Das Herzgespann stammt ursprünglich aus den gemäßigten Zonen Asiens, ist aber inzwischen auch in Europa und Nordamerika heimisch.
Wildbestände des Heilkrautes findet man entlang von Wegrändern, Hecken oder auf Trockenwiesen. Das Herzgespann gilt inzwischen in Deutschland als in seinem Bestand gefährdet und ist an vielen ehemaligen Standorten bereits verschwunden oder ist im Rückgang begriffen.
Man findet das Echte Herzgespann vor allem auf lockeren und frischen, humus- und nährstoffreichen Lehmböden, z.B. entlang von unkrautreichen Randstreifen entlang an Mauern oder Zäunen in ländlichen Regionen; dabei handelt es möglicherweise um Restbestände aus früheren Bauerngärten, in denen auch das Herzgespann unter den Heil- und Küchenkräutern seinen festen Platz fand.
Der Anbau und die Verwendung des Echten Herzgespannes hat in Mitteleuropa eine lange Tradition; die Anfänge reichen bis ins Mittelalter zurück.
Das Herzgespann ist eine mehrjährige Staude aus der Familie der Lippenblütler (Labiaceae). Der Gattungsname Leonurus hat seinen Ursprung im altgriechischen Wort für Löwenschwanz und bezieht sich auf die Form der Laubblätter.
Das Echte Herzgespann hat den für die Lippenblütler typischen hohlen, vierkantigen und behaarten Pflanzenstängel und wird je nach den Standort- und Milieubedingungen bis zu 1,5m hoch.
Die Pflanzenstängel sind oft rötlich-violett überlaufen. Die unteren Laubblätter sind handförmig geteilt, die oberen lediglich gelappt. Der Blattstiel ist relativ lang, die Blattspreite behaart.
Zwischen Juli und August sind die rosaroten Blüten zu sehen, die in dichten Büscheln, bzw. Scheinquirlen, in den Blattachseln sitzen.
Botanisch werden zwei Unterarten des Echten Herzgespann unterschieden:
Das Herzgespann braucht einen sonnigen, warmen Platz mit einem eher mageren als zu nährstoffreichen, aber durchlässigen Boden. Man setzt die Pflanzen in kleinen Gruppen mit einem Pflanzabstand von jeweils 30 bis 40cm.
Gelegentliche kleine Gaben von reifem Kompost reichen als Nährstoffzufuhr völlig aus.
Mehr Aufwand ist eigentlich gar nicht nötig, um das Herzgespann erfolgreich als Heilpflanze, z.B. im Kräuterbeet oder in einer Kräuterspirale, die speziell für Heilpflanzen reserviert ist, zu kultivieren.
Während der Blütezeit schneidet man die oberen Stängelhälften ab, bündelt sie und hängt sie an Schnüren zum Trocknen auf. Nach dem Trocknen werden die Blätter und Blüten abgestreift und in einem dichten, dunklen Schraubglas bis zur Weiterverwendung gelagert.
Die Blätter und Blüten des Herzgespanns enthalten zahlreiche, medizinisch wirksame Bestandteile. Darunter ätherische Öle und Harze, Bitter- und Gerbstoffe, Flavonoide und Glykoside.
Als Tee lindert das Herzgespann Beschwerden in der Menopause, hilft bei Herzschwäche, Unruhen, Herzrasen und anderen nervös bedingten Herzbeschwerden, sowie bei Blähungen.
Das Heilkraut kann dazu mit weiteren Kräutern wie der Zitronenmelisse, Weißdorn, Baldrian oder Johanniskraut gemischt werden.
Als Heilpflanze wird es aber auch zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion, bei Beschwerden in der Menopause oder zur Blutdrucksenkung und – ähnlich wie Baldrian – als mildes Beruhigungsmittel eingesetzt.
Das Herzgespann ist zwar kein typisches Küchenkraut. Früher würzte man mit den Blätter des Herzgespanns Erbsen- und Linsensuppen. Teilweise wurde es auch als Würze dem Bier zugesetzt.