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Korkenzieherhasel

Corylus avellana Contorta

Den Haselnussstauch kennt wohl jeder. In der Zeit nach der letzten Eiszeit war er sogar das dominierende Gehölz in großen Teilen Europas.  Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine Spontanmutation mit stark gekrümmten Zweigen in der Natur entdeckt, als Korkenzieherhasel systematisch weitergezüchtet und zu einem der beliebtesten Ziergehölze für Gärten und Parks. Und das Beste: Auch die Korkenzieherhasel bildet essbare Nüsse.

Heimat und Ursprung von Corylus avellana Contorta

Die Korkenzieherhasel ist eine wahrscheinlich durch Spontanmuation entstandene Zierform der Haselnuß Coyrlus avellana. Sie wurde durch Zufall 1863 im englischen Gloucestershire in der Natur entdeckt und dann als Zierstrauch unter der Sorten-Bezeichnung ‚Contorta‘ für Gärten und Parks systematisch weitergezüchtet.

Botanische Angaben zur Korkenzieherhasel

Die Korkenzieherhasel bildet Triebe mit stark gewundenem Wuchs. Mit bis zu 3m Höhe und gleicher Breite bleibt diese Zierform etwas kleiner als die Stammform der Haselnuss. Wie die Stammform so ist auch die Korkenzieherhasel ein ausgesorpchener Flachwurzler.

Auch diese Zierform der Haselnuss bildet essbare Früchte, allerdings erst ab dem 10. Lebensjahr des Strauches. Dazu sind jedoch mindestens 2 Sträucher nötig, da auch diese Haselnusspflanze auf Fremdbefruchtung angewiesen ist. Außerdem sind diese Nüsse auch bei Larven von Rüsselkäfern sehr beliebt, die das Fruchtfleisch von innen während ihrer Larvalentwicklung auffressen. Dann bleibt nur noch die leere Schale mit einem verräterischen kleinen Loch übrig, aus dem die reife Larve geschlüpft ist.

Die männlichen Kätzchen blühen im Februar/März; manchmal beginnen sie nach einem besonders milden Winter bereits im Januar zu stäuben.  Wie auf dem Foto zu sehen ist, gleichen die langen, hell-gelben Kätzchen denen der Stammform der Haselnuss.  Die weiblichen Blüten sind dagegen recht unscheinbar, lediglich ihre langen, rötlichen Narben fallen ins Auge. Diese weiblichen Blüten sitzen jeweils zu zweit hinter einem gemeinsamen Tragblatt, und so reifen auch die Nüsse später meist paarweise heran.

Die Korkenzieherhasel ist sommergrün, sie verliert also – genau wie die Stammform – im Herbst ihr Laub. Und erst nach der Blüte im Frühjahr treiben dann auch die neuen Laubblätter wieder aus. Die stumpf-grünen Blätter sind fast kreisrund, haben einen doppelt gesägten Rand und laufen vorne spitz zu.

Anbau, Pflege und Vermehrung der Korkenzieherhasel im Garten

Standortbedingungen und Bodenverhältnisse

Milieubedingungen und Pflegemaßnahmen gleichen denen der gewöhnlichen Haselnuss. Die Korkenzieherhasel braucht einen sonnigen Platz, wächst aber auch im lichten Halbschatten. Der Boden sollte locker und durchlässig sein, am besten aus einem Sand-/Lehm-Gemisch bestehen und gut mit Humus und Närhstoffen versorgt werden.

Pflege und Schnitt

Gerade Wildtriebe, die an der Basis der Korkenzieherhasel aus dem Boden wachsen, müssen frühzeitig entfernt werden. Dieser Haselstrauch muss im ersten Jahr gründlich und regelmäßig gegossen werden, später nur bei längerer Trockenheit. Er wird im Februar mit einem Volldünger versorgt und anschließend während der Vegetationsperiode regelmäßig mit Kompost gemulcht. In den ersten 3 Jahren ist die Korkenzieherhasel etwas frostempfindlich und sollte einen entsprechenden Winterschutz bekommen.

Die Korkenzieherhasel ist schnittverträglich; der Verjüngungsschnitt sollte möglichst tief angesetzt werden, danach die Schnittstellen gegen Pilzbefall behandeln.

Vermehrung

Während die Stammform des Haselstrauchs vor allem sofort nach der Ernte und nach Behandlung mit einem Mittel gegen Mäuse in den Boden ausgesät werden, werden Kulturformen wie die Krokenzieherhasel in erster Linie vegetativ vermehrt, und zwar durch Absenker oder Pfropfen. Korkenzieheraseln aus Stecklingen zu ziehen, hat sich dagegen nicht bewährt und ist nicht immer erfolgversprechend.

Verwendung im Garten

Im Gegensatz zur gewöhnlichen Haselnuss, die vor allem als Wildhecke gepflanzt wird,  sollte man die Korkenzieherhasel als Solitärstrauch an einen offenen, gut einsehbaren Platz pflanzen, damit ihr charakteristischer Wuchs voll zur Geltung kommt.

Bemerkungen und Hinweise

Neben der Korkenzieherhasel gibt es eine weitere Kulturform der Haselnuss: Corylus avellana Fuscorubra, die sich durch dunkelrote Laubblätter auszeichnet – jedoch nicht zu verwechseln mit der echten Bluthasel Corylus amxima Purpurea.