es erreicht deshalb nur eine Höhe von nur etwa 5cm, auch wenn es bis zu einem halben Meter liegende Ausläufer bildet, die an den einzelnen Knoten rasch Wurzeln bildet und dann von der Mutterpflanze abtrennen. Dies unterscheidet das Pfennigkraut von allen anderen, im Garten ebenfalls kultivierten Gilbweiderich-Arten, die aufrecht wachsen.
Es hat kleine, runde (daher der Name Pfennigkraut oder der wissenschaftliche Artname nummularia = Münzartig) und mittel- bis dunkelgrüne Laubblättchen, die jeweils zu zweit, also gegenständig an den Stängeln angeordnet sind. Die Blätter weisen punktförmige Drüsen auf, die einen fein-herben Duft verströmen. Die Blätter werden bis zu 25mm lang und bis zu 20mm breit.
In den Blattachseln stehen an kurzen Stielen die leuchtend gelben Blüten. Kelch- und Blütenkronblätter sind fünfzählig, wobei die Zipfel der Blütenkrone die Kelchblätter um ein Vielfaches überragen. Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Juni. Auch wenn die Blüten von Insekten bestäubt werden, bildet das Pfennigkraut nur selten seine kapselförmige Früchte aus, da die Blüten in vielen Fällen steril sind. Falls Fruchtkapseln und Samen gebildet werden, werden diese vor allem übers Wasser ausgebreitet; denn das Pfennigkraut wächst in der Natur häufig an den Ufern von Fließgewässern und schiebt seine langen Ausläufer bis ins flache Wasser hinein.
Neben der Naturform bietet der Gartenfachhandel 2 Zuchtsorten an, die sich vor allem in der Färbung der Laubblättchen von der Stammform unterscheiden:
Im Bild Lysimachia nummularia ‚Aurea‘ als dekorative Kübelpflanze
Optimal für das Pfennigkraut ist ein Platz im Halbschatten; es wächst jedoch auch in voller Sonne, vorausgesetzt der Boden bleibt immer etwas feucht. Auf trocknen Böden verwelkt das Pfennigkraut bald. Der Boden sollte außerdem möglichst humus- und nährstoffreich sein. In der Natur siedelt sich das Pfennigkraut vor allem auf Feuchtwiesen und in Ufernähe von Gewässern an.
Das Pfennigkraut wird im Herbst oder Frühjahr gepflanzt. dazu hebt man eine kleine Pflanzgrube aus, in die die Wurzeln in einer Mischung aus Gartenerde, Kompost und einem organischen Langzeitdünger wie Hornspäne eingesetzt werden. Nach dem Angießen setzt sich die Erde etwas und muss unter Umständen wieder aufgefüllt werden.
Kultiviert man das Pfennigkraut als Kübelpflanze, dann sollte man zuunterst für eine gute Dränageschicht und einen Abfluss des überschüssigen Wassers sorgen, um Staunässe im Kübel zu vermeiden. Als Pflanzsubstrat kann man eine Mischung aus Humus und Garten- oder Blumenerde wählen. Es darf aber nur mäßig gedüngt erden, am besten mit einem Flüssigdünger, der zum Gießwasser gegeben wird. Denn bei einem Nährstoffüberangebot würden sich bald Blaualgen auf der Bodenoberfläche bilden. Im Winter darf das Pflanzgefäß, wenn es im Freien stehen bleibt, nicht völlig durchfrieren. Daher muss der Pflanzkübel mit einem ausreichenden Frostschutz, z.B. einer Folie, Bast- oder Schilfmatte, versehen werden. Außerdem stellt man den Kübel schräg, sodass überschüssiges Niederschlagswasser oberflächlich ablaufen kann.
Das Pfennigkraut hat einen hohen Wasserbedarf und braucht eine feuchten, aber trotzdem durchlässigen Boden. Besonders in längeren und heißen Trockenperioden muss es daher regelmäßig und intensiv Gewässer. Setzt man es an einen halbschattigen Platz dicht am Rand eines Gartenteiches, dann schieben sich seine Triebe und Ausläufer bald über den Teichrand hinaus bis in die Flachwasserzone, von wo aus das Pfennigkraut dann seinen Wasserbedarf selbst decken kann.
Da das Pfennigkraut außerdem einen recht hohen Nährstoffbedarf hat, muss während der Vegetationsperiode ausreichend gedüngt werden. Nachdem die Anschubdüngung – wie bereits erwähnt – beim Einpflanzen erfolgt ist muss im ersten Jahr nur noch einmal etwas nachgedüngt werden. Dazu eignet sich am besten ein organischer Langzeitdünger, wie der Handel ihn für Blütenstauden anbietet. Danach muss nur noch alle 2 bis 3 Jahre nachgedüngt werden.
Schnitt: Das Pfennigkraut muss nicht, kann aber jederzeit geschnitten werden. Das ist dann sinnvoll, wenn eine unkontrollierte Ausbreitung des Pfennigkrautes über das ihm zugedachte Areal hinaus verhindert werden soll. Außerdem führt ein Rückschnitt im Frühjahr, eventuell auch im Herbst, zu einer dichteren, kompakten Wuchsform der Staude. Wenn man das Pfennigkraut erst im Frühjahr zurückschneidet, bietet man damit vielen Insekten unter dem dichten, immergrünen Laub eine gute Überwinterungsmöglichkeit. Die abgeschnittenen Triebstücke können als Stecklinge zur vegetativen Vermehrung genutzt werden.
Eigentlich ist das Pfennigkraut ausreichend winterhart und frostresistent. An sonnigen, trocknen Wintertagen ohne Schneedecke kann es jedoch zu Kahlfrost und Trockenschäden am Laub kommen. Deshalb ist es sinnvoll, das Pfennigkraut etwas zu beschatten – zum Beispiel durch eine dünne Reisigdecke. Außerdem sollte man auch im Winter weiterhin gießen, damit der Boden nicht austrocknet – natürlich nur an frostfreien Tagen.
Wie bereits erwähnt, bildet das Pfennigkraut nicht immer Früchte und Samen, da die Blüten oft steril sind. Einfacher und meist von Erfolg gekrönt ist dagegen die vegetative Vermehrung: Am einfachsten gelingt dies, indem man die bewurzelten Ausläufer abtrennt und an anderer Stelle wieder einpflanzt. Nicht viel aufwendiger, aber genauso erfolgversprechend ist die Teilung der Staude. Dazu gräbt man die Staude mit der Grabegabel aus und teilt de Wurzelballen mit einem scharfen, sauberen Messer, zieht sie etwas auseinander und setzt sie getrennt voneinander wieder in die Erde. Die dritte Möglichkeit, das Pfennigkraut vegetativ zu vermehren, gelingt mit Hilfe von Kopfstecklingen, die beim Rückschnitt der Staude ohnehin anfallen. Diese Stecklinge werden bis zum Einwurzeln in einzelne Töpfe gesetzt. Auch mit Wurzelschnittlingen kann das Pfennigkraut vermehrt wredne. Dazu legt man die Wurzeln im Herbst frei und schneidet von einer kräftigen, unbeschädigten Wurzel Teilstücke. Diese Wurzelschnittlinge sollten 5 bis 10cm lang sein.
Im Mittelalter wurde das Pfennigkraut auch als Heilmittel in der Volksmedizin genutzt, vor allem zur Linderung von Hustenbeschwerden. Daher wurde es regelmäßig in den Bauerngärten angepflanzt. Heute spielt das Pfennigkraut als Heilpflanze nur noch in Osteuropa eine Rolle.
Kaum ein anderer Bodendecker ist im Garten so vielseitig einsetzbar wie das Pfennigkraut – immer vorausgesetzt der Boden trocknet weder aus, noch bildet sich Staunässe.
Man setzt das Pfennigkraut an den oberen Rand eines im Halbschatten liegenden, kleinen Hanges, den es dann hangabwärts bald mit seinen langen Ausläufern überwuchert. Da die Triebe an den Knotenstellen rasch bewurzeln, trägt das Pfennigkraut so auch zur Hangsicherung bei. Man kann es auch über größere Steine und Felskanten überhängend wachsen lassen. Oder man setzt es an den leicht feuchten Teichrand.
Man kann das Pfennigkraut sogar in den Gartenteich pflanzen. Dazu setzt man es ähnlich wie andere submerse Wasserpflanzen in einem kleinen Pflanzkorb in 30 bis 40cm Tiefe auf den Grund der Flachwasserzone. Als Wasserpflanze bildet das Pfennigkraut aber keine kriechenden Ausläufer, sondern wegen des besseren Auftriebes im Wasser senkrecht nach oben wachsende Triebe, die bald die Wasseroberfläche erreichen. Als starkzehrende und schnell wachsende Wasserpflanze entzieht das Pfennigkraut dem Teichwasser so viele Nährstoffe, dass damit manche Algenblüte im Sommer verhindert werden kann.
Auf Gartenteich- und Aquarienpflanzen spezialisierte Pflanzenzüchter bieten dazu auch spezielle Unterwasserkulturen des Pfennigkrautes an.
Auf Gartenteich- und Aquarienpflanzen spezialisierte Pflanzenzüchter bieten dazu auch spezielle Unterwasserkulturen des Pfennigkrautes an, nicht nur von der Stammform, sondern auch von der Sorte ‚Aurea‘ mit ihren leuchtend gelb-grünen Blätter. Dank des stärkeren Auftriebs im Wasser haben solche Unterwasserkulturen ihr Stützgewebe soweit reduziert, dass sie als Landpflanzen nicht mehr geeignet sind und außerhalb des aquatischen Milieus rasch kollabieren und welken würden. Dies Pfennigkraut verträgt keine Wassertemperaturen oberhalb von 25 ºC und wächst optimal im Kaltwasserbecken bei Temperaturen um 20 ºC..