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Pfaffenhütchen

Euonymus europaea

Auch bekannt als: Gemeiner Spindelstrauch

Heimat und Ursprung von Euonymus europaea

Das Pfaffenhütchen ist in fast ganz Europa verbreitet. Im Freiland findet man das Pfaffenhütchen vor allem in Laub- und Auenwäldern, sowie an Wegrändern, als Teil von Wildhecken und an dicht bewachsenen Ufern von Fließgewässern. Sie wachsen vor allem auf feuchten, kalkhaltigen und nährstoffreichen, tief- bis mittelgründigen Lehmböden, kommen aber auch auf trockeneren, warmen Böden vor. In der Natur steht das Pfaffenhütchen oft in Gesellschaft mit Holunder, Weiden, Weißdorn, Wildrosen, Hartriegel und Himbeersträuchern.

Botanische Angaben zum Pfaffenhütchen

Das Pfaffenhütchen gehört zur Familie der Celastraceae (Spindelstrauchgewächse). Es bildet einen Strauch, der anfangs straff aufrecht wächst mit beinah rechtwinklig abstehenden Seitensprossen, später mit zunehmendem Alter ausladend bis überhängend wird. Der Strauch wird bis zu 4m hoch und 3,5m breit. Die Rinde ist anfangs grünlich mit ausgeprägten Korkleisten, später wird sie rotbraun oder grau. Ein solcher Strauch kann erwiesenermaßen bis zu 70 Jahre alt werden. Die Laubblätter sind länglich-lanzettförmig oder länglich-eiförmig, bis zu 10cm lang und bis zu 4cm breit. Die Blattränder sind fein gezackt, die Blattoberfläche kahl und blau-grün gefärbt, die Unterseite hell-grün. Im Herbst nehmen die Blätter einen Gelbton an, der schließlich in ein leuchtendes Rot übergeht. Die eher unscheinbaren, grünlich-gelben oder grün-weißlich gefärbten Blüten stehen in Büscheln in den Blattachseln. Zwischen August und Oktober entwickeln sich aus den befruchteten Blüten die vierklappigen, rosaroten Fruchtkapseln, die in Form und Farbe an das Birett eines katholischen Priesters erinnern, worauf sich der deutsche Name Pfaffenhütchen bezieht. Die in den Früchten enthaltenen Samen sind von einem orangen Fruchtfleisch eingehüllt. Blätter und Früchte des Pfaffenhütchens sind giftig. Diese Früchte stehen jedoch auf dem Speiseplan zahlreicher Singvögel, während einige Säugetiere sich von der Rinde, frischen Trieben und Laubblättern des Pfaffenhütchens ernähren. Einige Mäusearten wie die Rötelmaus und die Gelbhalsmaus fressen auch die Samen des Pfaffenhütchens.

Kultur des Pfaffenhütchens im Garten

Das Pfaffenhütchen braucht einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit einem kalk- und nährstoffreichen, vorzugsweise feuchten, lehmhaltigen Boden. Die schöne rote Herbstfärbung nimmt es aber nur an einem sonnigen Standort an. Das Pfaffenhütchen lässt sich am besten im Sommer mit Hilfe halb-ausgereifter Stecklinge vegetativ vermehren.

Verwendung

Das Pfaffenhütchen ist vor allem wegen seiner rosaroten Früchte und dem leuchtend roten Herbstlaub ein beliebter Zierstrauch. Das helle, kernlose Holz wird auch heute noch zum Drechseln und Schnitzen verwendet. Früher fertigte man daraus auch Spindeln, daher der Name Spindelstrauch, der auch auf die gesamte Gattung Euonymus, den Spindelsträuchern, bezogen wird. Aus dem Holz wird auch eine besonders weiche und gleichmäßig harte Holzkohle gewonnen, welche gerne als Zeichenkohle verwendet wird.