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Dahlien vermehrt man am besten vegetativ mit Hilfe von Stecklingen oder durch Teilung der Wurzeln. Dazu holt man bereits Ende Februar/Anfang März die Dahlienknollen aus dem Winterlager, entfernt noch anhaftende Erdreste und schneidet kranke Stellen heraus. Dann nimmt man eine flache Holzkiste zur Hand, die mit einer Schicht aus feiner, durchlässiger Gartenerde oder reifer Komposterde gefüllt wird. Auf diese Erdschicht werden die Knollen gelegt und bis knapp unterhalb der Knospen mit Erde aufgefüllt. Das Anzuchtgefäß wird feucht gehalten und in den nächsten Wochen bei einer Temperatur von etwa 16 bis 18 oC  am besten im Gewächshaus gehalten.

Nach einigen Wochen haben die neuen Triebe eine Länge von etwa 10cm erreicht. Dann werden sie mit einem sauberen, scharfen Messer an der Basis abgeschnitten. Die Knollen dürfen dabei nicht angeschnitten oder verletzt werden, damit sie noch weitere Triebe bilden, di später ebenfalls für die Stecklingsvermehrung genutzt werden können.

Es kommt vor, dass einige Triebe, besonders die ersten Triebe, innen hohl sind. Solche hohlen Triebe wurzeln kaum an und werden deshalb aussortiert. Die nachfolgenden, zweiten Triebe sind meist besser geeignet. Von diesen Stecklingen werden die unteren Laubblätter entfernt. Man muss jedoch darauf achten, dass die Knospen in den Blattachseln dabei unbeschädigt bleiben.

Jeweils vier bis fünf dieser Stecklinge werden in einen 7 bis 10cm großen Topf gesetzt, der mit einem Pflanzsubstrat aus Torf und Sand und einer 5mm hohen Deckschicht aus reinem Sand gefüllt ist. Die Erde um die Basis der Stecklinge herum wird mit den Fingern leicht angedrückt und mit Wasser angegossen.

Diese Töpfe mit den Stecklingen werden am besten in ein Gewächshaus gestellt und mäßig feucht gehalten. Dabei muss sowohl direkte Sonnenbestrahlung als auch hohe Luftfeuchtigkeit vermieden werden.

Nach etwa 2 bis 3 Wochen sind die Stecklinge gut angewurzelt und bilden neue Laubblätter. Nun wird es Zeit, die Stecklinge in Einzeltöpfe umzupflanzen. In den ersten Tagen nach dem Umtopfen müssen die Stecklinge besonders gut vor der prallen Mittags-Sonne geschützt werden. Außerdem sollte das Gewächshaus gut belüftet werden. Dort bleiben die Pflänzchen bis Ende April und werden dann zur Akklimatisation in ein unbeheiztes Frühbeet gestellt, welches nur bei Frost geschlossen wird. Sind die Pflanzen auf diese Weise abgehärtet, können sie ab Ende Mai/ Anfang Juni an ihren endgültigen Platz im Garten ausgepflanzt werden.

Noch einfacher ist die vegetative Vermehrung durch Teilen der Knollen. Allerdings erhält auf diesem Wege nur wenige Tochterpflanzen. Man muss beim Teilen mit einem scharfen, sauberen Messer darauf achten, dass jedes einzelne Knollenteilstück wenigstens noch einen Teil des alten Stängels behält und mindestens ein Auge (die Triebknospe) beschädigt wird, damit sich daraus die neuen Triebe bilden können.

Diese Triebknospen sind jedoch nicht immer gut zu erkennen. In diesem Fall schlägt man die Wurzeln zunächst in etwas Erde ein und treibt sie an. Sobald sich dann die Triebknospen entwickeln und ohne Weiteres gut zu sehen sind, wird die Knolle ausgegraben und geteilt. Wichtig ist, dass die Schnittflächen klein und möglichst glatt gehalten werden, um Fäulnisherde zu vermeiden. Das weitere Procedere folgt der Anleitung im Abschnitt Dahlien richtig pflanzen.