Das Porzellanblümchen entstand bereits im 17. Jahrhundert durch Kreuzung aus dem Schatten-Steinbrech Saxifraga umbrosa, der in den Pyrenäen heimisch ist und Saxifraga spathularis von den Britischen Inseln. In England wird das Porzellanblümchen London Pride genannt; ob dieser Steinbrech-Hybride aber tatsächlich in London durch Kreuzung herausgezüchtet worden ist, ist unbekannt.
Das Porzellanblümchen ist eine Hybride, hervorgegangen aus der Kreuzung zweier Steinbrech-Arten. Es gehört somit zur artenreichen Gattung Saxifraga in der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae).
Das Porzellanblümchen Saxifraga x urbium ist mehrjährig, winterhart und immergrün, behält also – wie die meisten Steinbrech-Arten – im Winter sein Laub. Es wird bis zu 30cm hoch, wächst buschig und lockere Horste. Es bildet eine Blattrosette von bis zu 15cm Durchmesser. Die Laubblätter sind leuchtend hell- bis dunkelgrün und haben einen gezähnten Rand. Mit Hilfe seiner Ausläufer bildet es in kurzer Zeit einen dichten Pflanzenteppich.
Die Blütezeit fällt im gemäßigten Klima Mitteleuropas in die Monate Mai bis Juni, kann aber unter anderen Milieubedingungen bis Anfang September reichen. Die verzweigten Blütenstände werden in der Sonne ca. 20cm lang, im Schatten können sie die doppelte Länge erreichen. Die fünfzählige Blütenkrone ist im Vergleich zu den Blütenstielen relativ klein, in der Regel weiß gefärbt mit Punkten, deren Farbe zwischen Gelb, Orange und Margenta-Rot variieren kann. Aus der Ferne sehen die Blüten deshalb eher rosa aus. jede Blüte hat zehn Staufäden und einen rosafarbenen Stempel. Die Blüten enthalten reichlich Nektar und werden daher gerne von Bienen aufgesucht.
Von der ursprünglichen Form des Porzellanblümchens, welches ja bereits ein Hybride ist, wurden verschiedene Kultursorten mit unterschiedlichen Blatt- und Blütenfarben gezüchtet:
Das Porzellanblümchen kann sowohl an einem absonnigen Platz, im Halbschatten oder Schatten gepflanzt werden. Der Platz sollet aber auf alle Fälle warm und windgeschützt sein. Als Boden reicht normale, mäßig nährstoff- und humusreiche Gartenerde, die aber kalkarm sein muss. Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Stauden sollte etwa 50cm betragen.
Die Laubblätter sind sukkulenten artig verdickt und können eine Zeitlang geringe Mengen von Wasser speichern, mit deren Hilfe die Pflanzen kürzere Trockenperioden überdauern können, ohne dass sie intensiv gegossen werden müssten.
Abgeblühte Blütenstängel können vorsichtig abgeknickt und einfach mit den Fingern abgeknipst werden oder mit einer Schere abgeschnitten werden.
Das Porzellanblümchen vermehrt sich durch zahlreiche Ausläufer, an deren Ende sich Tochterpflanzen entwickeln. Deshalb lässt sich das Porzellanblümchen am einfachsten vegetativ vermehren, indem gut bewurzelte Blattrosetten der Tochterpflanzen vorsichtig abtrennt, aus Pflanzenpolster herauslöst und an anderer Stelle wieder einpflanzt.
Das Porzellanblümchen ist robust und pflegeleicht, sofern Standort und Bodenverhältnisse stimmen, und ist wohl deshalb die unter Hobbygärtnern der beliebteste Steinbrech. Als sich rasch durch Ausläufer vermehrende Staude ist es vielseitig im garten als Bodendecker im Steingarten, als Randbepflanzung von Stauden- und Blumenrabatten oder auch im Halbschatten eines Gehölzrandes einsetzbar.