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Ein- und Zweijährige Sommerblumen lassen sich nur mit Hilfe ihrer Samen vermehren, eine vegetative Vermehrung durch Ableger, Ausläufer oder Stecklinge ist in der Regel nicht möglich. Es gibt allerdings eine ganze Reihe exotische mehrjährige Stauden, die in unserem Klima nicht winterhart sind und deshalb nur einjährig kultiviert werden. Auch solche Stauden kann man durch Samen vermehren.  Da die kurzlebigen, einjährigen Sommerblumen nur eine kurze Zeitspanne im Jahreslauf zur Verfügung haben, um vom Samen über den Keimling bis zur blütentragenden Pflanze heranzureifen, um bald darauf abzusterben, produzieren sie sehr viele Samen, um das Überleben der nächsten Generation zu sichern. Das gilt jedoch nur für natürliche Arten; Zuchtsorten mit dicht gefüllten Blüten bilden statt Staubbeutel und Fruchtknoten  weitere Blütenblättern und sind deshalb unfruchtbar. Darauf sollte man achten, wenn man die Sommerblumen über mehrere Generationen hin selbst vermehren will.

Einjährige Sommerblumen blühen bereits im ersten Jahr nach der Aussaat und sterben dann ab, Zweijährige Sommerblumen überwintern und blühen erst im zweiten Jahr nach der Aussaat. Nach der Blüte säen sie sich selber aus und sterben dann ab. Zu den Zweijährigen gehören u. a. die Stiefmütterchen, Königskerzen, Stockrosen. Sät man sie gleich zu Sommerbeginn im Juni aus, dann entwickeln sich große und kräftige Pflanzen bis zum Herbst, die gut gerüstet den Winter zu überstehen. Die Jungpflanzen von Stiefmütterchen entwickeln sich besonders gut, wenn man die Jungpflanzen zunächst auf ein mit reifem Kompost gut gedüngtes Beet setzt. Dann bilden sie oft schon bis zum Herbst erste Blüten und können in Balkonkästen und Pflanzschalen umgepflanzt werden.  Die Jungpflanzen aller anderen zweijährigen Sommerblumen werden direkt an ihren endgültigen Standort gepflanzt.

Auch unter den Sommerblumen gibt es neben Samen, die im Dunkeln keimen, also wenn sie mit etwas Aussaaterde bedeckt sind, auch Lichtkeimer, die nicht mit Erde bedeckt werden sollten, sondern nur dicht an das Aussaatsubstrat angedrückt werden. Samen, die für kurze Zeit Kälte ausgesetzt werden müssen, bevor sie mit den wieder ansteigenden Temperaturen zu keimen beginnen, sind dagegen unter den Sommerblumen seltener.

Sobald die Sämlinge keimen und sich die ersten Keimblätter zeigen, brauchen sie ausreichend Licht. Unter Lichtmangel sind die Keimlinge lang, haben gelbliche Blätter und sehen kränklich aus.

Die Keimdauer hängt nicht nur von der Art und Sorte der Sommerblumen ab, sondern auch von den Temperaturverhältnissen und Feuchtigkeitsbedingungen ab. Allgemein müssen die Samen nach der Aussaat feucht gehalten werden, denn erst mit der Aufnahme von Wasser wird der Keimprozess in Gang gesetzt.  Bei dünnschaligen Samen ist dies kein Problem,  hart- und dickschalige Samen muss man unter Umständen über Nacht in warmes Wasser legen, damit sie aufquellen und die Samenhülle aufsprengen können, oder man muss sie zuvor mit Schmirgelpapier etwas anrauen.

Aber auch Sauerstoff braucht der Samen zum Keimen, d. h. frische Luft muss bis zu den Samen vordringen können, deshalb dürfen die Saatkörner nicht zu tief in die Erde gesetzt werden. Und der Boden darf auch nicht zu nass sein, sonst verschlämmt der Boden und die Luftzirkulation ist unterbunden. Wird zuviel gegossen, dann verhärtet sich die Susbtartoberfläche und der Sämling kann nicht keimen.  Die Aussaaterde sollte möglichst nährstoffarm sein, denn im Samenkorn sind bereits auch die Nährstoffe gespeichert, die der Keimling bis zum Austreiben der ersten Keimblätter benötigt.

Die Aussaat- und Keimbedingungen einiger bekannter Sommerblumen

Fuchsschwanz Amaranthus

Fuchsschwanz aus Samen ziehen

Die Samen des Fuchsschwanz kann man von März bis April unter Gals oder auf der Fensterbank aussäen. Ab Mitte Mai wird besser direkt ins Freiland ausgesät. Bei drohenden Nachtfrösten sollte die Aussaat abgedeckt werden, sonst besser erst nach den Eisheilgen aussäen. Letzte Zeit für die Freilandaussaat wäre Anfang Juni.

Jungfer im Grünen Nigella damascena

ist eine absolut frostharte und leicht zu kultivierende einjährige Sommerblumen, die zur Selbstaussaat neigt. Man säet sie im Frühjahr oder im Herbst aus. Zum Keimen brauchen sie jedoch Bodentemperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Sind sie zu dicht gesät worden, dann kann man sie nach 2 Wochen ausdünnen und umpflanzen. Jungfer im Grünen, die im Frühjahr ausgesät wurden, blühen nach etwa 4 Monaten, bei Herbstaussaat erst im folgenden Frühjahr. Sie brauchen einen sonnigen Platz mit einem trocken, durchlässigen Boden.

 

Kornblume Centaurea cyanus

Kornblumen sind einjährige Sommerblumen und sehr einfach zu vermehren. Kornblumen kann man entweder im Herbst oder ab April im darauffolgenden Frühjahr direkt ins Beet säen. Die Erde sollte dazu trocken und gut luft- und wasserdurchlässig, aber auch nährstoffreich sein. bei einer Bodentemperatur zwischen 10 und 15 Grad Celsius keimen sie spätestens nach 2 Wochen und blühen nach weiteren 12 Wochen. Die Sämlinge sollte man ausdünnen oder, wenn sie bereits genügend kräftig entwickelt sind,  umpflanzen. Kornblumen neigen aber auch bald zur Selbstaussaat im Garten. Kornblumen wachsen am besten an einem sonnigen Platz mit trockener, gut durchlässiger Erde.

 

Löwenmäulchen Antirrhinum majus

Löwenmäulchen können schon im April direkt ins Freiland ausgesät werden. Das Saatbeet sollte humusreich, aber gut durchlässig sein. Löwenmäulchen sind Lichtkeimrer, daher die Samen nur gut andrücken oder hauchdünn mit etwas Erde bedecken. Gegen Vogel- und Insektenfraß wird die Saat am besten durch Netz in geringer Höhe über dem Beet geschützt. Das Große Löwenmäulchen ist eigentlich mehrjährig, wird in unseren Gärten aber meist nur als einjährige Sommerblume kultiviert.

 

Ringelblume Calendula officinalis

Ringelblumen sät man ab Ende März unter Glas im Gewächshaus oder auf der Fensterbank in Schalen oder Töpfen mit normaler Saaterde aus. In Regionen mit milden Wintern kann man die Ringelblumen bereits im Herbst nach der Samenernte oder im darauffolgenden Frühjahr direkt ins Freiland aussäen.  Samen müssen etwa 1cm hoch mit der Erde bedeckt werden. Bei einer Anfangstemperatur von 10 bis 12 Grad Celsius keimen sie bereist nach etwa einer Woche und blühen nach 2 1/2 bis 3 Monaten. Ringelblumen wachsen am besten in voller Sonne mit einem relativ trockenen Boden.

 

Schmuckkörbchen Cosmos spec.

Schmuckkörbchen gehören zu den einjährigen Sommerblumen und sind recht einfach zu vermehren. Cosmos bipinnatus können im späten Frühjahr direkt ins Freiland ausgesät  werden. Cosmos sulphureus sind frostempfindlicher und werden  zwischen März und April zunächst  im beheizten Gewächshaus oder auf der Fensterbank in nährstoffarmem Anzuchtsubstrat ausgesät. Dabei dürfen die Samen nur hauchdünn mit der feinkrümeligen Erde bedeckt werden. Beide Arten keimen bei einer Bodentemperatur von etwa 16 Grad Celsius und blühen nach 10 bis 12 Wochen. Sie brauchen  ein sonnigen Platz mit einem trockenen, gut durchlässigen Boden.

 

Silberblatt Lunaria annua, auch Judassilberling genannt

Das Silberblatt sät man am besten ab Juni direkt ins Freiland aus. Die Samen werden dabei nur dünn mit feinkrümeliger Erde bedeckt. Die Keimlinge und Jungpflanzen brauchen im ersten Jahr Halbschatten und einen frischen bis leicht feuchten Boden aber ohne Staunässe. Silberblätter blühen erst im zweiten Sommer.

 

Sonnenblumen Helianthus annuus und Helianthus debilis

Einjährige Sonnenblumen sind leicht zu heranzuziehen. Sie können bereits im Frühjahr ins Freiland ausgesät werden oder schon in Vorkultur unter Glas zum Winterende. Bei ein Bodentemperatur von etwa 15 Grad Celsius keimen sie nach spätestens 10 Tagen und beginnen  rund 16 Wochen nach der Aussaat zu blühen. Einjährige Sonnenblumen brauchen einen sonnigen Platz mit einem trockenen, durchlässigen Boden im Garten. Hochwachsende Sorten sollte man an einen windgeschützten Platz setzen und stützten, damit sie nicht unter der last ihres Blütenkorbes zusammenbrechen.

Strohblume Helichrysum bracteum

Strohblumen werden ab April unter Gals oder auf der Fensterbank vorgezogen oder nach den Eisheligen direkt ins Freiland ausgesät. Die Saatkörner werden dabei nur ganz leicht in die Erde gedrückt. Die Keimlinge und Jungpflanzen brauchen einen sonnigen Standort und einen trocknen, gut durchlässigen Boden.

 

Studenblumen  Tagetes

Studentenblumen reagieren empfindlich auf Bodenfröste. Daher sollte man sie noch nicht gleich nach den Eisheiligen ins Freiland aussäen, sondern bis zum Juni abwarten. Sicherer ist die Anzucht in kleinen Töpfchen, die mit Anzuchterde gefüllt sind, und dann unter Gals ins Frühbeet oder Gewächshaus gestellt werden. Tagetes sind Lichtkeimer, deshalb sollte man die Samen nur an die Erde andrücken und nicht bedecken. Die Samen und Keimlinge werden nur leicht mit einer Sprühflasche angefeuchtet, nicht gegossen, da die Samen sonst leicht weggespült würde,

 

Zinnie   Zinnia angustifolia, hageana und violacea

Zinnien sät man ab nach den Eisheilgen am besten direkt ins Freiland aus. Dazu werden die Samenkörner gleich im richtigen Abstand der Zinnienpflanzen von etwa 20cm ausgelegt und etwa 3cm tief in die Erde gesteckt. Man kann die Zinnien aber auch im Töpfchen mit Anzuchterde vorziehen. Zinnien säen sich im Garten auch selbst weiter aus, sie sind jedoch in unserem Klima nicht winterfest. Eingeschränkt frosthart ist die Schwesterart Zinnia hageana. Beide Arten brauchen im Garten einen sonnigen Platz mit einem  trockenen, durchlässigen Boden.