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Sedum - Fetthennen und Mauerpfeffer

Untergruppe der Dickblattgewächse

Die Fetthennen und Mauerpfeffer der Gattung Sedum gehören zur Familie der Dickblattgewächse. Mit weit über 400 Arten sind sie zugleich die mit Abstand größte Gruppe der Crassulaceae. Einige Arten wurden bereits seit geraumer Zeit in zwei andere Gattungen ausgegliedert: Phedimus und Hylotelephium ausgegliedert. In der Gartenfachliteratur werden sie aber teilweise immer noch als Sedum-Arten geführt.

Sedum-Arten sind – wie die meisten Dickblattgewächse –  Blattsukkulenten, die, um in niederschlagsarmen Wüsten und Steppen überleben zu können, Wasser in ihren dickfleischigen Blättern speichern können – im Gegensatz zu den Kakteen, die als Stammsukkulenten Wasser in ihren stark verdickten Stämmen speichern können, während ihre Blätter zu Stacheln reduziert sind.

Zum Überleben in trockenen Regionen haben Sedum wie auch die meisten anderen Vertreter der Dickblattgewächse eine weitere Strategie entwickelt, die erst seit wenigen Jahren erforscht worden ist – den  CAM Metabolismus. Dieser Crassulaceen-Stoffwechsel unterscheidet sich deutlich vom Stoffwechsel anderer grünen Pflanzen. Während Pflanzen normalerweise tagsüber Kohlendioxid aufnehmen und mit Hilfe der Photosynthese in höherwertige Kohlenstoffverbindungen umwandeln, wobei Sauerstoff freigesetzt wird, gehen die CAM-Pflanzen einen anderen Weg. Sie halten nachts ihre Spaltöffnungen auf den Blättern offen, um Kohlendioxid aufzunehmen und dann  zunächst in Äpfelsäure umzuwandeln und in ihren Zellen zwischenzulagern. Erst am folgenden Tag wird aus der Äpfelsäure wieder Kohlendioxid rückgebildet und unter Photosynthese zu Kohlenstoffverbindungen metabolisiert und Sauerstoff freigesetzt. Auf diese Weise können Dickblattgewächse ihre Spaltöffnungen tagsüber geschlossen halten und damit den Wasserverlust durch Verdunstung deutlich reduzieren.

Formen und Farbvielfalt der Sedum-Arten

Sedum ist nicht nur eine der umfangreichsten Gattungen innerhalb der Familie der Dickblattgewächse, sie ist auch einer der formen- und farbenreichsten und vielseitigsten.  Die in der Mehrzahl sukkulenten, dickfleischigen Laubblätter kann ganz unterschiedlich gefärbt sein: grün, grau, rötlich, bläulich und sogar silbrig weißgraue. Neben den etwa 500 Sedum-Arten gibt es von einigen häufiger kultivierten Arten wie der Felsen-Fetthenne Sedum rupestre, dem Scharfen Mauerpfeffer Sedum acre oder dem Weißen Mauerpfeffer oder Schleier-Sedum Sedum Album neben der Naturform auch etliche Zuchtsorten mit andersfarbigen Blättern oder Blüten.

Innerhalb der Gattung Sedum gibt es einige wenige einjährige oder strauchförmige , aber die meisten sind mehrjährige Pflanzen. Die Wuchsform  kann aufrecht, aufsteigend, niederleiegend, kriechend, reichlich verzweigt, aber auch hängend sein.

Sedum morganianum, die Affenschaukel, ist ein Beispiel für eine hängende Wuchsform.

Die Felsen-Fetthenne Sedum rupestre ist ein Beispiel für eine aufsteigende und aufrechte Wuchsform.

Sehr viele Sedum-Arten bilden niedrige, dichte Polster mit kriechenden oder kurzen trieben. Hier im Bild die Sorte Golden Carpet des Scharfen Mauerpfeffers Sedum acre.

Die Form Cristata, hier von der Felsen-Fetthenne Sedum rupestre, kommt durch eine kammförmige Verbänderung der Triebe zustande. Es handelt sich um eine bei Sukkulenten recht häufige Missbildung, deren Ursache noch nicht zweifelsfrei geklärt ist.

Die Sedum-Wurzeln sind in der Regel faserförmig, seltener knollenförmig oder gar als Pfahlwurzel ausgebildet. Die Laubblätter sind meist wechselständig, seltener gegenständig oder in Quirlen angeordnet. Die Blütenstände sind häufig straussförmig, die Einzelblüten sind meist 5-zählig, seltener 3- oder 4-zählig – es gibt aber sogar Sedum-Arten mit 12-zähligen Blüten.

Die meisten Sedum-Arten kommen nur in der nördlichen Hemisphäre vor: neben Europa, auch in Nordafrika, dem Himalaja, Ostasien und Nordamerika.

Kultur der Sedum-Arten und -Sorten im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Sedum-Arten brauchen im Garten einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit einem relativ trockenen bis frischen und durchlässigen Boden. Sie können im Steingarten, auf der Krone oder in den Fugen von Trockenmauern, in Trögen oder Dachbegrünung gepflanzt.

Pflege

Die meisten Sedum-Arten sind mehrjährig und immergrün, sie behalten aber im Winter ihre Triebe. Einmal an den richtigen Platz gesetzt, brauchen sie kaum weitere Pflege. Nur während sehr trockener und lang anhaltender Wetterperioden sollte man gießen. Auch mit Dünger sollte man eher sparsam umgehen. Anders als in der Garrung Sempervivum sterben die meisten Sedum-Arten nicht nach der jährliche Blütezeit ab.

 

Eine Ausnahme bildet Sedum pulchellum, wegen ihrer sternförmigen Blütenstände, auch Seestern-Sedum genannt. Diese Art ist nur einjährig und stirbt im Herbst ab. Sie vermehrt sich aber meist Jahr für Jahr durch Selbstaussaat. Damit ihre Sämlinge nicht von benachbarten Steingartenpflanzen verdrängt werden, setzt man die Seestern-Sedum am besten in eine eigene, flache Pflanzschale.

Vermehrung

Sedum-Arten und -Sorten vermehrt man am einfachsten vegetativ mit Hilfe von Triebstecklingen, seltener Blattstecklingen. Auch die Teilung der polsterförmigen Stauden ist möglich.

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