Stimmen die Standortbedingungen und Bodenverhältnisse, dann sind Farne nach einer gewissen Eingewöhnungszeit ausgesprochen pflegeleicht. Und dann sollte man sie auch möglichst nicht mehr umpflanzen. Damit der Boden nicht austrocknet, bedeckt man ihn nach Einpflanzen mit einer wenige Zentimeter hohen Mulchschicht aus Kompost- oder Lauberde.
In der älteren Gartenliteratur wird als drittes auch Torfmull zum Mulchen empfohlen. Um die letzten intakten Hochmoore vor der Zerstörung durch den Torfabbau zu bewahren, ist dies nicht mehr opportun. Als Torfersatz hat sich inzwischen Kokosfaser bewährt. Man bekommt sie in Gartenfachhandel in Form gepresster Kokosfaserziegel. Sie werden in einem Eimer in lauwarmem Wasser für rund eine halbe Stunde eingeweicht. Und dann bekommt aus 1 Liter gepresster Kokosfaserziegel 9 bis 10 Liter lockerer, feuchter Kokosfasern. Diese Kokosfaser bilden ein hervorragendes Mulchmaterial, da sie gut luftdurchlässig sind und die Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum halten, ohne dass sich Staunässe bildet.
Einen Nachteil im Vergleich zu Torf haben die Kokosfasern jedoch. Während Torffasern sauer reagieren (pH<7), liegt der pH-Wert bei feuchten Kokosfasern eher im neutralen bis leicht basischen Bereich (also pH≥ 7). Für die meisten Farnarten spielt dies keine Rolle, da sie sich an ein annähernd neutrales Bodenmilieu angepasst haben. Auf einen sauren Boden sind lediglich von den auf garten-wissen.com vorgestellten Farnarten lediglich Eichenfarn, Königsfarn und Rippenfarn auf ein leicht saures Milieu angewiesen. Dies erreicht man, indem man Lauberde (kein Falllaub!) unter das Mulchmaterial mischt.
Zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst muss man das Mulchmaterial erneuern. Im Frühjahr streut man zusätzlich noch etwas Knochenmehl, Hornspäne oder einen anderen organischen Langzeitdünger um die Pflanzenbasis der Farne aus.
Unkraut jätet man um die Farne herum am besten mit der Hand. Beim Unkrauthacken oder -harken besteht die Gefahr, dass man dabei die dicht unter der Bodenoberflächen langen Rhizomausläufer und -geflechte verletzt.
Erst im Frühjahr werden die abgestorbenen Farnwedel entfernt. Dazu schneidet man sie mit einem scharfen, sauberen Messer dicht n der Basis ab. Das fördert den Austrieb neuer Blätter.
Als sehr ursprüngliche Pflanzen mit einer langen Stammesgeschichte sind Farne im Gegensatz zu höheren Blütenpflanzen weitgehend bakterielle, sowie durch Viren oder Pilze verursachte Krankheiten verschont. Farnen setzen stattdessen vor allem Fraßschädlinge, vor allem Insekten und Schnecken, zu. Einen Überblick über die häufigsten Schädlinge, die von ihnen verursachte Schadensbilder und Abhilfemöglichkeiten gibt die folgende Tabelle.
Tabelle
Pflanzenkrankheiten und -schädlinge bei Farnpflanzen
Schädling Schadbild Abhilfe
Blattälchen (Nematoden) Dunkelbraune Streifen oder Flecken auf den Farnwedeln; bei starkem Befall sterben die Wedel ab Befallene Farne ausgraben und verbrennen, nicht kompostieren und nicht in Biomüll geben
Blattläuse Klebrige Flecken (Honigtau), oft schwarz von Rußtaupilzen Blattläuse mit feuchtem Schwämmchen abstreifen, eventuell Nutzinsekten einsetzen
Bohrasseln Angefressene Blattränder; besonders junge Wedel werden befallen Schneckenkorn rund um die Pflanzenbasis streuen
Schildläuse Braune , flache bis gewölbte Schildläuse auf der Blattunterseite der Farnwedel Mit Schwamm mit warmem Wasser und Seifenlauge abwischen
Schnecken Angefressene Blätter, vor allem noch eingerollte und junge Wedel Schneckenkorn rund um die Pflanzenbasis streuen
Weichhautmilben Erst kräuseln sich die Ränder, dann verkrüppeln die Wedel Gründlich abspritzen, bei schwerem Befall Farn entfernen
Wurzelbohrer (Raupenstadien) Die Farnwedel fallen um und welken, besonders bei zusätzlicher Trockenheit und hoher Wärme Bei stärkerem Befall kann man einen Insektenlarven fressenden Nematoden (Fadenwurm) zur biologischen Bekämpfung einsetzen