Die Stockmalve ist vermutlich aus Kreuzungen mehrerer wildlebender Malvenarten aus Südwestasien und Südeuropa gezüchtet worden. Bereits im 16. Jahrhundert wurde sie in den Bauerngärten gepflegt.
Die Gewöhnliche Stockrose Alcea rosea ist eine von etwa 60 Arten der Gattung Alcea aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Neben Alcea rosea werden auch die Gelbe Stockrose Alcea rugosa, auch Russische Stockrose genannt, und die Feigenblättrige Stockrose Alcea ficifolia im Garten kultivier; sie sind im Gegensatz Alcea rosea mehrjährige Stauden.
Stockmalven sind eigentlich mehrjährige Stauden, werden aber in unseren Gärten meist nur als zweijährige Sommerblumen gepflegt. Sie bilden dicht über dem Boden eine große Blattrosette, aus der ein langer Blütenstängel aufrecht emporwächst.
Im ersten Jahr bildet die Stockrosette nur eine Blattrosette. Erst im zweiten Jahr wächst sie in die Höhe und bildet einen langen, beblätterten Blütenstand.
An dem bis zu 2m hohen Blütentrieb sitzen in den Blattachseln die Einzelblüten der Stockmalve. Diese Blüten können einfach, halb- oder dichtgefüllt sein. Die Blütenfarbe variiert von rot, rosa, gelb und weiß bis zu dunkelrot und fast schwarz. Ab Juli öffnen sich zunächst die unteren Blütenknospen, bis sich zur Triebspitze hin immer neue Knospen öffnen. Dadurch kann sich die Blütezeit jeder einzelnen Stockmalve über einen längeren Zeitraum hinziehen.
Im Bild eine Stockrose mit halb-gefüllten Blüten in leuchtendem Pink.
Der Gartenhandel bietet eine Vielzahl von Sorten an, wobei die gefüllten Sorten am gefragtesten sind.
Im Bild eine Stockrose mit dicht gefüllter Blüte in leuchtendem Rosa.
Stockrosen brauchen einen möglichst sonnigen und windgeschützten Platz. Wegen ihrer enormen Wuchshöhen im Verhältnis zur geringen Breite sind Stockrosen besonders Windbruch anfällig. Man sollte sie daher mit einer Stütze versehen oder anbinden.
Diese Stockrose wird durch eine Eisenstange gestützt.
Im Bauerngarten kann man sie vor einen Staketenzaun setzen und dort auch gleich anbinden.
Oder man pflanzt sie an den Fuß einer nach Süden gerichteten Trockenmauer, wo sie warm und windgeschützt steht.
Wichtig ist, dass die einzelnen Exemplare der Stockrose nicht zu dicht stehen, und dass die Luft zwischen den Stockrosen gut zirkulieren kann. Das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um die pflanzen vor Malvenrost oder anderem Pilzbefall zu schützen.
Stockmalven sät man am besten im Sommer auf einem gut vorbereiteten Gartenbeet aus. Der Boden sollte nährstoffreich und tiefgründig sein. Auch eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit ist wichtig für das spätere Gedeihen der Pflanzen. Um die Bodenfeuchtigkeit zu halten und gleichzeitig eine Verfestigung des Bodens zu vermeiden, kann der Boden auch einige Zeit zuvor gemulcht werden.
Die Samen von Stockrosen haben eine charakteristische Form.
Die Samen der Stockmalven werden dünn in Reihen ausgesät und etwa 3cm hoch mit Erde bedeckt. Bis zum Keimen sollte der Platz feucht und schattig gehalten werden. Nachdem die Pflänzchen das vierte oder fünfte Laubblatt nach den Keimblättern gebildet haben, werden die Pflanzen an ihren endgültigen Platz gesetzt. Dabei muss man einen Pflanzabstand von jeweils wenigstens 40cm einhalten. Zuvor wird die lange Hauptwurzel eingekürzt; dadurch bilden sich Seitenwurzeln und die Wurzeln dringend insgesamt nicht so tief in den Boden ein.
Muss man einzelne Stauden umsetzen, dann sollten sie in der ersten Zeit nach dem Umpflanzen besonders gründlich gegossen werden. Um die hohen Blütentriebe vor Windbruch zu schützen, sollte man sie als Halt an einen Bambus- oder Holzstab anbinden.
Durch einen Rückschnitt direkt nach der Blüte kann man Stockrosen auch mehrjährig kultivieren; sie verlieren dann allerdings von Jahr zu Jahr an Widerstandskraft und Schönheit der Blütenstände. Sinnvoller ist es deshalb, die Samen zu sammeln oder einfach herausfallen lassen, sodass sich im Umfeld der absterbenden Mutterpflanze neue Pflänzchen entwickeln.
Eine der gefürchtetsten Blattkrankheiten, die die Stockrosen befallen, ist der Malvenrost. Man erkennt diesen Rostpilz an den bunt gefärbten Pusteln auf der Blattober- und Unterseite. Wird der Befall mit Malvenrost stärker, dann welken die Blätter und fallen ab.
Auf den Laubblättern dieser Stockmalve sind die hell-gelben, bräunlich oder rosa gefärbten Pusteln des Malvenrostes zu sehen.
Da eine der Voraussetzungen zur Entwicklung des Malvenrosts eine hohe Luftfeuchtigkeit ist, sollte man die einzelnen Stockrosen möglichst weit auseinander pflanzen, damit die Luft zwischen den Pflanzen zirkulieren kann und die Laubblätter nach Regen möglichst schnell wieder trocknen.
Da die Pilzsporen im Boden überwintern, sollte man als weitere Maßnahme zur Vorbeugung Stockrosen nie mehrere Jahre lang auf den gleichen Platz pflanzen. Außerdem kann man nach dem Blattaustrieb im Frühjahr vorsichtshalber die ersten Blätter entfernen. Leider schleppt man sich manchmal den Malvenrostpilz bereits durch die in der Gärtnerei erworbenen Jungpflanzen ein. Daher möglichst noch vor dem Kauf, spätestens aber vor dem Einpflanzen die Blätter der Pflanzen auf verdächtig aussehende Pusteln kontrollieren.
Vorbeugend und um die Widerstandskraft gegen Blattkrankheiten und Pilzbefall zu stärken, können die Stockrosen auch mit einer Jauche aus Farnkraut, Knoblauchtee, Kompost-Sud oder Spritzbrühe aus Ackerschachtelhalm oder Rainfarn behandelt werden.
Bei starkem Pilzbefall hilft oft jedoch nur noch ein auch für Privat- und Hobbygärten zugelassenes Fungizid.
Stockmalven gehören genauso selbstverständlich wie eine niedrige Buchshecke in jeden Bauerngarten. Aber auch ein windgeschützter, sonniger Platz vor einer Hauswand, einer Pergola, vor einem Zaun oder im Hintergrund eines größeren Staudenbeetes ist optimal.
Neben der Gewöhnliche Stockrose Alcea rosa gibt es noch zwei weitere Arten, die fast ebenso häufig im Garten kultiviert werden. Die Feigenblättrige Stockrose Alcea ficifolia und die Ausdauernde Stockrose Alcea rugosa.