Die Mai-Rose ist in Nord- und Mitteleuropa heimisch. Sie kommt in Mitteleuropa in den Tälern der aus den Alpen stammenden Flüssen vor; stellenweise findet man sie dort auch an verlassenen Burgruinen und ehemaligen Burghügeln. Sie bildet in der Natur teilweise Hybride mit der Essig-Rose Rosa gallica. Die Mai-Rose ist aber auch bereits seit dem Beginn des 17.Jahrhunderts in Kultur. Man findet sie jedoch in unseren heutigen Gärten selten.
Die Mai-Rose ist ein relativ niedriger Strauch, der nicht höher wird als 1,5m und sich mit Hilfe von Ausläufern ausbreitet. Die Zweige der Mai-Rose sind dünn und haben eine glänzend rotbraune Rinde. Die Stacheln sind meist paarweise angeordnet. Sie sind kurz und schwach hakenförmig gekrümmt. Die Blütenzweige bleiben meist stachellos, während sie in den unteren Hälften der Zweige dicht stehen und mit Borsten gemischt sind. Die Laubblätter sind in fünf oder sieben Fiederblättchen gegliedert. Diese Fiederblättchen sind eiförmig bis elliptisch geformt und werden maximal 3cm lang und 1,5cm breit. Die Blattränder sind einfach gesägt. Die Blattoberseite ist bläulich-grün gefärbt und mit eng anliegenden kurzen Härchen besetzt, die Blattunterseite ist eher hell graugrün und dicht behaart. Auch die Blattstiele sind mit Flaumhärchen besetzt. Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Juni. Die Blüten stehen einzeln oder bis zu 5 Blüten bilden eine Dolde. Die Farbe der Blütenkrone reicht von rosa bis karminrot. Der Durchmesser der Blütenkrone kann maximal 6cm einnehmen. Die Blüten verströmen einen zarten Duft. Der Name Zimtrose nimmt jedoch nicht auf diesen Duft Bezug, sondern rührt von der zimtfarbenen Rinde junger Zweige her. Ihr früherer wissenschaftlicher Name lautete daher Rosa cinnamomea; unter diesem Namen findet man sie auch noch gelegentlich auf englisch-sprachigen Webseiten und in der älteren Gartenliteratur. Die dunkelrot-braune Hagebutte wird nur 1,5cm lang und hat eine kugelförmige oder zu einer Scheibe zusammengedrückte Form.
Die Mai- oder Zimt-Rose kann sowohl an einen vollsonnigen Platz als auch im Halbschatten gepflanzt werden. Sie verträgt auch feuchte Böden und kann sogar kurzfristige Überschwemmungen überstehen. Außerdem ist sie extrem winterhart. Der Boden sollte frisch, nährstoffreich und feucht sein.
Da die Mai-Rose rasch Ausläufer bildet und sich flächendeckend ausbreiten kann, ist sie gut zur Sicherung von Hängen und Böschungen geeignet.
Die Mai-Rose ähnelt im Aussehen der Nadel-Rose Rosa acicularis. Während jedoch für Rosa acicularis die nadelförmig spitzen Stacheln typisch sind, erkennt man die Mai-Rose an den paarweise angeordneten Stacheln.