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Winterling

Eranthis hyemalis

Heimat und Ursprung von Eranthis hyemalis

Der Winterling war im Mittelmeerraum vom Südosten Frankreich, Italien und Ungarn über Bulgarien bis in die Türkei verbreitet. Der Winterling wurde jedoch bereits in der letzten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Camerarius, der in von Italien mitgebracht hatte, in Nürnberg im Garten kultiviert.

Erst als gegen Ende des 18. Jahrhunderts nach englischen Vorbildern angelegte Landschaftsparks in Mode kamen, verbreitete sich der Winterling auch in Mitteleuropa weiter und verwilderte in vom Klima besonders begünstigten Regionen.

Heutzutage gibt es größere Wildbestände des Winterlings im Raum Jena/ Thüringen, in Baden-Württemberg und in der Umgebung  von Solothurn im Schweizer Jura.

Botanische Angaben zum Winterling

Verwandtschaft von Eranthis hyemalis

Der Winterling der Gattung Eranthis ist mit 9 disjunkten,  regional deutlich voneinander abgegrenzten Arten verbreitet, angefangen von Eranthis hyemalis im West von Norditalien bis zu den Balkanländern, über Südanatolien (Eranthis cilicia) bis Japan (Eranthis pinnatifida) verbreitet. Diese Winterlinge gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), wie unschwer anhand der Form der Laubblätter und Blüten zu erkennen ist.

Botanische Angaben zum Winterling

Der Winterling der Art E. hyemalis ist eine mehrjährige, kleine Staude, die sich jedoch im Spätherbst in die Erde zurückzieht, nachdem die oberirdischen Pflanzenteile abgestorben sind, und dort mit Hilfe des knollenförmigen Rhizoms überwintert.  Das Laub treibt erst nach der Blütezeit im Frühjahr wieder aus.

Der Winterling gehört mit zu den ersten Blütenpflanzen im Frühjahr, manchmal schon im Februar erscheinen die leuchtend gelben Blüten, oft am Rand von letzten Schneefeldern. Die reguläre Blütezeit fällt in die Monate März bis April.

Jede Blüte sitzt einzeln an der Spitze eines dicken Stängels, dicht darunter jeweils drei waagerecht abstehende Hochblätter.  Die Blüten sind zwittrig, etwa 25mm im Durchmesser. Die Blüte selbst setzt sich aus sechs bis maximal acht leuchtend gelben Blütenhüllblättern, den Staubblättern und den tütenförmigen, gestielten Nektarblättern zusammen, außerdem gibt es mehrere freistehende Fruchtblätter.

Die Blüten werden von Fliegen, Beinen und vor allem Hummeln bestäubt; denn nur der Rüssel der Hummeln ist lang genug, um an die begehrte Nektarquelle heranzureichen. Die duftenden Blüten lockern auch deshalb viele Insekten an, weil der Winterling vielerorts oft die erste Blütepflanze im Frühjahr ist.

Jede befruchtete Blüte bildet zwischen vier bis acht balgartige Früchte. Die Balgfrüchte reifen zwischen Mai und Juni heran. Der Blütenschaft ist elastisch; so reicht bereits ein auftretender Regentropfen, um die Samen herauszuschleudern. Dann werden sie mit dem Regenwasser fortgeschwemmt und verbreitet. Diese Samen sind Kältekeimer, brauchen also eine Kälteperiode, bevor sie mit den im Frühjahr allmählich wieder ansteigenden Temperaturen keimen können.

Die gestielten Laubblätter sind grundständig angeordnet; sie sind handförmig geteilt und erscheinen erst nach der Blüte.

Anbau, Pflege und Vermehrung im Garten

Winterlinge brauchen im Garten einen Platz im lichten Halbschatten mit einem lehmhaltigen, frischen und nährstoffreichen Boden. Sie breiten sich durch Selbstaussaat aus, werden aber auch vegetativ vermehrt und verbreitet, durch  unbeabsichtigtes Abtrennen von Rhizomstücke bei Gartenarbeiten bei Erarbeiten.

Bemerkungen und Hinweise

Besonders das Rhizom, aber auch in geringerer Konzentration andere Pflanzenteile enthalten stark giftige Herzglykoside, Eranthine und andere Inhaltsstoffe, die bei Verzehr der Pflanze  Vergiftungserscheinungen angefangen von Übelsein und Erbrechen, kolkartigen Beschwerden, niedrigem Puls, Atemnot bis zu Herzstillstand  hervorrufen können. Daher sollte man vorsichtshalber beim Umgang mit Winterlingen Gartenhandschuhe tragen.