Ursprüngliche Heimat des Tafelblattes ist Nordchina und Korea, wo es im Gebirge an waldreichen Berghängen und in Schluchten siedelt. Da es als ursprüngliche Gebirgspflanze winterhart ist, wird es jedoch bereits seit mehr als 100 Jahren auch in Europa in Parks und öffentlichen Gärten kultiviert.
Das Tafelblatt ist zwar eigentlich mit den Schaublätter der Gattung Rodgersia verwand, unterschiedet sich aber deutlich in seiner Blattform von den Rodgersien. Stattdessen ähnelt der Blütenaufbau dem der Prachtspieren der Gattung Astilbe. Dies kommt auch in seinem Gattungsnamen Astilboides zum Ausdruck. Im Gegensatz zu den Prachtspieren gibt es aber von der Gattung Astilboides nur eine einzige Art, nämlich das Tafelblatt Astilboides tabularis.:
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Das Tafelblatt ist mehrjährig und unverholzt, also eine Staude. Es wird bis zu 100cm hoch. Das Rhizom des Tafelblattes ist kräftig entwickelt. Die grünen Laubblätter haben eine Kreis- oder Schildform, und die Blattspreite hat einen Durchmesser von immerhin 90cm. Dazu kommen noch einmal 30cm Länge des Blattstieles. Der Blattrand ist gelappt. Das Tafelblatt zieht im Spätherbst seien oberirdischen Pflanzenteile ein; dann dient das Rhizom als Überwinterungsorgan. Im Frühjahr treiben dann zunächst die Laubblätter wieder aus. Erst einige Wochen später folgt der Blütenstängel, an dem die kleineren, ebenfalls handförmig gelappt Stängelblätter sitzen. Im Juni erscheint dann der Blütenstand. Er bildet eine rispenartige Traube mit unzählig vielen, kleinen Blüten. Die Blüten können weiß, grün-weiß oder auch blass violett gefärbt sein. Die Blüten sind 4 bis 5-zählig, d.h. sie haben jeweils 4 bis 5 Kelch- und Kronblätter. Jede Blüte birgt zwischen 6 und 8 Staubblätter und 2 bis 4 Fruchtblätter. Damit ähnelt der Aufbau des Blütenstandes und der Blüten denen der Astilben.
Das Tafelblatt braucht einen halbschattigen Platz im Garten, wo es relativ kühl steht und von einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit umgeben ist. In voller Sonne verbrennen die Laubblätter regelrecht und die Pflanze geht dann sehr schnell ein. Mit seinen ausladenden Blättern kommt das Tafelblatt am besten als Solitärpflanze zur Geltung. Legt man dagegen eine kleine Gruppe von 4 bis 5 Exemplaren an, dann sollte der Abstand zueinander fast 1m betragen, damit sich Laubblätter nicht gegenseitig berühren. Der Boden muss feucht gehalten werden, aber Staunässe verträgt auch das Tafelblatt nicht. Das Pflanzsubstrat sollte außerdem möglichst kalkarm, aber humus- und nährstoffreich sein. Hat das Tafelblatt einmal einen zusagenden Platz bekommen, sonst man es möglichst nicht mehr versetzen, sondern einfach in Ruhe lassen. Im Spätherbst muss man lediglich die Blütenstängel bodennah zurückschneiden. Nach einiger Zeit bildet das Tafelblatt einen stattlichen Horst. Aber nach einigen Jahren kann man daran denken, die Pflanze zum ersten Mal zu teilen. Dazu gräbt man die Staude aus und teilt das Rhizom – natürlich so, dass jedes Rhizomstück mindestens ein Auge als Vegetationspunkt behält. Die Pflanze ist zwar winterhart, in den ersten Jahren sollte man das Rhizom aber etwas mit Reisig oder Mulch als Frostschutz abdecken.