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Prachtnelke

Dianthus superbus

Die Prachtnelke hat besonders auffällige, federförmig tief geschlitzte Blüten, die darüber hinaus auch intensiv duften.

Heimat und Ursprung von Dianthus superbus

Die Prachtnelke ist von Europa und Sibirien bis Japan verbreitet, ist aber bei uns selten geworden und steht deshalb unter Naturschutz. Sie besiedelt lichte Laub- und Mischwälder sowie Feuchtwiesen. In Deutschland kommen drei Unterarten vor: Die Alpen-Prachtnelke Dianthus superbus alpestris kommt vor allem im Gebirge in Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.000m ü. NN auf Magerwiesen vor. Die Feuchtwiesen-Prachtnelke Dianthus superbus superbus besiedelt dagegen vor allem Flachmoore und Feuchtwiesen im Tiefland. Über die dritte Unterart Dianthus superbus sylvestris ist nur wenig bekannt und als Kulturpflanze spielt sie auch keine Rolle.

Botanische Angaben zur Prachtnelke

Verwandschaft der Prachtnelke

Die Prachtnelke Dianthus superbus gehört zur großen Familie der Nelkengewächsen (Caryophyllaceae). Ihre zersausten, tief geschlitzten Blüten erinnern sehr an die der Kuckuckslichtnelke, die aber als Lychnis flos-cuculi einer völlig anderen Gattung innerhalb der Nelkengewächse angehört, und entfernt an die Federnelke Dianthus plumarius, die aber lediglich gefranste Blütenblätter hat. Große Ähnlichkeit besteht aber mit Dianthus broteri mit ähnlich zerzausten und geschlitzten Blüten, die aber lediglich in protugl und Spanien wild vorkommt und nicht kultiviert wird.

Die Prachtnelke Dianthus superbus

Die Staude der Prachtnelke bildet ein dichtes Polster mit schmal lanzettförmigen Laubblättern von grüner Färbung. Die Prachtnelke ist mehrjährig und immergrün, behält also auch im Winterhalbjahr ihre oberirdischen Pflanzenteile. Diese Stängelpflanze wird je nach Unterart udn Sorte zwischen 30 und 75cm hoch. Die schmal linealisch-lanzettförmigen Laubblätter sind gegenständig am Stängel angeordnet. Diese Blätter sind nur 5 bis 10mm breit.

Die Blütezeit der Prachtnelke fällt – je nach Standortbedingungen – in die Monate Mai bis September. Die intensiv duftenden, bis fast zur Mitte tief faserig eingeschnittenen Blüten sind rosa, hell-lia bis purpurn gefärbt.Je nach Unterart stehen die zwittrigen Blüten einzeln an der Stängelspitze ode sie bilden lockere Blütenstände. Neben zwittrigen Blüten kommen aber auch Prachtnelken vor, die nru weibliche Blüten haben. Die Blüten der Prachtnelke verbreiten einen besoders intensiven Duft, der aber nicht dem für andere Nelkenarten typischen Nelkengeruch gleicht, sondern eher an Vanille-Aromen erinnert. Damit locken sie vor allem Schmetterlinge zur Bestäubung an. Die Blütenkrone hat fünf Blütenblätter, die je nach Unterart und Sorte verschieden tief geschlitzt sind. Beobachtungen haben ergeben, dass Bienen umso stärker angelockt werden, je tiefer die Blüten geschlitzt sind. Die Kronröhre der Blüte ist mit rund 3 1/2cm so lang, dass lediglich eine Tagschmetterlinge wie z.B. das Taubenschwänzchen Mycroglossum stellatarum mit einem entsprechend langen Rüssel als Bestäuber in Frage kommen.

Aus den bestäubten Blüten der Prachtnelke entwickeln sich Kapselfrüchte, die sich mit 4 Zähnen öffnen, sobald die bis zu 3mm langen Samen herangereift snd.

Unterarten und Zuchtsorten der Prachtnelke

  • Die Unterart Dianthus superbus superbus, Feuchtwiesen-Prahtnelke genannt, wird bis zu 60cm hoch und hat nur 5 bis maximal 10 Blüten. Die Blütenkrone ist etwa 20mm groß udn hat bis über die Mitte hinaus tief geschlitzte Blütenblätter. Die Blütenkrone hat am Grund einen grünen Fleck.
  • Die Unterart Dianthus superbus alpestris, die Alpen-Prachtnelke wird dagegen mehr als 70cm hoch und hat ein- bsi fünf Blüten. Ihre Pflanzenstängel sind mit einem bläulichen Reif überzogen. Die Blütenkrone ist etwa 3cm groß und sie ist weniger tief geschlitzt als die Feuchtwiesen-Prachtnelke; die Schiltze der Blütenblätter reichen nicht über die Mitte hinaus. Der Blütengrund ist schwarz getüpfelt.
  • Wenig bekannt sind zwei weitere Unterarten: Dianthus superbus sylvestris mit Vorkommen in Frankreich und Deutschland, sowie Dianthus superbus stenocalyx aus der Ukraine.
  • Die Zuchtsorte Dianthus superbus ‚Primadonna‘ wird etwa 50cm hoch. Die Laubblätter sind blaugrün bereift. Primadonna hat Blüten in leuchtendem Pink.

Anbau, Pflege und Vermehrung der Prachtnelke im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Die Prachtnelke braucht einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit einem feuchten, aber nicht völlig durchnässten, sondern durchlässigen Boden – am besten mit einem Gemisch aus Sand und Lehm.

Pflegemaßnahmen

Prachtnelken brauchen nur wenig Nähstoffe und müssen nicht zusätzlich gedüngt werden. Wichtig ist aber eien ausreichende versorgung mit Wasser. Nach dem Abblühen wird die Staude um etwa ein Drittel zurück geschnitten, damit sie eine kompakte Polsterform behält. Um ein Verkahlen zu vermeiden, sollte die Staude nach einigen Jahren geteilt werden. Prachtnelken sind allerdings nicht sehr langlebig und deutlich schwieriger zu pflegen als andere Nelkenarten. Sie sidn aber frostbeständig und brauchen deshalb keinen Winterschutz.

Vermehrung

Prachtnelken können ab Mitte April direkt im Freiland oder ins Frühbeet ausgesät werden; zum Keimen benötigen die Samen eine Bodentemperatur von 15°C. Sie werden als Jungpflanzen im Mai mit einem Pflanzabstand von ca. 25cm ausgepflanzt. Man kann die polsterförmigen Stauden aber auch durch Teilung vegetativ vermehren.

Verwendung im Garten

Die Prachtnelke kommt besonders gut zur Geltung am Rand eines Gartenteichs, eines Bachlaufes oder in einer feuchten Felsnische. Sie sollte aber auch in keinem Duftgarten fehlen.