[x] Suche schließen

High Nooon der Sommerblumen

Gehölze

Der August ist der beste Monat um Koniferen und immergrüne Laubgehölze zu pflanzen, zu schneiden und auch vegetativ zu vermehren. Damit sollte man jedoch bis Mitte des Monats warten, bis das Wachstum der Triebe abgeschlossen ist.

blautanne_im_august

Diese Blautanne müsste dringend jetzt im August ausgelichtet werden, sonst verkahlt sie im Inneren weiter.

Immergrüne Hecken schneidet man nur mäßig. Außerdem sollten solche Hecken immer so gestutzt werden, dass sie an der Basis breiter sind als an der Spitze – also ein trapezförmiger Schnitt.

 

thujahecke_in_gruen-blau

Solche zweifarbigen Koniferen-Hecken müssen besonders sorgfältig, regelmäßig, aber zurückhaltend gestutzt werden, damit beide Sorten nicht wild durcheinander wachsen.

Laubabwerfende Hecken können nun, nachdem die Verholzung neuer Triebe abgeschlossen ist, ein zweites Mal geschnitten werden; Ligusterhecken können sie sogar öfters gestutzt werden. Hecken aus Wildsträucher müssen dagegen nicht regelmäßig geschnitten werden.

Ein radikaler Rückschnitt von Sträuchern und Hecken ist lt. § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes allerdings zwischen dem 1. März und 30.September verboten, um nistende Vögel und Kleinsäuger zu schützen. Ein zurückhaltender Pflege- und Formschnitt ist jedoch auch in diesem Zeitraum erlaubt. Auch deshalb, weil Gehwege in ihrer vollen Breite freigehalten und Hecken und Sträucher an Straßenkreuzungen nicht die Sicht behindern dürfen.

Für Äpfel, Birnen und Zwetschgen ist jetzt im August Erntesaison. Um den Blütenansatz im nächsten Jahr zu fördern, mulcht man die Baumscheibe – sofern sie nicht mit Bodendeckern oder Blumen bepflanzt ist – mit einer wenige cm dicken Schicht aus reifem Gartenkompost. Jetzt beginnt auch allmählich die Brombeerernte.

Rosen

Rosen werden am besten jetzt im August vegetativ vermehrt, Wildrosen durch Stecklinge, Edelrosen werden stattdessen okkuliert. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Veredelungsunterlage, also ein Wildrosensämling, bereits im Frühjahr gepflanzt wurde. Im August kann man das Auge der Edelrose in diese Unterlage einsetzen. Ein letztes Mal in diesem Jahr wird Boden rund um die Rosen vorsichtig gelockert und mit Jauche aus Beinwell oder Brennnesseln gedüngt.

Sommerblumen

Sommerblumen blühen eigentlich den ganzen Sommer hindurch. Lässt die Blütenfülle nach, dann genügt oft ein Rückschnitt der Blütenstängel oder mit dem Ausbrechen der Blütenköpfe, um eine neue Blütenbildung anzuregen. Dies gelingt zum Beispiel in der Regel bei Studentenblumen (Tagetes), Fleißigen Lieschen und Lobelien. Sommerblumen brauchen mehr Wasser und Dünger als Blütenstauden. Auch wenn nur unregelmäßig gegossen und gedüngt wird, lässt die Blühkraft bald nach. Bei optimaler Pflege können viele Sommerblumen jedoch bis zum Oktober noch weiter blühen. Im August dominieren die Gelbtöne. August ist auch für die klassischen Sonnenblumen Blütezeit.

strandflieder_aug

Wie viele andere Sommerblumen eignet sich auch der Strandflieder gut für einen Trockenstrauß.

Zweijährige Sommerblumen, die in diesem Jahr erst gesät worden sind, aber inzwischen schon groß genug sind, kommen im August an ihren endgültigen Platz, wo sie auch überwintern werden. Eine Ausnahme bi9ldet der Goldlack, für den ist es jetzt noch zu früh. Nach dem Umpflanzen müssen die Sommerblumen noch einmal kräftig angegossen werden. Im Herbst sollte man sie durch Abdecken mit etwas Fichtenreisig vor Frostschäden schützen.

Von Pelargonien und Verbenen kann man im August Stecklinge schneiden, die man unter Glas, z.B. im Frühbeet bewurzeln lässt.

Stauden

Fackellilien, Steppenlilien, Pfingstrosen und Sommerheide können im August ins Staudenbeet gepflanzt werden; dazu sollte man allerdings einen kühleren Tag mit wolkenbedecktem Himmel wählen. Gartennelken kann man mit Hilfe von Absenkern vegetativ vermehren.

Zwiebelblumen

Damit sie im nächsten Juli blühen, kommen die Zwiebeln von Kaiserkrone, Feuerlilie, Steppenlilie und Madonnenlilie nun in die Erde, wo sie auch den Winter über bleiben können. Ihre Zwiebeln dürfen nicht zu tief gelegt werden, sonst droht ihnen Fäulnis! Auch die im Herbst blühenden Zwiebelgewächse, wie die Herbstzeitlose und der Herbstkrokus müssen spätestens im August gesetzt werden, wenn sie in einigen Wochen blühen sollen.

Gemüse und Küchenkräuter

Weiterhin gehört Hacken, Unkraut Jäten, Mulchen und bei Trockenheit ach das Gießen auch im August zum Standardprogramm im Gemüsegarten. Dafür kommen jetzt vor allem Lupinen, Sommerwicken oder Inkarnatklee infrage. Starkzehrer wie Sellerie, Porrée, Gurken und Tomaten müssen noch einmal nachgedüngt werden. Steht noch genügend reifer Kompost zur Verfügung, so können damit die Beete versorgt werden, die danach neu bepflanzt werden sollen. Bereits abgeerntete Beete kann man aber auch mit Gründüngerpflanzen einsäen.

Der Hochsommer ist für Anbau und Kultur von Blatt- und Schnittsalat nicht gerade optimal. Salate neigen im August in die Höhe zu schießen, bevor sie richtige Köpfe gebildet haben. Die äußeren Salatblätter können bei starker Sonneneinstrahlung regelrecht verbrennen. Und bei zu feuchtem, warmem Wetter droht Mehltaubefall. Trotzdem muss der Salat bei trockenem Wetter gegossen und der Boden feucht gehalten werden.

weisskohl-01-aug-30-2015-s1

Auch bei der Kultur von Kohlgemüse ist jetzt voller Einsatz gefragt. Späte Kohlrabisorten werden ausgepflanzt bei einem Pflanzabstand von etwa 30 x 30cm. Nach wie vor müssen beim Blumenkohl die äußeren Blätter nach innen gefaltet werden, als Sonnenschutz für die Blütenköpfchen, die schön weiß bleiben sollen. – Auch die späten Sorten des Brokkoli können jetzt geerntet werden. Ebenso Rot- und Weißkohl, von denen aber nur die festen, geschlossenen Kohlköpfe geerntet werden; die äußeren, abstehenden Blätter werden abgeschnitten und kompostiert. Der zu Sommerbeginn gepflanzte Wirsing sollte noch einmal gedüngt werden. Auch Rosenkohl muss gedüngt und gut gegossen werden, das fördert die Bildung der Röschen. Hat der junge Chinakohl bereits 3 bis 4 Blätter entwickelt, dann kann er ausgepflanzt werden. Auch die jungen Endivienpflanzen, können jetzt ins Freiland gepflanzt oder auf 30 x 30cm Abstand vereinzelt werden. Der Feldsalatanbau hatte im Juni/Juli Pause, jetzt kann der Feldsalat bereits wieder gesät werden. Diese frühen Sorten kann man dann schon im Oktober ernten. Ebenfalls direkt ins Beet ausgesät wird Ruccola (die Salat-Rauke). Soll bereits im Herbst Spinat geerntet werden, dann sollte man ihn um die Mitte August säen.

An den Tomatenpflanzen bilden sich immer noch einige Blüten, die aber bis zum Herbst keine reifen Früchte mehr bilden können. Diese neuen Blütenknospen knipst man daher ab. Pro pflanze lässt man nur einige Fruchtstände voll ausreifen. Grundsätzlich reifen die unteren Früchte bei den Tomaten früher als die oberen. Auch während der Erntezeit werden Seitentriebe ausgegeizt. Außerdem sollte man bei den Laubblättern der Tomatenpflanzen auf den Befall von Braun- und Krautfäule achten. Befallene Blätter werden sofort entfernt, damit sich der Pilzbefall nicht weiter ausbreitet. Paprika kann nun entweder grün geerntet werden oder man die Früchte hängen, bis sie voll ausgereift sind und ihre endgültige Färbung angenommen haben. Sind die Auberginen dunkel violett glänzend, können auch sie geerntet werden. Beim Kürbis dauert es noch einige Wochen bis zur Ernte. Als Starkzehrer muss man den Kürbis auch weiterhin gut düngen und wässern. Reife Zucchini sollten immer wieder geerntet werden, da dies die weitere Fruchtbildung der pflanzen fördert. Die Kolben des Zuckermais dürfen nicht voll ausreifen. Man erntet die Kolben, sobald sich der Haarschopf braun und die Körner gelb färben und solange sie noch weich sind, sodass Milchsaft austritt, wenn man sie mit den Finger etwas eindrückt.

Die Erbsenernte ist im August bereits beendet, die Ernte von Busch– und Stangenbohnen aber noch voll in Gange. Wurzelgemüse: Radieschen können noch einige Zeit ausgesät werden, Im Juli gesäte Rettiche und zum Einlagern vorgesehene Karotten können jetzt vereinzelt werden. Damit sie sich gut entwickeln, muss der Boden regelmäßig gehackt und gegossen werden. Auch Wurzelgemüse, die jetzt kurz vor der Ernte stehen – dazu gehören Rote Bete, Pastinaken, Schwarzwurzeln und Knollensellerie brauchen noch viel Wasser, damit sie sich voll entwickeln können. Wichtig ist, dass die Wasserversorgung gleichmäßig erfolgt; sonst neigt Knollensellerie beispielsweise dazu in die Höhe zu schießen, statt Knollen optimaler Größe zu bilden. Die mittelfrühen Kartoffelsorten können im August geerntet werden. Sie sidn allerdings nicht lange lagerfähig und müssen deshalb möglichst bald verzehrt werden.

Zwiebelgemüse: Zwiebeln, die im noch im August geerntet werden sollen, dürfen jetzt nicht mehr gegossen werden. Wenn das Laub verwelkt ist und sich die Zwiebeln fest anfühlen, werden sie mit der Grabgabel aus dem Boden gehoben und dann erst einmal einige Woche an einem trockenen, luftigen Platz gelagert. Ist die Zwiebelschale beschädigt, dann solch eine Zwiebel nicht gelagert werden und muss möglichst bald verarbeitet werden. Auch der Knoblauch kann ab August geerntet werden, ebenso der Sommerporrée, der im April ausgepflanzt worden ist.

Für viele Kräuter wie die Zitronenmelisse, Gartensalbei, Pfefferminze und anderen Minzarten, Kamille und Spitzwegerich ist im August Erntezeit.

mochitominze_august

Im August blüht die Mochito-Minze. Das intensivste Aroma entwickelt sie jedoch kurz vor der Blüte.

 

Gartenteich

gartenteich_im_august

Wenn in diesem Gartenteich keine Gegenmaßnahmen ergriffen wird, droht bald eine massive Algenblüte.