Man nimmt an, dass die ursprüngliche Heimat des Pfahlrohres in Vorderasien liegt, von dort ist dann auch bis in den Kaukasus und ins Mittelmeergebiet, auf die Kanaren und Azoren verbreitet worden. Kleinere, isolierte Fundorte gibt es jedoch auch nördlich der Alpen. Das Rohrgras siedeln sich vor allem entlang von stehenden und langsam fließenden Gewässern auf staunassem, schlammigen bis kiesreichem Boden an.
Das mehrjährige Pfahlrohr gehört zur Familie der Süßgräser. Es kann bis zu 4m in die Höhe wachsen. Damit ist es zumindest in Europa das größte Süßgras. Es bildet eine knollenförmig verdickte, leicht kriechende Grundachse und starr aufrecht stehende Halme von bis zu 2cm Dicke. Die Blattscheiden sind eng anliegend und überlappen sich teilweise. Die Blattspreiten können bis zu 70cm lang sein, sie haben eine reich grüne bis grau-grüne Färbung und eine lang zugespitzte Form. Die Blütezeit ist mit September bis Dezember vergleichsweise spät. Die großen Blütenrispen sind bis zu 70cm lang und stark verzweigt. Anfangs stehen sie aufrecht, später hängen sie leicht über. Die Blütenährchen sind zwischen 1 und 1,2cm lang und seitlich deutlich zusammengedrückt. Alle Blüten sind zwittrig.
Das Pfahlrohr im Garten einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort mit einem feuchten, nährstoffreichen Boden, wobei auch zeitweilige Staunässe toleriert wird. Andererseits muss es bei anhaltender Trockenheit intensiv gewässert werden. Im Frühjahr sollten die Halme bis auf Handbriete über dem Boden zurückgeschnitten werden. Umso kräftiger wachsen sie später und bilden reichlich Blattwerk. Das Pfahlrohr ist in unseren Breiten nur eingeschränkt winterhart und braucht deshalb einen ausreichenden Winterschutz am besten aus Falllaub und viel Reisig. Besonders empfindlich sind vor allem die Zuchtsorten mit buntem Laub. Diese hält man am besten als Kübelpflanzen und quartiert sie im Herbst in einen frostfreien Kellerraum um. Die natürliche Stammform kann sowohl durch Teilung des Rhizoms und durch Aussaat der reifen Samen vermehrt werden, Zuchtsorten können dagegen nur vegetativ durch Teilung sortenrein weiter vermehrt werden.
Ähnlich wie das Pampasgras bringt auch das Pfahlrohr ein wenig Tropen Feeling in den Garten. Entsprechend kombiniert man es z. B. Mit rot blühendem Indischen Blumenrohr (Canna Indica-Hybride) oder Kardinalslobelien (Lobelia cardinalis). Den optimalen Standort findet das Pfahlrohr jedoch am feuchten, aber sonnenbeschienen Rand eines Gartenteichs oder Schwimmteiches, vorausgesetzt die Größenrelationen von Riesenschilf und Teich stimmen. Eventuell muss man auch noch eine Rhizomsperre anlegen, damit es sich nicht zu sehr Richtung Wasserfläche ausdehnt und den Teichrand nicht beschädigen kann.