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Wo kann das Falllaub liegen bleiben, wo muss es entfernt werden?

In einem Garten mit Laubgehölzen fällt im Herbst jede Menge Falllaub an. Unter den Bäumen und Sträucher kann es zwar als dünne Schicht zum Mulchen liegen bleiben. Aber auf Gehwegen, Außentreppen und Veranda muss das Falllaub entfernt werden. Sonst besteht bei Regennässe oder Frost akute Rutschgefahr! Auch auf den immergrünen Bodendecker- und Polsterpflanzen, auf Hartlaubgewächsen und niedrigen Stauden muss es entfernt werden, sonst drohen die Pflanzen unter der Laubschicht zu ersticken.

Wie wird das Falllaub zusammengetragen und entfernt?

Das Falllaub kann man zwar mit einem fächerartigen Laubrechen zusammenharken. Dabei besteht aber die Gefahr, dass man sich in dem unter dem Falllaub liegenden Polsterpflanzen und anderen Bodendecker verhakt und die Pflanzen dann ausreißt und verletzt. Einfacher, schonender und schneller geht das Zusammentragen des Falllaubs mit einem Laubgebläse.

Früher hatten solche, mit einem Benzinmotor betriebene Laubbläser einen denkbar schlechten Ruf: Sie waren laut, verbreiteten ein üblen Benzingeruch und hatten eine negative Ökobilanz, vor allem weil sie einen hohen Energiedarf hatten.

Sie werden aber mehr und mehr durch Akku-Laubbläser verdrängt. Diese Laubbläser werden aus einem aufladbaren Lithium-Akku mit Strom versorgt, haben ein geringeres Gewicht, sind deutlich leiser und haben eine bessere Energiebilanz. Ihre Leistung ist aber im Hinblick auf die erzeugte Luftgeschwindigkeit und das transportierte Luftvolumen mindestens genauso gut wie die Leistung der mit einem Benzinmotor betriebenen Laubbläser. Die Luftgeschwindigkeit kann mit Hilfe eines Drezahlreglers sogar während des laufenden Betriebs angepasst werden. Manche Geräte haben zusätzlich eine Power-Boost-Funktion, um mit kurzen, gezielten Luftstößen z. B. feuchtes, zusammengebackenes Falllaub aufzuwirbeln oder hartnäckigen Schmutz zu entfernen.

2021 wurden umfangreiche Tests mit verschiedenen Akku-Laubbläsern durchgeführt. Als Testkriterien wurden neben der Leistung in Bezug auf Geschwindigkeit und Volumen der transportierten Luft, der Luftstromregulierung, Handling und Gewicht, Lautstärke und Betriebssicherheit, Qualität und Ladezeit des Akkus, Lieferumfang und Zubehör, sowie der Preis berücksichtigt. Die drei als beste aus diesen Praxis-Tests hervorgegangenen 36 Volt Akku-Laubsauger werden in dem Akku Laubbläser Test mit allen Details vorgestellt.

Falllaub – zu schade für die Biotonne!

Falllaub wird zu oft als Abfall abtransportiert oder es landet in der Biotonne. Aber dafür ist es eigentlich viel zu wertvoll. Denn im Garten lässt es sich vielseitig nutzen. So kann man es z. B. mit dem Laubbläser in einer ruhigen und windstillen Ecke des Gartens als Laubhaufen zusammentragen. Solche Laubhaufen werden gerne von Igeln zum Winterschlaf genutzt.

Oder man kompostiert das Herbstlaub, um daraus vielseitig nutzbaren Laubkompost oder die besonders wertvolle Lauberde zu gewinnen.

Falllaub fachgerecht kompostieren

Grünschnitt wird von Bakterien, später auch von Pilzen aufgeschlossen und verrottet. Falllaub wird dagegen ausschließlich von Pilzen zersetzt. Deswegen gehört das Falllaub nicht zusammen mit anderen Gartenabfällen auf den Komposthaufen. Soll aus dem Laub wertvolle Lauberde entstehen, muss es separat kompostiert werden.  Optimal ist dafür ein möglichst windstiller, aber sonniger Platz.

Einen sehr leichten, luftdurchlässigen Kompostbehälter kann man recht einfach aus vier stabilen Holzpfählen und Maschendraht zusammenbauen.

Das zusammengetragene Herbstlaub wird Schicht für Schicht, jede etwa 10cm hoch, in den Komposter gefüllt, und nach jeder Schicht festgestampft. Wenn möglich, sollte man nach jeder Schicht die Laubart wechseln. Also z. B. eine Lage leicht zersetzbares Buchen-, Weiden-, Ahorn-, Linden- und Birkenlaub, gefolgt von einer Schicht von nur langsam verrottendem Laub von Eichen oder einem Walnussbaum.

Besonders großblättriges Laub, z.B. vom Trompeten-, Blauglocken- oder Walnussbaum sollte man wenn möglich zuvor häckseln. Das gelingt am besten mit trockenem Laub. Dazu braucht man aber keinen kompletten Gartenhäcksler. Die modernen Akku-Laubbläser können auch zum Häckseln umgerüstet werden. Oder man zerkleinert das Laub, indem man ein-, zweimal mit dem Rasnmäher darüberfährt.

Gartenabfälle verrotten allgemein am besten, wenn der Stickstoff- zu Kohlenstoffgehalt etwa 1:30 beträgt. Falllaub hat aber lediglich eine CN-Zahl von 50. Deshalb gibt im konventionell betriebenen Gartenbau auf jede Laubschicht etwas Kalkstickstoff; im Biogarten verwendet man stattdessen z. B Hornspäne, Blutmehl, Algenkalk oder Gesteinsmehl.

Am besten verrottet das Laub im Komposter, wenn es weder klatschnass miteinander verbacken noch staubtrocken ist, sondern mäßig feucht gehalten wird.  Damit das im Komposter oben liegende Laub nicht doch einmal von den Herbststürmen verweht wird, beschwert man es mit einer Lage Gartenerde.

Nach jeweils 4 bis 6 Wochen wird die Laubrotte einmal umgeschichtet.

Bis zum nächsten Sommer kann das Herbstlaub im Komposter bereits vollständig verrottet sein. Manchmal kann das aber auch bis zum übernächsten Jahr Dauer werden. Da ist oft viel Geduld gefragt. Aber die dann entstandene Lauberde lohnt den Aufwand unbedingt!

Laubkompost, Laubhumus und Lauberde  

  • Laubkompost besteht überwiegend aus zersetzten Laubblättern und einem geringeren Anteil an anderen Gartenabfällen.
  • Laubhumus ist dem Laubkompost ähnlich, wird aber nicht durch Verrottung im Komposthaufen gebildet, sondern entsteht aus dem unter den Gehölzen liegengebliebenen Falllaub und wird an Ort und Stelle durch die Mikroorganismen und Kleinlebewesen der obersten Bodenschicht aufgeschlossen und zu Humus verarbeitet.  Diesen Prozess kann man etwas beschleunigen, indem man das Falllaub nicht einfach auf dem Gartenboden liegen lässt, sondern mit dem Rechen in die oberste Bodenschicht einarbeitet.
  • Lauberde dagegen ist ausschließlich aus fachgerecht und separat kompostierten Falllaub entstanden. Lauberde ist als Gartenerde kaum zu toppen und kommt in der Qualität fast an die derzeit hoch gehandelte Pflanzenkohle der Terra preta heran. Manch Gärtner bezeichnet die Lauberde sogar als Gartengold. Denn Lauberde ist sehr feinkrümelig und völlig frei von Samen oder Wurzelresten lästiger Gartenunkräuter. Lauberde eignet sich deshalb besonders gut als Anzuchterde.