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Beim Rasen säen stellen sich für die meisten einige entscheidende Fragen. Eine der wichtigsten ist dabei: den Rasen selber säen oder doch lieber auf Rollrasen setzen? Wir stellen die beiden Alternativen gegenüber und zeigen die Vor- und Nachteile der Methoden auf.

Saatrasen: Die Vor- und Nachteile

Saatrasen ist zunächst einmal deutlich günstiger als Rollrasen. Hier muss man aber Geduld bewahren, da es mehrere Wochen dauert, bis der Rasen wächst. Die richtige Bodentemperatur, Düngung und Feuchtigkeit sind besonders wichtig, damit die Samen keimen.

Die Rasensamen sind deutlich unkomplizierter zu verteilen und eignen sich sowohl für große als auch für kleine Flächen. Auch kleine Ausbesserungen und Nachsäen sind damit möglich. Es sollte aber unbedingt auf eine gute Qualität geachtet werden. Bei Bedarf kann man sich die Saatmischung sogar selbst zusammenstellen. 

Die Samen können mit einem Streuwagen oder einem Handstreuer gleichmäßig verteilt werden. Danach kurz mit dem Rechen einarbeiten, einwalzen und fertig. Dann sollte der Rasen richtig bewässert werden, und zwar bis zu 4-mal täglich (je nach Witterung). Das geht mit einem Rasensprenger ganz einfach. 

Hochwertige Rasensamen sind in der Regel lange haltbar und einfach aufzubewahren. Sie akklimatisieren sich auch meist besser mit dem Boden. 

Der Nachteil von Saatrasen ist aber, dass die Fläche zu Beginn nicht betreten werden sollte, da sonst kahle Stellen entstehen können. Ein gelegentliches Betreten ist tatsächlich erst nach einigen Wochen zu empfehlen. Voll belastbar ist der Rasen im Übrigen erst nach mehreren Monaten. 

Die frisch verteilten Samen werden zudem häufig zu einem Vogel-Snack oder vom Regen weggespült. Daher ist es wichtig, die Rasensamen gut einzuwalzen. Die Rasensamen müssen unbedingt feucht gehalten werden und auch das erste Mähen ist entscheidend.

Rollrasen: Die Vor- und Nachteile

Für alle, die den Rasen schnell nutzen möchten, ist vermutlich ein Rollrasen die bessere Wahl. Dieser wird meist bei einer Rasenschule bestellt und die fertigen Soden werden nach Hause geliefert. Sie müssen dann “nur” noch sauber verlegt und gepflegt werden. 

Der Rasen wird in etwa 50 cm breiten und bis zu 2 Meter langen Bahnen geliefert. Er ist frei von Schadstellen und besitzt eine dichte Grasnarbe. Rasenunkräuter haben bei ihm keine Chance. 

Der Rollrasen wird spätestens 36 Stunden nach der Lieferung auf dem vorbereiteten Boden ausgerollt und angewalzt. Er sollte dann zwei Wochen lang feucht gehalten werden, damit die Wurzeln in den Boden wachsen können.

Rollrasen bietet zahlreiche Vorteile. Zum einen geht es schneller, bis man eine schöne Grünfläche hat: Innerhalb von zwei bis drei Wochen ist die Fläche nutzbar. Auch kurz nach dem Verlegen ist ein gelegentliches Betreten kein Problem

Größter Nachteil gegenüber dem Saatrasen ist wohl der Preis. Rollrasen kostet deutlich mehr pro Quadratmeter als Rasensaat. Für Transport und professionelles Verlegen sollte mit zusätzlichen Kosten gerechnet werden.

Auch ist das Verlegen von Rollrasen deutlich anstrengender, da die Rasensoden durch die dichte Grasnarbe ein beachtliches Gewicht auf die Waage bringen. Das sollte besonders bei großen Flächen bedacht werden. 

Es kann auch passieren, dass der Rasen nicht anwächst und abstirbt. Wird mit dem Rasen verlegen zu lange gewartet, können sich außerdem gelbe Halme bilden und die Grassode kann verfaulen. 

Auf die richtige Planung kommt es an

Rollrasen vs. Säen: Um die Planung des Rasens kommt man nicht herum. Zunächst sollte die Fläche ausgemessen und entweder das Saatgut oder die Rasensoden für die entsprechende Fläche gekauft werden. Dann geht es ans Vorbereiten des Bodens und die Planung des Anlegens.

Die Bodenvorbereitung

Egal, ob Rollrasen oder selber säen: Die Bodenvorbereitung ist dieselbe. Dabei ist eine rechtzeitige und gründliche Planung der Rasenfläche wichtig.

Bereits im Herbst vor dem Anlegen des Rasens sollte der Boden umgegraben werden. Das gelingt am besten mit einer Motorhacke oder mit einer Grabgabel. Größere Steine, Wurzeln und feste Klumpen Erde sollten in diesem Schritt entfernt werden. 

Je nach Art des Bodens können auch weitere Vorbereitungen wichtig sein. Sollte der Boden beispielsweise sehr uneben sein, könnte auch eine (professionelle) Planierung sinnvoll sein. Bei schweren Böden sollten Drainagen verlegt werden. 

Am Ende sollte die Erde mit einem breiten Rechen planiert werden und sich etwa eine Woche setzen. Danach können eventuelle Unebenheiten erneut ausgeglichen und die Fläche mit einer Rasenwalze verdichtet werden.

Wenn der Rasen schließlich angelegt wird, sollten alle sonstigen Arbeiten im Garten fürs Erste abgeschlossen sein. Diese würden den jungen Rasen nur unnötig belasten.

Der richtige Zeitpunkt

Besonders bei Saatrasen ist der Zeitpunkt des Aussäens gut zu wählen. Die keimenden Samen und die jungen Keimlinge sind der Witterung gegenüber empfindlich. Der Rasen sollte besonders zu Beginn auf keinen Fall austrocknen!

Die meisten Rasengräser wachsen bei Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad am besten. Es bieten sich vor allem der Frühherbst oder der Frühling zum Rasens Aussäen an. 

Fazit: Rollrasen oder Saatrasen?

Von einem ökologischen Standpunkt aus betrachtet, ist Saatrasen die bessere Wahl. Denn für Rollrasen werden bei der Produktion und dem Transport Wasser, Treibstoff, Düngemittel und teilweise Pflanzenschutzmittel eingesetzt. 

Wer aber schnelle Ergebnisse sehen möchte, für den wird der Rollrasen der optimale Weg sein. So kann die Rasenfläche außerdem schneller genutzt werden.