Der Rainkohl kommt in fast ganz Europa vor, sowie in Nordafrika und auf dem Indischen Subkontinent vor. In Amerika, Grönland, auf die Sandwich Inseln, in Australien und Neuseeland, sowie Teilen der Karibik wurde der Rainkohl eingeschleppt und ist dort verwildert.
In Deutschland ist er weit verbreitet und wird als lästiges Unkraut bekämpft. Vermutlich kam der Rainkohl bereits in der Jungsteinzeit als Kulturfolger nach Mitteleuropa.
Der Rainkohl siedelt sich vor allem nährstoff-, humus- und stickstoffreichen Böden am Rand von Gebüschen und Wegen an; man findet ihn auch im Dörfern und selbst im innerstädtischen Bereich.
In den Alpen dringt der Rainkohl bis in Höhenlagen von ca. 1.000m ü. NN vor.
Der Rainkohl ist ein einjähriger, seltener zweijähriger Korbblütler, der je nach Standortbedingungen zwischen 10 und 90cm hoch wachsen kann, in Ausnahmefällen sogar bis zu 120cm. Die aufrecht wachsenden Pflanzenstängel sind verzweigt.
Bei den Laubblättern lassen sich Grund- und Stängelblätter unterscheiden. Die Grundblätter setzen sich aus einem großen, dreieckigen bis eiförmigen Endlappen und kleineren Seitenlappen zusammen. Die Stängelblätter sind dagegen einfach ei- bis lanzettförmig mit gezähntem oder gelapptem Rand.
Die endständigen, hellgelben Blüten setzen sich nur aus Zungenblüten zusammen, Röhrenblüten fehlen vollständig. Jeweils zwischen 8 und 15 dieser Zungenblüten bilden einen Blütenkorb. Die Blüten werden nur bei voller Sonne offen gehalten, sie schließen sich bereits wieder nachmittags. Und bei trübem Wetter bleiben sie ganztags geschlossen.
Zur Selbstbestäubung krümmen sich die randständigen Zungenblüten zur Blütenmitte hin, dadurch können sich Staubbeutel und Narben berühren, vor allem bei schlechtem Wetter, wenn der Blütenbesuch von Bienen und Fliegen ausbleibt.
Der Rainkohl bildet Früchte, die jeweils 20 Längsrippen haben. Die Blütezeit reicht je nach den örtlichen Milieubedingungen von Mai bis September. Die Früchte und Samen werden mit dem Wind ausgestreut, aber auch von Tieren, zum Beispiel von Ameisen, die die Früchte und Samen im ganzen Garten verschleppen.
Vom gewöhnlichen Rainkohl sind 8 Unterarten mit unterschiedlicher regional begrenzter Verbreitung bekannt:
Die Pflanze wurde früher zum Verheilen von Schnittwunden auf die Haut gelegt, da der Milchsaft des Rainkohls das Abheilen der Verletzungen beschleunigen sollte.
Nur die jungen Blätter des Rainkohls sind in der Zeit zwischen April und Juni genießbar (später werden die Blätter zu hart und faserig). Man verwendet sie im Salat, Spinat, Omelette oder auch in Quiches.