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Heilpflanzen sind richtige Tausendsassa – und das nicht ohne Grund. Dank ihrer geballten Wirkstoffe helfen sie bereits seit Jahrtausenden bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden. Somit gelten sie wohl als die ältesten Arzneimittel überhaupt. Ein weiterer Pluspunkt: Viele Heilpflanzen können problemlos in den eigenen Garten einziehen. Welche davon besonders lohnenswert sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Warum lohnt sich der Anbau von Heilpflanzen?

Heilpflanzen werden wegen ihrer zahlreichen gesundheitsfördernden Wirkstoffe geschätzt und zur Linderung von vielerlei Beschwerden eingesetzt. Dabei zeichnet sich jede Heilpflanze durch ein ganzes Potpourri an Wirkstoffen aus. Zu den wichtigsten Wirkstoffgruppen zählen die folgenden:

  • Ätherische Öle sind an ihrem charakteristischen Geruch und Geschmack erkennbar. Heilpflanzen, die ätherische Öle enthalten, werden meist zu Gewürzen und Tees weiterverarbeitet (z. B. mediterraner Rosmarin). Die Öle sind besonders wertvoll, weil sie desinfizierend, entzündungshemmend und blähungslösend wirken.
  • Bitterstoffe erfüllen zwei Funktionen. Zum einen steigern sie die Magen- und Gallensaftproduktion und zum anderen fördern sie die Verdauung.
  • Gerbstoffe in Heilpflanzen kommen besonders zur Behandlung von Wunden zum Einsatz. Denn Gerbstoffe wirken blutstillend, entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Flavonoide kommen sehr häufig in den Blütenfarbstoffen vor und dienen zum Anlocken von Insekten. Flavonoide wirken entzündungshemmend, antioxidativ, antibakteriell und antiviral.
  • Schleimstoffe sind Mehrfachzucker, die Wasser aufnehmen können. Die in Heilpflanzen enthaltenen Schleimstoffe können beispielsweise bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum und Reizhusten helfen.

Wenn Sie von gesundheitsfördernden Wirkstoffen profitieren möchten und Ihnen ein Garten zur Verfügung steht, bieten sich die folgenden Heilpflanzen für die eigene Kultivierung an.

Basilikum

Das aromatische Basilikum ist ein beliebtes Küchenkraut, das typisch ist für italienische Speisen. Ob zum Verfeinern von Pestos oder in Kombination mit Tomaten und Mozzarella: Basilikum ist wegen seinem kräftigen Aroma beliebt.

Doch Basilikum überzeugt nicht nur geschmacklich, sondern kann auch bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden für Abhilfe sorgen. Das Küchenkraut wird z. B. bei diversen Magen- und Darmbeschwerden verwendet.

Wenn Sie in Ihrem Garten Basilikum pflanzen, pflegen und ernten möchten, müssen Sie einiges beachten. Der Küchenklassiker gedeiht am besten an einem sonnigen Plätzchen. Außerdem ist ein stets feuchter und nährstoffreicher Boden eine wesentliche Voraussetzung für uneingeschränktes Wachstum.

Thymian

Thymian ist mit seiner aromatischen und leicht bitteren Note aus keinem Kräutergarten wegzudenken. Das Kraut mit den kleinen drahtigen Blättern sorgt für einen fabelhaften Geschmack in z. B. Gemüse- und Kartoffelgerichten.

Thymian-Tee ist die erste Wahl bei verschiedenen Erkältungssymptomen. Die enthaltenen ätherischen Öle lösen festsitzenden Schleim und schaffen Linderung bei hartnäckigem Husten. Der Lippenblütler kann eine ganze Reihe von Verdauungsstörungen, wie ein unangenehmes Völlegefühl oder unwillkommene Bauchkrämpfe, mildern.

Das beliebte Gewürz gehört zur mediterranen Pflanzenwelt. Deshalb setzt die Kultivierung von Thymian vergleichbare Wachstumsbedingungen voraus. Ein sonniger und windgeschützter Standort sowie ein nährstoffarmer, trockener und durchlässiger Boden sind hier unablässig.

Kamille

Mit ihren gelb-weißen Blüten ist die Kamille ein echter Blickfang im Garten. Doch der Korbblütler ist nicht nur schön anzusehen, sondern überzeugt auch mit seiner gesundheitsfördernden Wirkung. Einfach als Tee aufgebrüht kann die Kamille z. B. bei Zahnfleischentzündungen und unterschiedlichen Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Völlegefühl, Bauchschmerzen und Blähungen) helfen.

Das vielseitige Heilkraut gedeiht am besten an einem möglichst sonnigen, warmen und geschützten Ort. Außerdem ist ein sandiger bis lehmiger Boden mit einem hohen Nährstoff- und Humusgehalt ausschlaggebend für das uneingeschränkte Wachstum der Kamille.

Frauenmantel

Mit seinem üppigen Wuchs und seiner erfrischend gelblich-grünen Farbe ist der Frauenmantel ein besonders beliebter Bodendecker im Garten. Sein Name deutet bereits auf seinen Verwendungsbereich hin: Er ist ein „Frauenkraut“ das bei typischen Frauenleiden, wie Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden, eingesetzt wird.

Den Frauenmantel können Sie ebenfalls problemlos im eigenen Garten kultivieren, denn das Rosengewächs ist vergleichsweise anspruchslos. Es wächst sowohl in der prallen Sonne als auch im Halbschatten. Außerdem ist ein humus- und nährstoffreicher, feuchter Boden eine ausgezeichnete Voraussetzung für hemmungsloses Pflanzenwachstum.

Avocadobaum

Eine weitere, wenngleich auch eher exotische, Heilpflanze, die Sie für die eigene Kultivierung in Erwägung ziehen können, ist die Avocado. Die gesunde Beerenfrucht, die ursprünglich aus dem südamerikanischen Regenwald stammt, ist reich an wertvollen Vitaminen, Mineralien und Fetten.

Sie punktet mit ihrem mild-nussigen bis vollmundig-sahnigen Geschmack und wirkt sich positiv auf das Hautbild aus – z. B. in Form einer Gesichtsmaske mit Avocado. Die folgende Avocado-Maske spendet intensive Feuchtigkeit und sorgt für eine gründliche Reinigung:

Eine Avocado-Maske reinigt und versorgt die Haut mit viel Feuchtigkeit (@malakoff-klinik.de).

Einen robusten Avocadobaum kultivieren Sie am besten in einem Kübel. Achten Sie darauf, dass das Substrat immer schön feucht ist; Staunässe sollten Sie hingegen um jeden Preis vermeiden. Außerdem ist ein heller und warmer Standort erforderlich. Eine Dauerpflanze für den Garten ist der Avocadobaum zwar nicht, aber an warmen Tagen kann er getrost nach draußen gestellt werden.

Ringelblume

Mit ihren gelben bis orange-roten Blüten ist die Ringelblume eine besonders schöne Heilpflanze. Verarbeitet zu Cremes und Salben hilft der Korbblütler bei der Wundheilung. Durch die regelmäßige Anwendung auf der Haut heilen Wunden schneller ab und die Wahrscheinlichkeit für Entzündungen ist geringer.

Die Ringelblume erfordert ein sonniges bis halbsonniges Plätzchen im Garten. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass der Boden sandig bis lehmig, mäßig feucht sowie mäßig nährstoff- und humusreich ist. Dieser Standort ist die perfekte Voraussetzung für das Wachstum der farbig schillernden Heilpflanze.

Fazit

Gesunde Heilpflanzen lassen sich problemlos im eigenen Garten kultivieren. Nun kennen Sie sechs Pflanzen, die wegen ihrer wertvollen Wirkstoffe beliebt sind und sich selbst anbauen lassen. Egal, für welche davon Sie sich entscheiden: Wenn Sie die richtigen Wachstumsbedingungen schaffen, werden Sie schon bald von den zahlreichen Vorteilen der gesunden Pflanzen profitieren.