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Blaukissen

Aubretia x cultorum

Steckbrief

Blütezeit
April-Mai
Höhe
5 bis 15cm
Licht
Sonne
Winterfest
ja
Pflege
einfach
Vermehrung
einfach
Sorte
hybride
Lebensdauer
ausdauernd
Wuchsform
polsterförmig
Boden
nährstoffreich, mäßig trocken, durchlässig, kalkhaltig
Wasserbedarf
gering
Düngerbedarf
gering
Garten-Blaukissen Aubretia x cultorum sind mehrjährig, immergrün, anspruchslos, pflegeleicht und ausgesprochen trockenresistent. Damit sind sie mit ihrem flachen, polsternförmigen Wuchs, im Frühjahr von unzähligen Blüten bedeckt, geradezu prädestiniert für einen Platz im Steingarten auf einer Mauerkrone, über einen größeren Stein ragend oder im trockenen Kiesbeet.

Ursprung und Entstehung der Aubretia-Hybriden

Die Hybride Aubretia x cultorum ist aus Kreuzungen von drei Aubretia-Arten – Aubretia deltoidea, Aubretia columnae und Aubretia intermedia, die alle drei aus Südeuropa stammen, hervorgegangen.

Botanische Angaben

Verwandtschaft von Aubretia x cultorum

Je nach Autor setzt sich die Gattung Aubretia aus 12 bis 15 Arten zusammen. Das Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckt sich vom Mittelmeergebiet über den Balkan bis Vorderasien. Sie wurde nach dem französischen Blumenmaler Aubriet benannt, der von 1651 bis 1743 lebte.

Gemeinsames Merkmal aller Blaukissen-Arten und Sorten ist die niedrige, polster- oder teppichförmige Wuchsform, die im Frühjahr dicht mit Blüten bedeckt ist. Die Blaukissen gehören zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Innerhalb der Brassicaceae sind die Aubretien  eng mit den Gänsekressen (Gattung Arabis) und den Felsenblümchen (Gattung Draba) verwandt, mit denen sie zusammen die Unterfamilie Arabideae bilden.

Neben dem Griechischen Blaukissen Aubretia deltoidea werden im Garten vor allem die Hybriden Aubretia x cultorum, auch Garten-Blaukissen genannt,  gepflegt, die aus Kreuzungen von Aubretia deltoidea mit einer der Unterarten von A. columnae, dem Sternhaarigen Blaukissen, und A. intermedia hervorgegangen sind. Von Aubretia x cultorum wiederum gibt es etliche Zuchtsorten.

Botanische Angaben zum Garten-Blaukissen

Alle Blaukissen-Hybriden Aubretia x cultorum bilden niedrig und dicht wachsende Polster, die immergrün auch den Winter hindurch bleiben. Ihre Laubblättchen sind lanzettförmig und mit feinen Härchen besetzt.

Die Blütezeit fällt in die Frühlingsmonate April bis Mai. Die Blüten sind zwittrig und setzen sich aus inneren und äußeren Kelchblätter, sowie Kronblättern zusammen, die je nach Sorte bläulich, rosa bis rot, selten auch weiß gefärbt sein können. Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich schotenförmige Früchte, in denen flache, ungeflügelte Samenkörner in zwei Reihen sitzen.

Zuchtsorten des Blaukissen

Die rosa und rot-blühenden Sorten sind meist etwas kurzlebiger als die besonders robusten und langlebigen blauen Sorten. Vom Garten-Blaukissen Aubretia x cultorum sind etliche Sorten gezüchtet worden, von denen sich die folgenden am meisten bewährt haben und regelmäßig im Gartenfachhandel angeboten werden:

  • Aubretia ‚Barkers Double‘ – eine dunkel purpur-rosa blühende Sorte
  • Aubretia ‚Blauer Schatz‘ – eine besonders niedrige, violettblau blühende Sorte
  • Aubretia ‚Blue Emperor‘ – dunkel – blauviolette, größere Blüten
  • Aubretia ‚Blue Shades‘ – eine Sorte mit lila bis dunkel-blauen Blüten
  • Aubretia ‚Bordeaux‘ – eine Sorte mit weinroten Blüten
  • Aubretia ‚Blue King‘ – blaue Blüten
  • Aubretia ‚Cascade Blau‘ – eine Sorte mit dunkel-blauen, großen Blüten; diese Sorte ist auch mit Hilfe von Samen vermehrbar.
  • Aubretia ‚Cascade Rot‘ – eine Sorte mit karminroten, großen Blüten; diese Sorte ist auch mit Hilfe von Samen vermehrbar.
  • Aubretia ‚Dr.Mules‘ – eine dunkel-violett blühende Sorte
  • Aubretia ‚Feuervogel‘ – eine Sorte mit leuchtend dunkel-roten Blüten
  • Aubretia ‚Havelberg‘ – eine rosa blühende, gefüllte Sorte
  • Aubretia  ‚Havelsee‘ –  eine hell-blau blühende Sorte
  • Aubretia ‚Kaskade‘ – diese Sorte gibt sowohl mit Blüten in hellem Alt-Rosa, als auch in dunklem Purpurviolett.
  • Aubretia ‚Novalis Blue‘ – eine Sorte mit auffallend großen Blüten in einem mittleren Blauton; diese Sorte kann auch durch Samen vermehrt werden.
  • Aubretia ‚Rosenteppich‘ – eine dunkel-rosa blühende Sorte
  • Aubretia ‚Royal Bed‘ – eine Sorte mit Blüten in leuchtendem Königsrot
  • Aubretia ‚Royal Violet‘ – eine Sorte mit Blüten in leuchtendem Violett
  • Aubretia ‚Rubinkissen‘ – karminrot und besonders lang blühende Sorte
  • Aubretia ‚Schloss Eckberg‘ – eine Sorte mit kräftigem Wuchs und blauvioletten Blüten
  • Aubretia ‚Silberrand‘ – eine Sorte mit lavendelblauen Blüten und Laubblättchen mit silbrig-hellem Rand.
  • Aubretia ‚Vesuv‘ – rubinrot blühende Sorte

Anbau, Pflege und Vermehrung im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Garten-Blaukissen brauchen im Garten einen sonnigen, warmen Platz mit einem eher trockenen als zu feuchten, gut durchlässigen, kalk- und nährstoffreichen Boden.

Blaukissen sind zwar niedrig, wachsen aber mit der Zeit mehr als einen halben Meter in die Breite. Daher brauchen die einzelnen Blaukissen-Polster genügend Platz untereinander. Entsprechend sollte der Pflanzabstand wenigstens 25 bis 30cm zwischen den einzelnen Stauden betragen.

In unterschiedlichen Farben blühende Sorten sollten zudem durch eine Barriere aus Steinen oder wie hier im Bild durch unterschiedliche Stufen einer Trockenmauer räumlich gut voneinander getrennt werden, damit sie sich ineinander wachsen können. 

Pflegemaßnahmen

Garten-Blaukissen sind ausgesprochen genügsam und pflegeleicht. Einmal am richtig Platz gesetzt brauchen sie kaum weitere Pflege. Erst während längerer Trocken- und Hitzeperioden müssen die Polsterpflanzen gewässert werden. Einen zu feuchten Boden oder gar Staunässe vertagen Blaukissen überhaupt nicht. Auch mit Düngergaben  sollte man eher sparsam als zu großzügig verfahren. Denn ein Zuviel an Dünger kann die Winterfestigkeit mindern und die Blühfreudigkeit der Blaukissen herabsetzen. Es reicht daher, wenn man einmal im Frühjahr – aber noch vor Beginn der Blütezeit –  zwischen den Polsterpflanzen eine dünne Lage von reifem Gartenkompost oder eines anderen organischen Langzeitdüngers ausbringt.

Damit die Blaukissen mit der Zeit von innen heraus nicht verkahlen, schneidet man die Triebe nach der Blütezeit um etwa die halbe Länge zurück. In der übrigen Zeit werden lediglich welke Pflanzenteile abgeschnitten.

Vermehrung

Garten-Blaukissen lassen sich vegetativ durch Teilung der Stauden oder durch Stecklinge vermehren, manche Sorten außerdem durch Aussaat ihrer Samen.

Am einfachsten ist die Teilung der Stauden, am besten im Frühherbst (September/ Oktober), dann haben die Pflanzen noch vor Wintereinbruch genügend Zeit zur Bildung neuer Wurzeln. Dazu setzt man sie am besten bis zum Frühjahr in Töpfe, dann können sie rechtzeitig vor Beginn der Blütezeit im Garten ausgepflanzt werden.

Ein weitere Möglichkeit bietet die Stecklingsvermehrung; dazu schneidet man die Kopfstecklinge in der Zeit zwischen dem Ende der Blütezeit und dem Sommerbeginn und setzt sie zum bewurzeln ebenfalls bis zum nächsten Frühjahr in Töpfe.

Einige Sorten des Garten-Blaukissens können auch generativ mit Hilfe der Samen vermehrt werden. Bei Aubretien handelt es sich um Lichtkeimer; die Samen dürfen also nicht mit erde bedeckt, sondern nur leicht an den Boden angedrückt werden.

Verwendung

Als trockenverträgliche, immergrüne und ausdauernde Staude mit ihrem polsterförmigen bis teppichartigen, überhängenden Wuchs eignet sich das Garten-Blaukissen wie kaum ein anderer Frühlingsblüher für einen Platz im Steingarten – zum Beispiel auf der Krone oder in der Nische einer Trockenmauer, auf oder zwischen Felsen und Steinen, als Bodendecker im trockenen Kiesbeet oder auch zur Bepflanzung eines Grabes.

Hier breiten sich blass-blaue und purpurfarbene Sorten des Garten-Blaukissens  über die Stufen einer Trockenmauer aus, ohne andere Steingartenpflanzen wie die Felsenfetthenne Sedum rupestre (links unten im Bild) und rotbraune (Bildmitte) und grüne Hauswurzsorten Sempervivum x cultorum (rechts Mitte) zu verdrängen.

Das Garten-Blaukissen eignet sich auch hervorragend zum Bepflanzen von Steintrögen.