Löwenmäulchen der Gattung Antirrhinum sind mit ca. 20 Arten im westlichen Mittemeergebiet und mit weiteren 15 Arten in Nordamerika verbreitet. Das Große oder Gartenlöwenmaul Antirrhinum majus ist in der Naturform in Südeuropa und Nordafrika verbreitet.
In seiner ursprünglichen Heimat, dem Mittelmeerraum, ist das Löwenmäulchen mehrjährig, bei uns wird es im Garten aber meist nur ein- bis zweijährig kultiviert. Die Stängel wachsen aufrecht bis zu 1m in die Höhe und verholzen mit der Zeit an der Basis. Diese Pflanzenstängel sind dicht belaubt. Die Blätter sind ganzrandig und länglich schmal. Mehrere Blüten bilden eine endständige Blütentraube. Je nach Zuchtsorte sind die Blüten ein-, zwei- oder sogar mehrfarbig. Drückt man die Blüte seitlich zusammen, dann öffnet sich die Blüte wie ein kleines Maul – daher der deutsche Name Löwenmäulchen. Je nach Aussaattermin und den klimatischen Standortverhältnissen blüht das Gartenlöwenmaul zwischen Mai und Spätherbst. Unter den vielen im Gartenhandel angebotenen Hybriden und Kultivaren stechen besonders die vielfarbigen Sorten hervor, u.a:
Coronette – bis 50cm hoch, 6 Blüetnfarben
Floral Showers – 10-20cm hoch, mit Blüten in acht Farben
Hohes Lied – 50cm Höhe, zehn Farben, sehr große Blüten
Madame Butterfly – 60 bis 70cm hoch, gefüllte Blüten
Little Darling – bis 35cm hoch, eine Sorte mit gefüllten Blüten
Rocket – 80 bis 100cm hoch, Blüten in acht Farben
Supreme – 70 bis 80cm hoch, gefüllte Blüten
Tahiti – bis 20cm hoch, 6 Blütenfarben
Die recht anspruchslosen Löwenmäulchen gedeihen sowohl in voller Sonne als auch im Halbschatten. Hohe, standfeste Sorten setzt man in den Hintergrund eines Blumenbeetes, kleine, niedrig bleibende Sorten eignen sich eher als Beeteinfassung oder für einen Platz im Balkonkasten.
Man sät unter Glas zwischen Januar und März aus. Als Substrat reicht handelsübliche Anzuchterde völlig aus. Damit die Saat aufgeht, sollte die Keimtemperatur in den ersten Wochen zwischen 15 und 20 Grad Celsius gehalten werden. Sobald die Keimlinge zu sehen sind, wird die Temperatur auf 12 Grad Celsius gesenkt. Nach weiteren 4 Wochen kann man die Pflänzchen durch Pikieren vereinzeln. Die Temperatur wird nun weiter abgesenkt auf etwa 8 Grad Celsius. Ist im März bereits kein Dauerfrost mehr zu erwarten, dann kann man die Pflänzchen bereist an einem geschützten Platz auspflanzen. Das fördert die Abhärtung und umso kompakter wächst das Löwenmäulchen später. Nach 2 Monaten werden die Pflanzen auf einen Abstand von etwa 20 bis 30cm vereinzelt.
Gegen einen kurzen, leichten Spätfrost ist das Löwenmäulchen recht unempfindlich. Die Laubblätter verblassen dann zwar, färben sich sehr schnell aber wieder grün. Um größere Frostschäden zu vermeiden, kann man die jungen Löwenmäulchen aber auch mit einem Vlies abdecken. Eine Aussaat ins Freiland ist ab etwa April ebenfalls möglich, wird aber selten genutzt. Hohe Sorten sind recht windanfällig und können leicht abbrechen. Um ihre Standfestigkeit zu sichern, werden sie vor der ersten Blüte an einen Bambus- oder Holzstab angebunden.