Diese Zwergtulpe stammt aus Kreta. Dort wächst die Felsentulpe auf steinigen, kalkreichen Berghängen und Wiesen, sowie entlang von Gebüschrändern. Sie kommt außerdem auf der kleinen Insel Gavdos vor, die südlich von Kreta liegt und den südlichsten Punkt Europas bildet, sowie im Kali Limni-Gebirge auf der Insel Karpathos vor und vereinzelt auf Rhodos und der Halbinsel Datca im Südwesten der Türkei vor. Die Felsentulpe ist auf den Scilly-Inseln am äußersten Zipfel von Cornwall eingebürgert worden und inzwischen dort verwildert.
In der Gartenliteratur und auch im Angebot der Gartenfachhändler kommt es immer wieder zu Verwechslungen zwischen diesen beiden Botanischen oder Wild-Tulpen. Beide Arten kommen zwar u. a. auf der griechischen Insel Kreta vor, sind aber leicht an ihren Blütenfarben zu unterscheiden.
Die Felsen-Tulpa T. saxatilis hat hell-violette Blütenblätter mit einem leuchtend gelben Blütengrund, die Blüten von Tulipa bakeri sind dagegen deutlich dunkler gefärbt, die Blüten haben eine purpurviolette Farbe mit einem dunkleren, orange-gelblichen und nicht so scharf abgesetzten Blütengrund.
Von manchen Botanikern wird Tulipa bakeri auch lediglich als Unterart von T.saxatilis angesehen. In jedem Fall sind beide Botanischen Tulpen eng miteinander verwandt. Noch komplizierter wird es, wenn man berücksichtigt, dass Tulipa bakeri mit der dritten Art von Kreta, der Tulipa cretica, oft Natur-Hybride bildet. Die Sorte ‚Lilac Wonder‘ ist aber eine Züchtung der Felsentulpe T.saxatilis und nicht – wie oft angegeben – eine Zuchtsorte von Tulipa bakeri.
Die Felsentulpe ist ein mehrjähriges Zwiebelgewächs mit 15 und 25cm hohen Blütenstängeln.. Sie hat schmale, hellgrüne, oberseits glänzende Blätter, die oftmals schon im Winter aus dem Boden sprießen. Diese 2 bis 3 Laubblätter sind flach lanzettförmig und werden bis zu 38cm lang bei einer Breite von 4 bis 4,5cm.
Im März erscheinen dann auch ihre Blüten. Die Blütezeit kann – je nach den Klimabedingungen – bis in den Mai hinein reichen. Die Blütenhüllblätter sind hell-violett oder pink gefärbt. Davon deutlich abgesetzt hat die Blüte einen leuchtend gelben Blütengrund. – Die Felsentulpe unterscheidet sich von der Tulipa bakeri, die ebenfalls auf Kreta vorkommt, durch ihre deutlich heller gefärbten Blüten. Die Blüten stehen einzeln oder zu zweit auf einem Stängel.
Überdauersorgane der Felsentulpe sind die eiförmigen Zwiebeln, die zwischen 2 und 3 1/2 lang und bis 3cm dick werden können. Diese Zwiebeln müssen im Herbst nicht aus dem Boden genommen werden, da sie ausreichend winterhart sind.
Die Sorte Lilac Wonder der Feslentulpe wird nur 15cm hoch. Ihre Blüetzeit beginnt erst Mitte April. Und auf jedem Blütenstängel stehen nicht 2 bis 3 Blüten, wie bei der natruform der Felsentulpe, sondern sogar 4 einzelne Blüten. Die Blütenhüllblätter sind blass rosa bis hell violett, wobei die Farbintensität zur Spitze der Blütenblätter hin zunimmt. Der Blütengrund ist wie bei der Naturform leuchtend dottergelb gefärbt mit einer scharfen Randbegrenzung.
Die Felsen-Tulpe braucht – ebenso wie ihre Zuchtsorte ‚Lilac Wonder‘ einen sonnigen, warmen und etwas windgeschützten Platz. Die Blumenzwiebeln werden – wie die meisten Frühjahrsblüher – zwischen August und September gepflanzt, und zwar so tief, dass die Spitze der zwiebel etwa 6 bis 7cm tief unter der Bodenoberfläche liegt. Der Boden sollte im Frühjahr feucht, im Sommer aber trocken sein. Also in den Sommermonaten nicht mehr gießen. Diese Wildtulpe braucht eine magere, nährstoffarme Erde, sonst wird sie blühfaul oder blüht überhaupt nicht mehr.
Die Tulipa saxatilis lässt sich mit Hilfe ihrer Brutzwiebeln aber auch durch Aussaat vermehren. Die Samen kann man direkt nach der Samenreife im Sommer oder aber erst im darauffolgenden Frühjahr aussäen. Allerdings blühen aus Samen gezogene Felsenstulpen erst nach einigen Jahren.
Die Felsentulpe setzt man am besten als kleine Gruppe an einen ungedüngten, sonnigen Platz im Steingarten.
Neben Tulipa saxatilis und Tulipa bakeri, gibt es auf Kreta zwei weitere Wildtulpenarten: