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Zaunwinde

Calystegia sepium

Auch bekannt als: u. a. Bärwinde, Echte Zaunwinde, Heckenwinde, Weiße Winde oder einfach Winde

Heimat und Ursprung von Calystegia sepium

Die Zaun-Winde ist mit einer ganzen Reihe von Unterarten  in den gemäßigten und subtropischen Zonen fast der ganzen Welt verbreitet. Von diesen Unterarten ist die Nominatform Calystegia sepium sepium am weitesten verbreitet. Sie kommt von den Kanarischen Inseln über den Mittelmeerraum und Europa bis China und Afghanistan vor.

Eine zweite Unterart, Calystegia sepium baltica kommt nur an der baltischen Ostsee vor. Die dritte Unterart, Calystegia sepium  roseata kommt neben Mittel- und Nordeuropa auch in Australien, Neuseeland und sogar auf der Osterinsel vor.

In Mitteleuropa siedelt sich die Zaun-Winde vor allem an Zäunen und Hecken an, die sie als Kletterhilfe nutzt. in der Natur stößt man auf die Zaunwinde an den Ufern von Gewässern und an Waldrändern. Im Gegensatz zur Acker-Winde steigt die Zaun-Winde nicht bis in Gebirgslagen auf.

 

Botanische Angaben zur Zaun-Winde

Die Zaunwinde ist eine mehrjährige, krautige bis zu 3m in die Höhe wachsende, stets links herum windende Kletterpflanze. Die Sprossspitze führt kreisende Suchbewegungen aus, wobei sie für  eine einzige 360º-Drehung nahezu 2 Stunden benötigt, um einen festen Halt zu finden, an dem sie sich langsam emporwinden kann.

Die Blattform ist bei der Zaun-Winde stärker abgerundet als bei der Acker-Winde. Die Laubblätter können eine Länge von bis zu 15cm erreichen. Sie haben eine längliche Dreiecksform oder sind an der Basis tief herzförmig eingeschnitten. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet und teilen sich in Blattspreite und Blattstiel.

Die Blütezeit fällt in Mitteleuropa in die Monate Juni bis September. Die schneeweißen, etwa 6cm langen Blüten stehen an langen Stielen in den Blattachseln. Die Blüten werden jeweils aus 2 Reihen von jeweils 5 Blütenblättern gebildet.  Unter den trichterförmigen Blüten stehen jeweils 2 grün gefärbte Hochblätter mit herzförmigem Umriss und fast der doppelten Länge der Kelchblätter. Die Blüten sind geruchlos. Sie schließen sich nachts, aber auch tagsüber, bei bedecktem Himmel oder Regen.

 

Im Gegensatz zur Acker-Winde bleiben die Blüten der Zaun-Winde auch nachts geöffnet. Sie schließen sich jedoch bei trübem Wetter oder Regen.

Die Blüten werden von Schwebfliegen und Nachtschmetterlingen, vor allem vom Windenschwärmer, bestäubt. Dieser Schmetterling jährlich aus Südeuropa in unsere Breiten ein. Aus den befruchteten Blüten entwickeln sich Kapselfrüchte mit etwa einen halben Zentimeter großen, eiförmigen Samen, die bis zu 30mg schwer sein können. Bei anhaltender Trockenheit springen die Kapseln auf und die Samen werden mit Wind und Sturm fortgeblasen oder mit Niederschlägen fortgeschwemmt und verbreitet.

Das Wurzelsystem der Zaun-Winde reicht zwar „nur“ 70cm tief in den Boden – bei der Acker-Winde sind es bis zu 300cm – , aber auch diese Winden hat ein weitverzweigtes Rhizom. Da reichen bereits kleine Bruchstücke, die von Wühlmäusen oder beim Bearbeiten des Bodens  verbreitet werden, dass Zaun-Winden an den verschiedensten Plätzen im Garten immer wieder austreibt.

 

Bekämpfung der Zaunwinde im Garten

Die Bekämpfung der Zaunwind im Garten ist nicht einfach. Denn sie breitet sich ihrer weitreichenden Rhizome  rasch aus und aus den Knospen der Wurzelstücke triebt sie immer wieder von neuem aus.

Es gelangt kaum, die Pflanze an den dünnen trieben, die leicht abreißen, vollständig aus dem Boden zu ziehen. Außerdem ist es mühsam, die verbliebenen Windungen und Triebreste der Zaun-Winde von der Wirtspflanze abzulösen, ohne diese dabei zu verletzen. Stattdessen kann man sie aber auch einfach an der Wirtspflanze hängen lassen, sie trocknen bald aus und fallen dann ab.

Auf Dauer wird es auch mit gründlichem Jäten nicht gelingen, die Zaun-Winde für immer aus dem Garten zu verbannen.  Glücklicherweise beschränkt sich die Zaun-Winde stärker als die Acker-Winde auf ohnehin etwas vernachlässigte Plätze im Garten, frei wachsende, verwilderte Hecken oder Gehölze mit dichtem Unterwuchs. Warum sie also nicht dort einfach wachsen lassen, sie verschwindet ja im Herbst wieder von der Bildfläche.

Zaun-Winden mit Hilfe chemischer Herbizide, die auf die Blätter gesprüht würden, zu bekämpfen, ohne dabei die Zierpflanze zu schädigen, an denen sich die Winde emporschlingt.