Der Gemeine Efeu ist der kleinblättrige, einheimische Efeu aus unseren mitteleuropäischen Wäldern.
Der Gemeine Efeu ist sehr frostbeständig und immergrün. Er behält also auch im Winter seine Blätter. Er ist zugleich eine der wenigen Kletterpflanzen die am besten im Schatten gedeihen und daher für die sonnenabgewandte Nord- oder Westseite des Hauses infrage kommen. Er ist selbsthaftend. In den ersten Jahren wächst der Gemeine Efeu nur langsam heran. Das holt er dann in den nächsten Jahren aber schnell wieder auf und klettert an einer entsprechend großen Wand bis zu 20m in die Höhe.
Beim Gemeinen Efeu unterscheidet man 2 Wachstumsformen. Die Laubtriebe haben gelappte Blätter und winzig kleine Haftwurzeln, mit denen sie sich aber auch ohne Kletterhilfen an fast jeder Oberfläche festsetzen können. Außerdem hat der Gemeine Efeu Blütentriebe, die erst an mehrjährigen Pflanzen gebildet werden. Die Blätter der sterilen Laubtriebe sind drei- oder fünflappig. Die Blütentriebe haben dagegen einfache, ungeteilte Blätter mit einem glatten Rand und einer länglich zugespitzten Form.
Interessant ist auch, dass die Ausbildung der Blattform von den Lichtverhältnissen abhängig ist. Im Schatten entwickeln sich andere Blattformen als in der Sonne. Außerdem können sich die ursprünglich dunkelgrünen Blätter während der Wintermonate braun-rot färben. Diese Verfärbung entsteht durch die Einlagerung von Zucker in den Blättern. Das hilft dem Gemeinen Efeu die Fröste besser zu überstehen. Es ist also gewissermaßen ein natürliches Frostschutzmittel.
Der Gemeine Efeu ist etwas gefürchtet, da er als selbsthaftende Art mit seinen Saugwurzeln am Hausputz Schäden anrichten kann. Das Gleiche gilt für den Irischen Efeu Hedera hibernica. Daher wird manchmal dem buntblättrigen Hedera colchica der Vorzug gegeben. Das ist eine Efeuart, die weniger aggressiv ist.
Der Gemeine Efeu ist aber die genügsamste Art und kommt praktisch mit allen Bodenverhältnissen zurecht. Der Boden darf aber weder permanent feucht sein und zu Staunässe neigen, noch völlig austrocknen. Der Gemien Efeu braucht als Kletterpflanze einen schattigen Platz und eignet sich am besten für die sonnenabgewandte Nord- oder Westseite des Hauses.
Gepflanzt wird er entweder im Herbst (September/Oktober) oder im Frühjahr (März/April). Er ist zwar ein Selbstklimmer, die Jungtriebe sollte man aber nach dem Einpflanzen mit Hilfe von Drähten oder Holzstäben in Richtung Wand leiten. Manche empfehlen sogar, den Gemeinen Efeu mit wetterfesten Klebestreifen einfach an der Wand zu fixieren. Nach dem Einpflanzen muss der Efeu kräftig angegossen werden. Im Frühjahr gibt es jeweils einen Volldünger. Ungleichmäßige oder in die falsche Richtung gewachsenes Holz kann im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Zusätzlich kann man die Pflanze im Sommer etwas auslichten.
Der Gemeine Efeu lässt sich am besten mit Hilfe von Stecklingen vegetativ vermehren. Stecklinge aus halbreifem Holz schneidet man in den Sommermonaten, Hartholzstecklinge dagegen erst im November. Die Stecklinge sollten eine Länge von etwa 15cm haben. Wichtig ist, dass die Stecklinge nicht von zu alten Efeupflanzen geschnitten werden, denn wenn der Efeu ausgewachsen ist, bildet er keine Laubtriebe mit Haftwurzeln mehr. Aus solchen Exemplaren herangezogene Jungpflanzen bilden dann ebenfalls keine Haftwurzeln mehr und wachsen nur buschig als Strauch weiter. Zum Klettern taugen sie nicht. Man kann den Gemeinen Efeu aber auch aus Samen ziehen. Solche Pflanzen wachsen natürlich langesamer heran, sollen aber besser klettern können.
Die Früchte und Blätter des Gemeinen Efeus sind giftig! Beim Umgang mit der Pflanze (Setzen und Schneiden) sollte man also Gartenhandschuhe als Vorsichtsmaßnahme tragen.
